Tanz der Aranaea (German Edition)
Hängematte und lege mich links und ein wenig in die Mitte, und Willy bekommt die rechte Seite. Ihren Willy werde ich nicht abknutschen, weil er so arg haarig ums Maul ist.«
»Frantschi«, sagte sie sanft, »sei nicht so böse. Ich habe dich doch lieb. Ich will ja nur, dass du meine Hirn liebst, und nicht die Körper von mir, weil ich auch nicht soviel Obenherum habe.«
»Was glaubst du Zouzou, warum ich dein Haar streichelte? - doch nur weil ich dein Gehirn verehre! Andere Männer hätten was anderes gestreichelt!«
»Frantschi, du bist eine große Filou und eine große Kindskopf! Ich bin erst zwanzig Jahre und ein paar Jahre dazu und ich denke wie eine vierzigjährige Madame, und du bist vierzig und denkst wie eine zwanzigjährige!«
»Ich wünsche Ihnen eine Gute Nacht, Grand-mère.«
Für Zouzou war das nächtliche Gespräch zu ende und sie ging in das Schlafzimmer. Ich hörte sie noch ein wenig Grummeln. Unverständlich für mich. Ich spendierte mir ein Glas Cognac, und während ich mein Glas füllte, überlegte ich, was Markus Helmer in Guinea-Bissau zu suchen hatte. Welche Rolle spielte Zouzou Zizanie? Weshalb sagte Harry damals im Pub zu mir: „Wir brauchen sie noch im Kongo. Wir leihen sie dir nur aus!“ Oder später in seinem Land Rover, als er zu Sabi Loulou und Zouzou sagte: „Die Sache im Kongo läuft im Frühjahr an.“
Was musste sie tun oder besser, was musste sie noch tun, um ihre vereinbarten vierzigtausend Franken zu bekommen? Für welche unbekannte Schweinerei war ich die beste Tarnung? - nur für Mali oder auch für den Kongo? Von Zouzou war im Moment keine befriedigende Antwort zu erhalten. Unsere Wellenlänge war gestört.
Es war Mitte September und bis zum Beginn der Abreise im November hatten wir noch genug Zeit, um uns aneinander zu gewöhnen. Ich wollte Zouzou auf gar keinen Fall verlieren.
Ich sagte mir: Fahre mit ihr zusammen nach Mali und spule deinen Auftrag ab, schreibe einen schönen Reisebericht, und ob je einer mit diesem Know How nach Mopti reist, soll mir auch egal sein.
Ich unterbrach meine Recherchen und beschloss meinen ehemaligen Schulfreund in Genf, Jean Knöpfler zu besuchen. Jean war in Genf Kommandant eines Pionier-Bataillons. Manchesmal schon war ich bei ihm in Klausur, wie wir es nannten, und ich durfte für die Dauer von zwei Wochen in seiner Kaserne leben. Jean wusste von meinen Einsatz bei der Long Range Desert Group in der Libyschen Wüste im Afrika Krieg. Er war der einzige, dem ich es erzählte. Seltsam war nur, dass Harry auch davon wusste, er erwähnte es jedenfalls als er mich abends mit Sabi Loulou und Zouzou im Land Rover nach Hause brachte. Wegener wusste es ebenso.
Jean war von dieser Gruppe, den Long Range Deserts, derart begeistert, dass ich ihm helfen musste, in seinem Bataillon eine Gruppe in diesem Stil zu installieren. Die Einheit, zwölf Mann stark, war vollauf begeistert über diese Abwechslung obwohl sie wussten, dass das Schweizer Militär niemals ihren Einsatz in Erwägung ziehen würde. Es war einfach ein kleines Bonbon im eintönigen Soldatenalltag.
In meinen Klausurwochen schloss ich mich der Einheit an, bekam ihre Kleidung und benutzte ihre Unterkunft und tat einiges für meine persönliche Fitness. Bei den Jungs und meinem Freund Jean Knöpfler war ich immer ein willkommener Gast. Ich telefonierte nach Genf und kündigte meinen Besuch an.
Mittlerweile war sechs Uhr morgens geworden und ich hatte keinen Schlaf gefunden. Ich nahm noch ein heißes Bad und richtete meine Utensilien zusammen. Danach schrieb ich Zouzou noch einen kleinen Zettel, mit dem Inhalt, dass ich für zwei Wochen auf Tauchstation ginge. Wohin schrieb ich ihr nicht. Weiter schrieb ich noch, dass ich Willy auch mitnehme und sie sich um den fahrbaren Panzer kümmern möge, den wir in Algerien übernehmen sollen. Ich bestellte mir ein Taxi und fuhr zum Hauptbahnhof und nahm die Eisenbahn nach Nyon, am Genfer See gelegen.
***
Nyon, am Genfer See .
Jean Knöpfler und seine Frau Janine erwarteten mich am Bahnhof von Nyon, am Genfer See. Das Wiedersehen mit den beiden tat richtig gut und war mehr als herzlich. Sie freuten sich aufrichtig auf meinen Besuch und Janine protestierte heftig als sie erfuhr, dass ich in der grässlichen Kaserne von Jean Quartier nehmen wollte. Ihr Haus hätte genügend Platz um mich für lange
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