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Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Titel: Tante Dimity und der Kreis des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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einem Moment wollte ich Adam bemuttern und die Traurigkeit aus seinen Augen verscheuchen, um ihn im nächsten Moment auf eine Art und Weise zu küssen, die alles andere als mütterlich war. Solch gegensätzliche Gefühle hatte ich nicht mehr empfunden, seit die hormonelle Flutwelle der Schwangerschaft über mich hereingebrochen war. Und ich wusste genau, dass ich diese Entschuldigung jetzt nicht hatte.
    Es war, als hätte Adam mich verzaubert. Denn selbst jetzt, wo er nicht da war und ich im Vollbesitz meiner Geisteskräfte war, konnte ich es kaum erwarten, ihn wieder zu sehen, allein, beim Teufelskreis.

11
    GUY MANNING KAM zehn Minuten zu spät.
    Nicole schickte Mrs Hatch, um mich zu holen, während sie mit dem Captain in der Halle wartete. Als ich die Treppe herunterkam, stellte ich amüsiert fest, dass meine Gastgeberin in der Zwischenzeit sehr sorgfältig den Staub der Bibliothek von ihrem guten Wollrock gebürstet hatte.
    Als ich jedoch daran dachte, mit welcher Geschwindigkeit ich mich bei Adams Ankunft verwandelt hatte, verflog meine Belustigung. Wenn Nicole wie ein Schulmädchen in Captain Manning verknallt war, dann deshalb, weil sie im Grunde genommen noch ein Schulmädchen war.
    Ich aber hatte keine solche Ausrede.
    Es tat mir leid, dazwischenzuplatzen, da dies für sie vermutlich der Höhepunkt des Tages war, aber Guy schien erleichtert, als er mich sah. Er nickte Nicole kurz zu und beeilte sich, zu seinem Rover zu kommen, noch ehe sie sich richtig von ihm verabschiedet hatte.
    »Warum diese Eile?«, fragte ich, als ich auf dem Beifahrersitz saß. »Wir fahren doch nur nach Blackhope. Wäre es denn so schlimm gewesen, wenn Sie sich noch ein paar Minuten länger mit Nicole unterhalten hätten?«
    »Vielleicht.« Guy packte das Lenkrad fester.
    Ich sah ihn eindringlich an, dann wandte ich mich ab, beschämt über meine Taktlosigkeit. Ich war so mit Nicoles Gefühlen beschäftigt gewesen, dass ich gar nicht daran gedacht hatte, wie die Situation sich aus Guys Sicht darstellen mochte.
    »Es tut mir leid, Guy. Ich hatte nicht gemerkt
    …«
    »Da gibt’s auch nichts zu merken.«
    »In Ordnung«, sagte ich, aber er täuschte mich nicht. Die Traurigkeit in seinen Augen verriet, was in ihm vorging. Guy Manning liebte eine Frau, die durch einen schmalen Goldreif an ihrem Finger für ihn unerreichbar war.
    Der Nebel auf der Hochebene hatte sich aufgelöst, nur in den Wäldern hingen noch vereinzelte Schwaden wie Gespenster zwischen den regennassen Ästen. Es schien, als forderte dieses seltsam düstere Stück Wald Schweigen von uns.
    Keiner sprach, bis wir durch das von Kameras überwachte Tor gefahren und die Landstraße erreicht hatten.
    »Mrs Hollander ist eine gutherzige, ahnungslose junge Frau«, sagte Guy ruhig. »Jeder Mann, der auch nur einen Funken Anstand besitzt, würde sich Sorgen um sie machen.«
    Ich sah ihn von der Seite an. »Gibt es einen Grund, dass man sich um sie sorgen müsste?«
    »Sie müssen doch bemerkt haben, wie unglücklich sie in ihrem neuen Zuhause ist«, erwiderte Guy.
    »Sie ist überzeugt, dass es dort spukt«, sagte ich. »Sie glaubt, dass sie das Gespenst an ihrem Fenster gesehen hat, und sie hört nachts merkwürdige Geräusche – Schritte, ein seltsames Knarren. Jared ist nie da, wenn sie es hört, also denkt sie, sie bildet es sich ein. Wenn Sie mich fragen …«
    Ich unterbrach mich, als mir ein Gedanke durch den Kopf schoss. Im Geiste ging ich noch einmal die Szene durch, als Jared wie nebenbei seine neueste Reise ankündigte, sowie seine gefühllose Reaktion auf Nicoles Ängste: Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dir das alles eingebildet hast, meine Liebe? Alte Häuser geben nun mal Geräusche von sich. Du musst dich einfach daran gewöhnen.
    Ich erinnerte mich an das seltsame Gelächter, das ich auf der geheimen Treppe gehört hatte, an die glühenden Augen, die in der Dunkelheit vor mir erschienen waren, und Ärger stieg in mir hoch.
    »Guy«, sagte ich, »bitte halten Sie an.«
    Er fuhr an den Straßenrand und stellte den Motor ab.
    »Wovon lebt Jared Hollander eigentlich?«, fragte ich. »Was macht er beruflich?«
    »Das ist eine etwas undurchsichtige Sache«, erwiderte Guy. »Er scheint ziemlich viel Zeit auf Antiquitätenmärkten und Auktionen zu verbringen, wo er Möbel für Wyrdhurst Hall kauft.«
    »Nicht gerade ein einträgliches Geschäft«, bemerkte ich.
    »Nein«, stimmte Guy zu. »Was wollen Sie damit andeuten?«
    »Dazu komme ich gleich.« Während

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