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Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Sammler in Labrador sein kostbares Exemplar so schnell wie möglich und in makellosem Zustand zurückhaben wollte. Am liebsten hätte ich es postwendend zurückgeschickt, aber dann entschied ich mich dagegen. Stan hatte sich so viel Mühe gemacht, um mir einen Gefallen zu tun. Also sollte ich es mir wenigstens ansehen.
    Auf dem beigefarbenen Umschlag stand der Titel FESTHALTEN . Er enthielt sechzehn Seiten von etwa achtzehn mal zwölf Zentimetern Grö
    ße, die von Hand zusammengeheftet waren. Sie waren 1874 gedruckt worden. Wie Stan mir bereits gesagt hatte, hatte der Inhalt leider nichts mit Archäologie zu tun. Ich gab mich geschlagen.
    »Traurig, nicht wahr?«, sagte ich, nachdem ich Francesca das Schriftstück gezeigt hatte.
    »Das ist alles, was ich nach den Mühen dieser Woche vorzuweisen habe.«
    Francesca bemühte sich, mich aufzumuntern.
    »Warum gehen Sie damit nicht ins Pfarrhaus?«, schlug sie vor. »Bestimmt würde Mrs Bunting es sich gern ansehen. Vielleicht hilft es ihr sogar bei ihrer Gemeindechronik.«
    Ich blickte in die regennasse Einfahrt hinaus.
    Ich zweifelte nicht daran, dass Lilian gern ein weiteres Dokument dieses Reverend Gladwell sehen würde, selbst wenn es nicht das erhoffte Duplikat war. Und noch weniger bezweifelte ich, dass es sie interessieren würde, eine etwas ausführlichere Schilderung der Konfrontation vom vorangegangenen Tag auf der Hodge Farm zu hören, nachdem ich ihr am Telefon kurz davon erzählt hatte.
    Ich steckte das Schriftstück in den Umschlag und griff nach dem Hörer.

    Jasper Taxman, fest in einen braunen Dufflecoat gehüllt, winkte mir mit dem Brecheisen, als der Mini spritzend über das nasse Kopfsteinpflaster holperte. Peggy Kitchen hatte offenbar angeordnet, dass die Rednertribüne, die er für die nie stattgefundene Versammlung gebaut hatte, wieder abgerissen werden müsse, und wie gewöhnlich gehorchte er. Der Regen lief an ihm herunter, während er ein weiteres Brett löste und zur Seite legte.
    Lilian empfing mich mit einem Teller ofenwarmer Zitronenstangen und einer Kanne Kräutertee. Ich begrüßte die Gelegenheit zu einem heimlichen Geschmacksvergleich. Ihre Zitronenstangen waren säuerlicher, entschied ich, meine waren süßer. Ich rief mir den Berg Zucker ins Gedächtnis, den Dick Peacock in seinen Gesundheitstee geschaufelt hatte, und wusste: Wenn es auf sein Urteil ankam, dann war mir das Blaue Band sicher.
    Es war sehr einfach, Annie vom Verdacht des Einbruchs freizusprechen, ohne das Grab des Petronius zu erwähnen. Ich erzählte, dass Annie und Francesca in vielen Dingen verschiedener Meinung seien, dass aber beide eine starke Aversion gegen die Archäologie hätten.
    »Es ist ein Aberglaube, den sie von ihrem Vater übernommen haben«, sagte ich. Ich wusste, dass Francesca es mir verzeihen würde. »Wenn Annie das Schriftstück an sich genommen hätte, dann hätte sie es nicht versteckt. Sie wäre damit schnurstracks zu Adrian gelaufen, um ihn wieder loszuwerden.«
    Wir hörten, wie die Haustür geöffnet und wieder geschlossen wurde, dann das Geräusch eines Regenschirms, der ausgeschüttelt wurde. Einen Augenblick später kam der Pfarrer in die Bibliothek, seine nassen Schuhe in der Hand. Er stellte sie zum Trocknen vor den Kamin, dann setzte er sich in seinen Sessel, hielt seine bestrumpften Füße an das Feuer und ließ sich eine Tasse Tee einschenken. »Ich bin gerade im Warenhaus gewesen«, erzählte er. »Mit Mrs Kitchen stimmt etwas nicht. Ich habe sie noch nie so still erlebt.«

    »Wahrscheinlich ist sie jetzt enttäuscht«, schlug ich vor. »Ihre ganze Kampagne, um Adrian aus dem Schulhaus zu vertreiben, war eine einzige Zeitverschwendung.«
    »Ein Sturm im Wasserglas«, stimmte der Pfarrer zu. »Gott sei Dank wird sie bald weg sein.
    Obwohl ich sagen muss, dass mir die Bewohner von Little Stubbing Leid tun. Sie wissen noch nicht, dass ihre ruhigen Tage gezählt sind.«
    »Ehe ich’s vergesse …« Ich nahm das Schriftstück mit dem Titel FESTHALTEN aus dem Umschlag und reichte es Lilian. »Hier ist das Dokument, das ich am Telefon erwähnte und welches Dr. Finderman von dem Sammler in Labrador an mich weitergeschickt hat.«
    »Wie interessant«, sagte der Pfarrer und beugte sich vor. »Es ist dem gestohlenen Schriftstück sehr ähnlich, nicht wahr, meine Liebe?« Der Pfarrer wartete, ehe er etwas lauter wiederholte:
    »Meine Liebe?«
    »Ja, Teddy«, sagte Lilian geistesabwesend.
    »Bemerkenswert ähnlich.« Sie ging vom Sofa zu ihrem

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