Tanz der Aranaea (German Edition)
sehr glücklich, als ich dankend ablehnte. Das Geschenk, eine Nacht mit Tanzender Feder nahm ich..., eigentlich geht dich das wiederum gar nichts an, Markus, jedenfalls waren alle zufrieden. Ich natürlich auch, Markus! Jaja, der Harry! Er meint es halt manchmal zu gut mit dem Equipment!«
»Ein sehr interessanter Typ dieser Harry«, meinte Markus Helmer.
»Oh ja, das ist er! Von ihm bekommst du alles was du brauchst, vom Kanu bis zum Schnellboot und von den Maschinenpistole bis zum Minenwerfer. Einsatzfahrzeuge, logistisches Gerät, Luftaufnahmen vom Kongo. Alles kannst du haben Markus. Willst du so etwas? Ich rede mal mit ihm.«
»Das musst du nicht, Francesco. Was soll ich mit diesem Unfug anfangen. Ich will keine Menschen im Busch erschrecken!«
»Du, vielleicht nicht, Markus aber es gibt ja noch gewisse Auftraggeber, die dieses Zeug brauchen können. Ich denke dabei an Zentralafrika, Belgisch Kongo oder noch präziser, an Katanga.«
»Wie kommst du mir vor, Francesco, willst du mir den Abend und das lukullische Essen verhageln?«
»Entschuldige Markus, ich wollte dir ja nur ein wenig über Harry Bescheid sagen. Du fragtest mich doch, ob ich diesen Typ kenne und ich habe dir ein wenig von ihm erzählt!«
»Du hast mich gefragt, ob ich Harry kenne, nicht umgekehrt Francesco!«
Solange Zouzou Zizanie Bergerac, erwähnte ich mit keinem Wort. Ich kannte ihren Standpunkt nicht und ich wusste auch nicht genau, welche Gemeinsamkeiten sie mit Harry dem Waffenschieber und Ex-Legionär verband.
Ich würde ihr alles verziehen haben. Auch wenn sie mit einem Granatwerfer in der Hand einen afrikanischen Präsidentenpalast knacken würde. Dass meine heimliche Liebe Sabi Loulou mit so einer windigen Knackwurst wie Harry zusammenlebte, verzieh ich meiner Sabi Loulou selbstverständlich auch.
Markus Helmer erzählte mir noch einige belanglose Dinge und dann verabschiedeten wir uns. Ich ging mit Willy durch die nicht sehr gut beleuchteten Gassen der Altstadt nach Hause. In Gedanken war ich wieder bei Zouzou und stellte mir vor, wie sie in meinen zweimal zwei Quadratmeterbetten lag und zufrieden schnarchte.
Bei unserem gemeinsamen Nachhause gehen, dachte ich an meine Zeit in Ägypten. Ägypten vor zwanzig Jahren! Seltsam, dachte ich, da gehst du mit Helmer zum Essen, legst ihm Fußangeln, scheiterst fast, lasse Willy an jede Laterne pinkeln und mir fiel das schöne Ägypten ein. Kein Resümee aus Helmers Verhalten? Nein, nur Ägypten!
Auf dem Nachhauseweg träumte ich vor mich hin.
***
Erinnerungen an Ägypten im Sommer 1942 .
Alexandrien war eine bezaubernde Stadt und der Königliche Jachtclub setzte sein Tüpfelchen oben auf mit all den schönen und eleganten Damen mit ihren reichen alten Herren und den Jachten auf dem blauen Mittelmeer.
Besonders schön war es, wenn überall in der Welt Bomben explodierten und ich an einem heißen Augustnachmittag des Jahres 1942 im kühlen Schatten saß und mein geeistes Bier schlürfte. Die verrückten Engländer tranken es warm. Ich schrieb für ein englisches Wochen-Magazin Berichte über ihre glorreiche Armee oder besser, über das glückliche Leben ihrer Offiziere und deren Gattinnen in der Etappe, weitab von dem Gemetzel in der Libyschen Wüste. Ich erhielt durch diese kleinen Gefälligkeiten das Entree in die bessere Gesellschaft, die allesamt auch einmal in Matt Wolters Magazin erwähnt sein wollten. Zu Ostern brachte mich mein Flieger von London nach Kairo. Just zur Zeit des beginnenden Frühlingsfest „Schamm al Nassim“, welches als "Das Riechen der frischen Luft" übersetzt werden kann und das Muslime und Christen am Ostermontag beginnen. Unzählige Menschen, ich war sicher das sogar alle Ägypter auf den Beinen waren um an diesem größten Feiertag der Ägypter mit ihren Verwandten und Freunden ins Grüne zu spazieren und Picknicks veranstalteten.
Die Ufer des Nils, die Parkanlagen, der Zoologische Garten und das Pyramidenplateau von Gizeh waren überfüllt von sich drängenden Menschen und ich befand mich inmitten dieser glücklichen Masse. Frauen küssten mich auf offener Straße und glückselig beduselte Männer reichten mir hart gekochte Eier, grüne Zwiebeln und "Fissih", gesalzene und gepökelte Fische.
Die Engländer warnten mich vor dem Genus von "Fissih", denn die hiesigen Händler besäßen nicht den geringsten Skrupel
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