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Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Titel: Tante Dimity und die unheilvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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ich.«
    »Wie weit sind Sie gekommen?«, erkundigte sich Damian.
    »Abaddon war bewaffnet und hat uns nachgestellt.« Ich wandte mich an Bill. »Wie hat er bloß herausgefunden, dass wir auf Erinskil sind?«
    »Yarborough glaubt, dass er ein paar Tage in den Hügeln über unserem Cottage verbracht und uns beobachtet hat«, sagte Bill. »Von dort aus machte er auch die Fotos von den Zwillingen.«
    Er sah mich ernst an. »Ivan Anton hat Spuren eines Nachtlagers gefunden, Lori«, sagte er zö gernd.

    »Wo?«
    Bills Augen wurden schmal. »Ivan hat eine zu einem Einmannzelt aufgespannte Plane gefunden, und zwar mitten in der alten Hecke.«
    » In der alten Hecke?« Mein Magen krampfte sich vor Entsetzen zusammen. »In der Bodensenke, in der Will und Rob immer spielen?« Ich atmete langsam und konzentriert ein. Jetzt nur nicht durchdrehen. »O mein Gott, er muss dort gewesen sein, als Percys Helikopter gelandet ist.«
    Bill nickte. »Das haben wir uns auch gesagt.
    Wir nehmen an, dass er Percys Andeutungen über Gretna Green und ein Ziel nördlich der Grenze belauscht und daraus geschlossen hat, dass Percy euch nach Schottland bringt.«
    »Unglücklicherweise wurde es damals groß in der Presse aufgebauscht, dass Sir Percy Erinskil kaufte«, ergänzte Damian. »Alfred Spofford –
    oder Abaddon, wenn Ihnen das lieber ist – wird es nicht schwergefallen sein, Dundrillin Castle übers Internet aufzuspüren.«
    »Also ist er uns in den Norden gefolgt«, sagte ich. »Aber wie hat er es auf die Insel geschafft?«
    »Er hat eine Fahrkarte für die Fähre gekauft«, antwortete Bill. »Aber weil das Schiff erst am nächsten Morgen fuhr, hat er den Nachmittag im Pub verbracht.«

    »Wo ihm Jack Nunen über den Weg lief«, warf Damian ein.
    »Jack …?« Ich kramte in meiner Erinnerung.
    »Der Reporter vom Morning Mirror? Der Typ, der Cassie und Peter verfolgt hat?«
    »Genau der«, bestätigte Damian. »Mr Nunen war auch im Pub und schnüffelte nach Informationen über Peter und Cassie. Laut Zeugen verwickelte ihn Abaddon in ein Gespräch, das sie mit gesenkter Stimme führten. Sie verließen dann zusammen den Pub. Kurz danach mietete Nunen ein Motorboot. Um sechs Uhr beobachtete jemand, wie es den Hafen verließ. Nur war Mr Nunen nicht an Bord.«
    Ich spannte mich unwillkürlich an. Jäh musste ich an die Pistole denken. »Wo war er?«
    Wieder war es Damian, der die Antwort gab.
    »Abaddon schlug ihn bewusstlos, fesselte und knebelte ihn, stahl seine Brieftasche mit allen persönlichen Dokumenten und ließ ihn in einem selten benutzten Schuppen liegen. Mr Nunen wurde erst heute am frühen Morgen entdeckt.
    Jetzt liegt er mit einer schweren Gehirnerschütterung im Krankenhaus.«
    Ich stieß einen erleichterten Seufzer aus, aber eine Frage beschäftigte mich immer noch. »Warum hat er ihn nicht erschossen?«

    »Genauso könnten Sie fragen, warum er Andrew nicht erschossen hat«, brummte Damian.
    »Ich glaube, er hob sich die Kugeln auf für …«
    Seine Worte erstarben, und er warf Bill einen unsicheren Blick zu.
    »Er hat sich die Kugeln für mich und die Jungs aufgehoben«, vollendete ich für Damian. Ich benetzte mir die Lippen, die plötzlich wie ausgetrocknet waren. »Ich verstehe. Er wollte die wertvolle Munition nicht für weniger wichtige Ziele verschwenden.«
    Bill tätschelte mir liebevoll das Bein. »Sollen wir eine Pause machen?«
    »Sehe ich aus, als würde ich in Ohnmacht fallen?«, fragte ich höflich.
    »Das nicht, aber du bist leichenblass.«
    »Du wärst auch blass, wenn du zig Liter Blut verloren hättest.« Ich reckte das Kinn. »Mach bitte weiter.«
    Mein Gatte und mein Leibwächter tauschten den seit Urzeiten immer gleichen Blick von einem resignierten Mann zum anderen. »Ich habe ihr gesagt, dass ich aufhöre, wenn sie nicht mehr kann.«
    »Jetzt ist es zu spät«, erwiderte Damian kopfschüttelnd. »Dieses entschlossene Funkeln hab ich schon mal in ihren Augen gesehen.«

    »Ich auch«, seufzte Bill. Er hob prüfend mein Kinn. »Wir könnten Dr. Tighe bitten, sie zu sedieren.«
    »Versuch das bloß nicht!«, knurrte ich und beschloss kurzerhand, die Sache zu beschleunigen. »Abaddon ist also an dem Abend, als Peter vermisst wurde, mit Jack Nunens Boot gegen sieben Uhr im Hafen von Stoneywell eingelaufen.
    Wie ist er an Cal Maconinch vorbeigekommen, Damian? Hatten Sie Mr Maconinch nicht gebeten, seine Identität zu überprüfen?«
    »Abaddon hatte ja Jack Nunens Presseausweis und Führerschein gestohlen.

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