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Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Titel: Tante Dimity und die unheilvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Beide Männer waren schlank, glatt rasiert, hellhäutig und hatten dunkle Haare. Außerdem hatte Abaddon Mr Nunens Drahtgestellbrille aufgesetzt. So sah er ihm ähnlich genug, um Cal zu täuschen.« Damian lehnte sich entspannt zurück und streckte die Beine aus. »Abaddons Besuch im Pub war nicht so kurz und beiläufig, wie Peter das in seinem Bericht hat anklingen lassen. Er blieb so lange, bis er sowohl in Erfahrung gebracht hatte, dass Sie auf der Insel sind, als auch, wo Ihre Zimmer sind. Außerdem fand er heraus, dass die Burg mit einer Alarmanlage gesichert ist. Und natürlich hat ihm Mrs Muggoch vom Schlachtstein erzählt.«

    Bills Lippen strafften sich. »Dass der Stein mit Menschenopfern in Verbindung gebracht wird, muss ihm sehr gefallen haben.«
    »Ich werde deine Kinder totschlagen, und dein Weib soll ihr Teil an Qualen und Trauer erdulden«, murmelte ich.
    »Wann er den Hafen verlassen hat, wissen wir nicht«, fuhr Damian fort, »aber das Zusammenwirken mehrerer Zufälle hat es ihm absurd leicht gemacht, die Burg zu betreten.« Er hob die Hand und begann die Punkte an den Fingern abzuzählen. »Cal hatte seinen Posten verlassen, um sich mit den anderen Dorfältesten auf Dundrillin einzufinden, sodass niemand das Boot im Auge behielt. Der Sturm hat den Seiteneingang, durch den er eingedrungen ist, in Dunkelheit getaucht.
    Der Stromausfall hat es ihm erleichtert, die Alarmanlage zu passieren.«
    »Ich dachte, im Falle eines Kurzschlusses würde sich automatisch ein Ersatzgenerator einschalten«, wandte ich ein.
    »Abaddon hatte sich im Brook House zum Elektroniker ausbilden lassen«, erinnerte mich Bill. »Außerdem hatte er einen Satz Spezialwerkzeug dabei. Wenn ihm der Sturm nicht geholfen hätte, hätte er das System mit seinen eigenen Mitteln deaktiviert. Aber es lässt sich nicht bestreiten, dass der Strom zu einem für ihn äu ßerst günstigen Zeitpunkt ausgefallen ist.«
    »Während wir uns von den Dorfältesten verabschiedeten«, setzte Damian seine Aufzählung fort, »kam Abaddon durch den Seiteneingang herein und stieg die Nottreppe hoch. Es lässt sich nicht mehr eindeutig bestimmen, aber ich glaube, er hat zunächst in der Kornblumensuite vorbeigeschaut.«
    Bill nickte heftig. »Und als er sie leer fand, ist er zum Kinderzimmer hochgestiegen.«
    »Andrew schlief, als der Spiegel geöffnet wurde«, sagte Damian. »Abaddon zog ihm eine Lampe über den Hinterkopf und schnappte sich die Jungs.«
    Bei der bloßen Vorstellung, wie meine kleinen Lieblinge aus ihren Betten gerissen wurden, jagte eine Welle von Übelkeit durch mich hindurch.
    Doch ich drängte sie zurück und behielt die Nerven. »Sie müssen ihre Ritter bei sich im Bett gehabt haben«, sagte ich. »Als Abaddon sie an meinem Zimmer vorbeischleppte, ist einer vor meinem Notausgang runtergefallen. Ich erinnere mich noch, wie ich mich darüber gewundert habe, was der Ritter dort macht. Und dann hab ich Will um Hilfe schreien hören.«
    »Warum hast du Damian nicht gerufen?«, wollte Bill wissen. »Warum bist du Abaddon allein hinterhergerannt?«
    Ich erwartete schon, dass Damian ihm mit sanftem Tadel beipflichten würde, doch er lä chelte bloß.
    »Niemand hätte sie aufhalten können, Bill«, antwortete er an meiner Stelle. »Eine weise Frau hat mir mal gesagt, dass es auf der ganzen Welt kein wütenderes Lebewesen gibt als eine Mutter, die ihre Brut verteidigt. Als Lori die Stimme ihres Sohnes hörte, ist ein Urinstinkt an die Stelle des rationalen Denkens getreten.«
    »So kann man auf freundliche Weise ausdrü cken, dass ich den Kopf verloren habe«, gab ich geknickt zu. »Es tut mir wirklich leid, Damian.
    Wie lange hat es gedauert, bis Sie mein Verschwinden bemerkt haben?«
    »Zu lange.« Damian machte aus Ärger über sich selbst eine wegwerfende Handbewegung.
    »Als Andrew sich nicht turnusgemäß meldete –
    der vereinbarte Zeitpunkt war zehn Minuten, nachdem Sie die Suite betreten hatten –, war mir klar, dass irgendwas nicht stimmte. Ich klopfte bei Ihnen an, und als Sie nicht antworteten, bin ich sofort rein. Sie waren nicht da, der Spiegel stand offen … Ich wusste gleich, dass jemand unser Sicherheitssystem überwunden hatte.«

    »Damian hat das ganze Personal aus den Federn gerissen«, berichtete mir Bill. »Mrs Gammidge hat er ins Kinderzimmer geschickt, damit sie sich um Andrew kümmert. Kate musste runter ins Dorf laufen und Dr. Tighe holen. Und Elliot hat er zum Seiteneingang befohlen, aber Percy war als Erster

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