Tanz der Aranaea (German Edition)
Jahrzehnten auch nicht mehr sehen lassen!«
»So ist es, Walker, aber jetzt geht es erstmals zurück nach Tunis, mal sehen welchen neuen Auftrag wir einholen können. Im Kongo-Katanga bewegt sich wieder was, die Russen und die Amerikaner laufen da unten Amok, die Belgier ebenfalls und die UNO sowieso. Wir haben gehört, das Tschombe in der Provinz Katanga einen Söldnertrupp von etwa 400 Mann zusammenstellen wird, da ist gutes Geld zu machen. Wo willst du denn mit deiner schönen Negerin hin Francesco?«
»Nach Mali, Tim. Wir reisen nach Mali wenn wir meine Frau und meine Schwester gefunden haben. Wir haben uns für hier verabredet. Sie waren hier, wie Edmondo sagte, und nun sind sie spurlos verschwunden. Habt ihr die beiden gesehen oder was gehört?«
»Die beiden Französinnen? Wenn du die meinst, dann haben wir sie gesehen, nicht wahr Jungs?«
Ein allgemeines Palaver entstand, und Greg Harris, bisher kein Wort sagend, pfiff anerkennend, und klopfte mir dabei auf die Schulter. Benny meinte dabei, das besonders die eine mit den schönen Beinen und dem frechen Mundwerk ein besonderes Bonbon sein. Diese Beschreibung traf für beide zu aber ich war fast sicher, dass er Sabi meinte. Luke der Fiesling konnte es sich nicht verkneifen zu sagen, ob die kleine Schwarzhäutige Sandrose zur Verkürzung der Suchzeit diente. Die lange Zeit die sie im Waffendienst verbrachten, ließ ihren Anstand zuweilen doch ziemlich verkommen.
»Wann habt ihr sie zuletzt gesehen Jungs?«, fragte ich sie, nun etwas ungeduldig werdend.
»Gestern Abend Francesco«, sagte Greg Harris.
Zum ersten Mal mischte sich Greg konstruktiv in das Gespräch ein. Er schwieg bis dahin, von kleineren Bemerkung abgesehen. Benny Moore war immer noch still und saugte alles bisher Gesagte, wie ein trockener Schwamm auf. Greg konnte sich dieses Johnny Walker nicht ganz abgewöhnen. Francesco, war diesem Engländer zu italienisch, ich war für ihn der Johnny Walker aus der Zeit, als wir noch im zweiten Weltkrieg vor zwanzig Jahren, Rommels Leute bekämpften. Ein idiotischer Deckname in einem falschen Pass, den sich irgendein englischer Schreibstubenhengst für mich ausgedacht hatte. Dabei war ich gar kein so großer Freund des Whiskeys. Ich bevorzugte schon immer einen Martini Rouge mit Eis und Zitrone.
»>Gestern Abend Johnny, da haben wir zwei Französinnen gesehen, und es war noch so ein seltsamer Vogel dabei, ein Amerikaner. Es war bestimmt ein Ami, die sehen alle so komisch aus, und die erkennt man schon von weitem als solche. Ein Schrank und eine Fresse wie ein Nussknacker.«
»Dann war’s ein Russe, Greg«, sagte Benny Moore.
»Ne Benny, es war ein Ami, eingebildet wie eine Horde Sackratten, und hält alle Europäer für ausgemachte Waschlappen. Kennst Du ihn Johnny? Was macht so eine Gestalt bei deinen schönen Weibern? Welche davon ist deine Frau?«
»Die mit den dunklen Haaren Greg, die blondere ist meine Schwester. Ich habe eben noch mit dem Parkplatzwächter, dem alten Araber gesprochen, und er sagte etwas von vier Russen und eine davon sei eine Frau gewesen. Zwei Frauen und ein Mann seien in Begleitung dieser Russen letzte Nacht mit einem Mercedes Geländefahrzeug von hier losgefahren. Mehr weiß ich leider noch nicht.«
»Gut Francesco«, sagte Tim, »du bist ein alter Kumpel von uns, wir haben eine gute Zeit miteinander gehabt und ich bin abergläubisch, und glaube an die Vorsehung. Es ist vielleicht Zufall, dass wir dich hier getroffen haben, nach fast zwanzig Jahren. Wir helfen dir. Nicht umsonst Francesco, aber darüber sprechen wir später. Wir sind mit dem Flieger von Guinea Bissau nach Biskra geflogen, dort haben wir uns ein Fahrzeug besorgt weil wir weiter nach Tunis wollen und auf dem Weg dahin haben wir so etwa zehn Kilometer von hier einen Schaden an der Kühlung des Motors gehabt. Drei Russen und eine Frau aus Ostdeutschland gabelten uns auf. Sie haben uns mit ihrem Fahrzeug abgeschleppt und in ihr Quartier gebracht, ein altes ehemaliges kleines Fort der Franzosen, nicht so weit von hier, ein kleiner Ort namens Lizerg, befindet sich in der Nähe. Es war alles vorhanden was man für einen längeren Aufenthalt benötigt. Wir konnten den Schaden dort reparieren, aber das Fahrzeug taugt nicht mehr viel. Sie haben einen Stromgenerator, starke Funkgeräte und erhebliche Vorräte. Sie haben uns natürlich nicht alles gezeigt, aber Luke, diese neugierige Nachtigall hat heimlich alles ausspioniert. Was wollen die Russen von
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