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Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief

Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief

Titel: Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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nicht so, dass es aufgefallen wäre. Wenn sie versucht hat, sich mit Spendensammlungen ins Gespräch zu bringen, ist ihr das nicht gelungen.«
    Merkwürdig . Das würde mich wirklich sehr wundern . Mir ist mein ganzes Leben lang keine Gastgeberin von Wohltätigkeitspartys begegnet , die sich weigerte , ihre guten Taten an die große Glocke zu hängen . Dimitys Schreibfluss versiegte.
    Mehrere Minuten vergingen, bis sie mit ihrer eleganten Kursivschrift einen schlichten Satz bildete.
    Und der traf mich wie ein Donnerschlag. Vielleicht hat Dorothy Beacham ihren Namen geändert .
    Ich richtete mich kerzengerade auf.
    Genau . Das ist die einzige vorstellbare Erklä rung . Frauen wie Dorothy scheuen die Öffentlichkeit nicht . Aber gelegentlich kommt es durchaus vor , dass sie den Namen wechseln .

    »Warum denn das?«, fragte ich perplex.
    Weil sie zum Beispiel Smythe für glanzvoller halten als Smith . Sie wählen Namen , die zu ihren Ambitionen passen .
    »Und ihre Ehemänner machen da mit?«
    Wenn eine Frau resolut genug ist , kann sie ihren Mann zu so ziemlich allem überreden . Und vergiss eines nicht , Lori : Die Männer haben auch ihre Ambitionen . Bei solchen Paaren ist es eher die Ausnahme , dass nur die Frau nach einem höheren Status strebt .
    Seufzend stützte ich das Kinn in die Hand. »Wie um alles in der Welt finden wir dann Miss Beachams Bruder, wenn wir seinen neuen Namen nicht kennen?«
    Vielleicht hat er keine allzu radikale Änderung vorgenommen . Die gängige Praxis ist in diesen Fällen , den Geburtsnamen so aufzuwerten , dass er adelig klingt .
    »Und dann wird aus Smith Smythe?«
    Genau . Versuch doch mal , Kenneth unter Beauchamps zu finden .
    »Und das muss man dann französisch aussprechen?«, fragte ich.
    In England , meine Liebe , hört man keinen Unterschied . Es klingt immer noch genau wie Beacham .

    Skeptisch beäugte ich Dimitys letzte Feststellung. »Ist das dein Ernst?«
    Natürlich . Ein kluger Mann hat einmal gesagt , England und Amerika seien zwei Länder , die durch eine gemeinsame Sprache getrennt würden . Bitte Emma , dass sie ihren Computer nach Informationen über Kenneth Beauchamps suchen lassen soll . Die Antwort könnte sich als sehr erhellend erweisen .
    Sofort klappte ich das Notizbuch zu und setzte mich an den Schreibtisch, um Emma anzurufen. Da sie dem kleinen Kreis enger Freunde angehörte, die über Tante Dimity Bescheid wussten, konnte ich ihr deren revolutionäre Idee sofort erklären, ohne lange um den heißen Brei herumzureden. Danach blieb ich am Schreibtisch sitzen und wartete auf ihren Rückruf.

    Emma sparte sich die Mühe. Eine Stunde später stand sie mit einem feuchten Beutel unter dem Arm persönlich vor der Tür. Ich hatte kaum aufgemacht, als sie schon an mir vorbeistürmte.
    »Hatte Dimity recht?«, wollte ich wissen.
    »Ja und nein.« Emma riss sich ihren tropf nassen Regenmantel herunter und schlüpfte aus den schlammverschmierten Stiefeln. »Setz doch bitte Teewasser auf. Ich bin bis auf die Knochen durchgefroren.«

    Emma stapfte hinter mir in die Küche, wo ich sogleich den Wasserkessel auf den Herd stellte und den Tisch für uns deckte. Während ich das Sahnekännchen füllte und die Zuckerschale holte, zog sie einen Ordner aus dem Beutel und platzierte ihn auf ihrer Hälfte des Tischs. In ihren blaugrauen Augen schimmerte ein eigenartiges Licht.
    »Sieht ganz so aus, als hättest du tatsächlich was gefunden«, sagte ich und deutete mit dem Kinn auf den Ordner.
    »Stimmt. Allerdings nicht unter dem Namen Beauchamps.«
    Das Wasser kochte. Ich goss es in die Kanne, stellte sie auf den Tisch und nahm gespannt Emma gegenüber Platz. Mir war bereits klar, dass sie eine Geschichte auf Lager hatte und beabsichtigte, sich alle Zeit der Welt dafür zu nehmen. So zügelte ich meine nur allzu verständliche Ungeduld, während sie ein Sahnehäubchen auf ihren Tee gab, genüsslich umrührte und die vom Wind geröteten Hände um die Tasse legte.
    »Dimity hatte beinahe recht«, begann sie. »Mit dem Suchbegriff ›Kenneth Beauchamps‹ bin ich allerdings nicht weit gekommen. Da hat der Computer absolut nichts ausgespuckt. Ich hab dann noch mal von vorne angefangen und es mit Brainstorming probiert.« Sie stellte ihre Tasse ab und beugte sich näher zu mir. »Bei der Hochzeit mit Derek hab ich seinen Nachnamen angenommen.
    Du dagegen hast deinen behalten. Und da ist mir eingefallen, dass Paare ja noch was ganz anderes mit ihren Namen anstellen können, wenn sie

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