Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz auf dem Regenbogen

Tanz auf dem Regenbogen

Titel: Tanz auf dem Regenbogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinky Friedman
Vom Netzwerk:
Ohr irgendwo ab. Die beiden Schreie klangen irgendwie nach »Laß den Koffer fallen, Wichser«, und »Stehen bleiben! Polizei!«
    Zu dem Zeitpunkt, an dem ich mich in Reihe 7 wieder zusammenstellte, waren die Bullen schon drin und hatten die beiden Kidnapper einkassiert. Der Schnüffler aus dem Hotelzimmer kam zu mir und beurteilte kühl mein Wohlbefinden und das des Koffers. Wir waren beide ein bißchen mitgenommen, aber kamen bei der Inspektion durch.
    »Die Typen sind uns bekannt«, sagte er. »Sie sind einheimische Betrüger. Die Gang, die nicht geradeaus schießen kann.«
    »Was soll das heißen«, sagte ich viel niedergeschlagener als ich ihm zeigen wollte.
    »Der Punkt ist, sie haben Ihren Freund nicht«, sagte der Bulle. »Sie wären noch nicht mal im Stande, einen zahmen Mungo erfolgreich zu kidnappen.«
    »Aber von wem wird McGovern dann festgehalten?« sagte ich. Der Bulle antwortete nicht. Er zuckte nur mit den Schultern, drehte sich um und schaute über die endlose, blaue, wogende Meeresoberfläche.

 
     
     
     
    Teil Fünf
     
     
     
    Im Traum

 
    24
     
     
     
    Das Narrenschiff geriet schlingernd außer Kontrolle. Vielleicht war es auch nie unter Kontrolle gewesen. Alles was ich jetzt wußte und nicht gewußt hatte, bevor ich nach Hawaii kam, war, daß der Mensch nicht nur von Poi Rolls allein leben konnte. McGovern war nicht in der Leichenhalle, nicht in der psychiatrischen Anstalt und auch nicht von der ortsansässigen Trickbetrügergang gekidnappt worden, die die Lösegeldforderung geschickt hatte. Also blieben noch jede Menge tragischer Möglichkeiten, bei denen ich gedanklich nur ungern verweilen wollte.
    Der ungezielte Pfeil, von dem die Hawaiianer so oft sprechen, schwirrte vermutlich immer noch irgendwo herum, und ich begann mich langsam damit abzufinden, daß sein Ziel entweder mein Arsch als Detektiv oder mein Herz als Freund sein würde.
    »Jede Spur, der wir folgen, scheint ins Nichts zu führen«, sagte ich am Nachmittag zu Hoover, während wir auf dem Highway zum Bishop Museum fuhren. »Das ist ziemlich entmutigend.«
    »Ziemlich genau wie beim Limerick schreiben«, sagte Hoover. »Ich arbeite nun schon seit drei Tagen an einem und das Scheißding geht nicht auf.«
    »Bleib dran«, sagte ich, »aber behalt ihn für dich, solange er noch nicht fertig ist. Ich bin mir sicher, daß Stephanie dir mit großer Freude zuhören wird, wenn du ihn ihr vorträgst. Sie bewundert deine Arbeit.«
    »Ich bewundere ihre Titten«, sagte Hoover. »Vielleicht sollte ich einen Limerick über ihre Titten verfassen.«
    »Sie würde ihn lieben.«
    »Weißt du, ich bin am Grübeln. Detektive sind nicht die einzigen, die Spuren folgen. Auch Reporter folgen Spuren. McGovern war auch ein Reporter.«
    »Was meinst du mit war ein Reporter?«
    »Genau das, was ich gesagt habe. Du mußt den Tatsachen ins Auge sehen, Kinkyhead. Der Kerl ist seit einer Woche vermißt. Er weiß, daß alle eine Scheißangst um ihn haben. Er kann sich auch ausmalen, daß seine Freunde verzweifelt nach ihm suchen. Wenn er sich immer noch nicht gemeldet hat, was sonst soll das bedeuten?«
    ›»MIT!-MIT!-MIT!‹« sagte ich.
    »Du hast mir schon von dieser Man-in-Trouble-Hotline-Geschichte erzählt, aber du hast den Anruf bekommen, als du noch in New York warst. Seitdem hast weder du noch irgendjemand, den wir kennen, etwas von McGovern gehört. Was sagt dir das?«
    Ich paffte halbherzig an meiner Zigarre und beobachtete, wie die Palmen am Fenster vorbeiflogen. Es heißt, die Wahrheit kann einen befreien, aber sie kann einem auch das Herz brechen.
    »Du mußt die Angelegenheit mit den Augen eines Reporters sehen«, fuhr Hoover erbarmungslos fort. »Du hast schon zu sehr nach Anhaltspunkten oder Mustern gesucht. Versuch mal, lediglich die Story abzuchecken.«
    »Versuch mal, lediglich Auto zu fahren«, sagte ich, als Hoover fast einen mit Ananas beladenen Pickup rammte.
    »Was ich sagen will, ist, daß diese Carline einen wirklich guten Riecher für eine Story hat. Außerdem hat sie noch ein paar andere physische Aktiva, derer du gewahr werden wirst, wenn du sie siehst. Der Punkt ist, sie würde dir nicht erzählen, sie habe möglicherweise Informationen über McGovern, und sich die Mühe machen, dieses Treffen mit uns im Bishop Museum zu arrangieren, wenn sie nicht über etwas verdammt Wichtiges gestolpert wäre. Also, gib die Hoffnung nicht auf.«
    »Mach ich nicht«, sagte ich, »aber eben hast du noch in der Vergangenheit von

Weitere Kostenlose Bücher