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Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Hodge …
    Francescas Vater hatte auf der Hodge Farm gearbeitet. Wenn der alte Mr Hodge mit Piero Sciaparelli befreundet war, dann hatte er sicher auch Pieros Kindern erlaubt, sich auf seinem Land frei zu bewegen. Mr Hodge hatte Francesca vielleicht die Überschwemmung in Scrag End gezeigt und ihr von den Kastanienbäumen erzählt. Merkwürdig fand ich allerdings, dass Francesca ihre Beziehung zur Hodge Farm nicht erwähnt hatte, als wir sie sahen.
    Raineys Stimme unterbrach meine Gedanken.
    »Es muss ein sehr alter Baum sein«, bemerkte sie ernst. »Katrina hat gesagt, dass die Römer vor vielen, vielen Jahren hier gewohnt haben.«
    Francescas Gesicht hellte sich auf. »Es ist nicht derselbe Baum, den die Römer gepflanzt haben«, erklärte sie geduldig. »Es ist ein ganz, ganz spä

    ter Urururenkel des Baumes, den die Römer gepflanzt haben.«
    »Eine wichtige und faszinierende Information, Miss Sciaparelli«, sagte Adrian.
    Ich machte mir Sorgen um Katrinas Finger, die sie gefährlich fest ineinander verschränkt hatte.
    Es war kein guter Tag für sie. Unsere Ankunft hatte die Untersuchung ihrer kostbaren Erdproben verzögert, Rainey hatte ihr die Schau gestohlen, indem sie scheinbar einen Denar fand, und schließlich Francesca, die ihren Vortrag nicht nur unterbrochen, sondern auch noch korrigiert hatte.
    »Ja, Miss Sciaparelli«, sagte sie so höflich, wie sie es unter diesen Umständen vermochte. »Faszinierend.«
    »Wie auch Ihre Beiträge, Miss Graham«, sagte Adrian, indem er sich gegen Katrina verbeugte.
    »Sie stellen mal wieder Ihre Kreativität und Fantasie unter Beweis – ein wichtiges Werkzeug in der Ausrüstung eines jeden Wissenschaftlers, aber ganz besonders wichtig, wenn man die Vergangenheit rekonstruieren will. Mein Kompliment.«
    Katrina strahlte.
    »Leider jedoch«, fuhr Adrian fort, »vermögen Ihre Theorien meine Haupteinwände gegen Scrag End nicht zu entkräften.« Er stand auf und wanderte auf und ab, indem er weitersprach. »Wenn Scrag End eine Abfallhalde war, woher kam dieser Abfall dann? Ebenso die Frage, wo waren die Fundstücke, ehe Überflutung, Regen oder Schmelzwasser sie hierher spülten? Wenn eine Ihrer Theorien zutreffen sollte, dann müssen wir annehmen, dass es in der Nähe eine Siedlung gegeben haben muss.« Er breitete die Arme aus.
    »Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein römischbritischer Bürger mit auch nur einem Funken Selbstachtung sich an einem so ungünstigen Ort niederlassen würde.«
    Katrina hatte mit hoch erhobenem Kopf zugehört, ungerührt von diesem Angriff. »Ich glaube, ich kann auch das erklären«, sagte sie. »Wenn Sie bitte mitkommen würden.«
    Sie rutschte vom Tisch und schlug den Weg zum Flussufer ein. Adrian ging ihr nach, begleitet von Rainey. Francesca folgte ein paar Schritte hinter ihm und schob Robs Buggy. Will und ich bildeten den Schluss.
    Katrina wartete, bis wir alle beisammen waren, dann beschattete sie die Augen mit der Hand und sah über das wogende Kornfeld auf der anderen Seite. »Wenn ich ein römischbritischer Bürger wäre«, sagte sie und streckte die Hand aus, »dann würde ich meine Villa dort auf dem Hügel bauen.«
    »Sehr gut«, murmelte Adrian und blickte zu den Farmgebäuden hinüber. »Bitte weiter.«
    »Wenn es dort eine römische Villa gegeben hat«, fuhr Katrina fort, »dann können die Gegenstände den Hügel hinab bis zum Feld von Scrag End gespült worden sein, oder sie wurden von den Bewohnern hergebracht. Außerdem …«
    Plötzlich brach sie ab, drehte sich zu Adrian um und sagte leise: »Er ist wieder da.«
    »Wer?«, fragte ich.
    »Unser Beobachter«, erwiderte Adrian.
    Ich folgte seinem Blick und erkannte eine reglose Gestalt, die auf dem Hügel zwischen den Farmgebäuden stand.
    »Er beobachtet uns schon die ganze Woche mit dem Fernglas«, sagte Katrina. »Ich sah es eben aufblitzen, als die Sonne sich in den Gläsern spiegelte.«
    »Ich vermute, es ist Burt Hodge«, sagte Adrian, »oder Annie, seine Frau. Der Pfarrer sagt, ihnen gehört die Farm. Wahrscheinlich fragen sie sich, was wir hier unten machen. Ich muss daran denken, sie einmal hierher einzuladen.«
    »Annie Hodge«, sagte ich und kramte in meinem Gedächtnis. »Ist sie nicht die Putzfrau im Pfarrhaus?«

    Adrian nickte. »Ich glaube, ja.«
    »In dem Falle brauchen Sie sie nicht einzuladen«, sagte ich. »Ich sprach neulich mit ihr. Sie sagte, sie und ihr Mann seien viel zu beschäftigt, um ihre Zeit auf dem Feld von Scrag End zu verschw

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