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Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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hätte.«
    Das hat er doch gut gemacht , nicht wahr?
    Francesca war auch furchtbar dickköpfig wegen Adrian . Aber ich habe festgestellt , dass es fast unmöglich ist , dickköpfig zu bleiben , wenn man einen peinlichen Fehler eingestehen muss .
    »Die Sache hat Francesca in große Verlegenheit gebracht«, sagte ich ernst.
    Dimity blieb unbeeindruckt. Francesca musste in die richtige Richtung geschubst werden , und genau das hat Reginald getan . Eine vorübergehende Verlegenheit ist ein kleiner Preis für lebenslanges Glück .
    »Lebenslanges Glück?«, rief ich aus. »Wie kannst du dir bei Adrian so sicher sein? Hast du nicht mitbekommen, welche Informationen Emma im Internet gefunden hat?«
    Derlei Informationen kann man so oder so interpretieren . Aber Adrians Gefühle für Francesca
    – und ihre Gefühle für ihn – sind hingegen eindeutig .
    »Aber Dimity …«
    Du verstehst das nicht , meine Liebe . Es ist ganz wichtig , dass Francesca wieder lernt , ihrem Herzen zu vertrauen . Sie denkt , dass es ihr einmal gebrochen wurde , und seitdem hat sie nie wieder jemanden an sich herangelassen .
    Ich legte das Kinn auf die Hand. »Das habe ich nicht gewusst.«
    Wie konntest du auch? Francescas Verlobung mit Burt Hodge ging in die Brüche , lange ehe du nach Finch kamst .
    Beinahe ließ ich das Tagebuch fallen. »Burt Hodge? Francesca war mit Mr Hodges Sohn verlobt?«
    Das war sie , bis Burt sie sitzen ließ und Annie heiratete .
    Annie Hodges Bild erschien vor mir, einschließlich Gummihandschuhen, Besen und ihrem Putzfrauenkopftuch. Vielleicht hatte Burt Hodge ein kräftiges Arbeitspferd dieser exotischen und manchmal etwas launischen Schönheit vorgezogen.
    Ich schlürfte meinen Tee und sah auf das Tagebuch. »Würde es dich überraschen, dass Burt Hodge in den letzten Tagen das Feld von Scrag End beobachtet?«
    Burt ist noch immer an Francescas Schicksal interessiert .
    »Also beobachtet er deshalb diesen Unbekannten, der da ins Dorf gekommen ist?« Ich schnalzte entrüstet mit der Zunge. »Das scheint mir ganz schön anmaßend von Burt. Es geht ihn doch gar nichts an, wenn …« Ich erschrak, als das Telefon schrillte, und schaffte es bis zum Schreibtisch, ehe es zum zweiten Mal klingelte.
    »Hallo?«, sagte ich und erwartete schon Stans herzlichraue Begrüßung.
    »Hier ist Miranda Morrow«, sagte eine Stimme. »Wenn Sie unseren Hexenzirkel in Aktion sehen wollen, dann kommen Sie so schnell wie möglich zum Briar Cottage.«
    Ich hielt die Hand über die Sprechmuschel.
    »Sind Sie ganz sicher?«

    »Ganz bestimmt, Schätzchen«, erwiderte sie.
    »Beeilen Sie sich.«
    »Dimity«, sagte ich, als ich eingehängt hatte,
    »ich muss weg, Einbrecher fangen.«
    Dann zieh dich aber warm an , Liebes , sonst fängst du dir auch noch eine Erkältung ein …

    Während ich mir rasch ein dunkelblaues Sweatshirt und eine schwarze Jogginghose überzog, flüsterte ich mehrmals Bills Namen. Nichts.
    Dann rüttelte ich sanft am Bett, während ich mit den Füßen in schwarze Socken und dunkelblaue Turnschuhe fuhr, um Bill schließlich eine kurze Nachricht zu schreiben, wo ich sei. Bill brauchte seinen Schlaf, doch ich war fest entschlossen, die Einbrecher zu stellen.
    Als ich den Mercedes so leise wie möglich aus der Einfahrt rollen ließ, wartete ich darauf, dass im Haus das Licht angehen würde, aber das leise Motorengeräusch weckte niemanden. Auf der Buckelbrücke stellte ich den Motor ab und ließ den Wagen ausrollen. Ich würde zum Briar Cottage gehen, aber noch nicht gleich.
    Wo ich die Einbrecher finden würde, wusste ich ja: in der Senke am Fuße der Böschung, wo die Wiese hinter dem Pfarrhaus zum Fluss hin abfiel. Dort hatte Christine ihre außerirdische Invasion gesehen, dort hatte Dick den Kreis von platt gewalztem Gras entdeckt, und dort würde ich meine helle Notleuchte einschalten, wenn die Zeit gekommen war. Auf dem Weg dorthin würde ich meine kleine Stablampe benutzen, deren Lichtschein kaum zu sehen war.
    Die Notleuchte in der Hand, schloss ich die Autotür so leise wie möglich und schaltete die Stablampe ein. Ich sah kurz auf die dunklen Fenster im Dorf, dann stieg ich von der Brücke zu dem Weg hinab, der am Fluss entlanglief und von Bäumen gesäumt war.
    Der Weg war in graue Nebelschwaden gehüllt.
    Dünne Schleier wechselten ab mit dicken Nebelbänken, die sich vor mir auftaten und sich lautlos wieder hinter mir schlossen. Die feuchte Luft raubte mir die Sicht, ließ meine Turnschuhe feucht werden und

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