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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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selbstverständlich soll das Motorrad zwei Sitze haben. Ich gebe ihnen jetzt einhundert Dollar. Die gehören auf jeden Fall ihnen, Ibrahim.
    Für das Motorrad gebe ich extra vierhundert Dollar aus. Sollte es billiger werden, können Sie den Rest als Verdienst einstecken.«
    »Bis zum Mittagessen haben Sie ihr Motorrad, Monsieur!«
    »Danke Ibrahim. Gute Nacht, bis später.«
    »Ich wünsche ihnen ebenfalls eine gute Nacht. Betrachten Sie den Auftrag als erledigt, Monsieur. Noch eine Frage, Monsieur.«
    »Fragen Sie, Ibrahim.«
    »Welche Farbe hätten sie denn gerne?«
    »Sie haben die Auswahl, Ibrahim. Ich verlasse mich voll auf ihren Geschmack. Noch etwas Ibrahim! Ich brauche dazu noch eine schöne Armbanduhr, für eine schöne Dame. Dann noch einen schönen Armreif aus Silber, etwas breiter in der Ausführung und mit Rubinen bestückt, aber es darf nicht Übertrieben wirken. Ebenfalls für eine schöne Dame. Zum Schluss noch eine Halskette aus Gold mit fein gearbeiteten Kettengliedern und mit einem Medaillon für eine weitere schöne Dame. Es ist doch bald Weihnachte, Ibrahim!«
    »Dieses Medaillon, Monsieur. Wie darf es gearbeitet sein?«
    »Was empfehlen Sie, Ibrahim?«
    »Für insgesamt fünfhundert Dollar, Monsieur, darf es getrost ein guter Diamant sein, der in passender Fassung eingearbeitet ist. Für diesen Armreif würde ich die gleiche Qualität an Diamanten empfehlen, ist vielleicht etwas ansprechender als gewöhnliche Rubine, Monsieur. Ich werde die Sachen als Weihnachtsgeschenke einpacken lassen, Monsieur Vancelli!«
    »Sie sind unbezahlbar, Ibrahim. Ich danke ihnen!«
     
    Zöpfchen hatte die Zimmertür nicht verschlossen. Der Drehgriff gab nach und ich betrat unser Quartier. Sie lag schon im Bett und ich schloss leise die Tür hinter mir zu. Auf leisen Sohlen schlich ich am Bett vorbei und sah dass sich Zöpfchen lediglich mit meiner kurzen Pyjamahose bekleidet hatte und sich der Länge nach vor Müdigkeit einfach auf die Bettdecke gelegt hatte. 
    »Bist du es Said-Francesco?«
    »Ja Zöpfchen, ich bin es. Schlafe nun schön weiter.«
    »Was hast du gemacht Said? Wieso hast du mit dem Angestellten noch so lange gesprochen? Stimmt etwas nicht?«
    »Doch Zöpfchen.  Ich habe mich nur noch um ein Motorrad bemüht.«
    »Hast du eines? Ja? Du bist unschlagbar, Said!«
    »Sag so etwas nicht. Sieh dir nur meine verbeulte Nase an.«
    »Das war dumme Gewalt, Liebster. Du bist mein Saidsaheb! Bist du fertig im Bad?«
    »Ja, aber ich finde meine Pyjamahose nicht. Hast du sie gesehen?«
    »Ich hab sie angezogen, komm jetzt ins Bett, ich bin Hundemüde!« 
    Nur mit einem Badetuch bekleidet legte ich mich zu Zöpfchen, und zog die Bettdecke über uns beide.
    »Darf ich in dein Häuschen, Said-Francesco?«
    »Ja, bitte. Du hast aber ein kaltes Popöchen, Zöpfchen.«
    »Dafür ist dein Bauch schön warm, Said-Francesco. Nimm das Badetuch weg, es kratzt so arg.«
    »Das ist aber gefährlich, Zöpfchen!«
    »Ach wo. Sei jetzt still und lass uns schlafen, morgen früh darfst du gefährlich sein. Gute Nacht, Said!«
     
    Wenige Augenblicke später hörte ich den leisen tiefen Atem von Zöpfchen. Sie schlief bereits fest und wärmte sich ihren unterkühlten Popo an mir. Ich konnte nicht schlafen und spielte in Gedanken die Szenerie durch, die sich bei Michelle La Toustelle abgespielt hatte. Zöpfchen verließ nach einer Weile ihr „Häuschen“ , dass ich ihr „bauen“ musste und drehte sich zu mir um, so dass ihr Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt war. Sie atmete so leise und sanft wie es nur Katzen fertig brachten. Das linke Bein hatte sie dabei über meine Beine gelegt. Wie man in dieser Lage schlafen konnte, blieb mir ewig rätselhaft. Ob Sabi Loulou, Zouzou oder Zöpfchen, alle legten sie ihre schönen Gebeine auf meine Knochen und schliefen tief und fest und vor allem erholsam ein. Ich war hinterher immer halb gelähmt und groggy. Jetzt legte sie auch noch ihren linken Arm auf mich und murmelt etwas Unverständliches.
    »Erzählst du mir noch eine Gute Nacht Geschichte? Mein Papa hat mir immer eine erzählt als ich noch ein Kind war.«
    »Ich bin aber nicht dein Papa, weiß ich was er dir erzählt hat?«
    »Du bist so alt wie mein Papa, du kennst bestimmt viele Geschichten.«
    »Du bist über zwanzig Jahre alt und ich nur lächerliche zwanzig Jahre älter als du. Findest du, dass man sich da noch Geschichten anhört oder erzählt?«
    »Ja, finde ich. Es ist so schön und man fühlt sich

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