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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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aufzuspüren. Dieses Zuschlagen, Untertauchen, Reaktionen abwarten und unvermutet wieder auftauchen. Wenn dies ebenfalls ihre Taktik war und davon ging ich in optimistischer Laune aus, dann konnte ich sie fassen. Ich musste nur in Erfahrung bringen wo in dieser Region die geeigneten Orte waren, die ein kurzzeitiges Untertauchen ermöglichten.
    Bevor ich den Schankraum wieder betrat, fiel es mir wie Schuppen vor den Augen, um wen es sich bei den vier Herren aus England handelte. Zumindest bei dem einen, der sich ein wenig als der Chef dieser Gruppe aufspielte. Er hatte diesen englischen Royal Air Force Schnauzbart wie einst Tim Johnson, der Spinnenpsychopath, mit dem ich bei der Long Range Desert Group in der Libyschen Wüste gewesen war.
    Es waren zwar schon einige Jahre seitdem vergangen, aber ich konnte ihn als solchen erkennen.  Ich betrat wieder die Bar, ging zur Theke und bestellte mir wieder einen Martini mit Eis und Zitrone. Eine üppige Araberin tanzte inzwischen auf der kleinen Bühne ihren Bauchtanz, und aus dem Wurlitzer ertönte das schmachtvolle Liebesseufzen eines arabischen Sängers. Still war es geworden und alle stierten nur die Tänzerin an, die unter dem Namen Fatima auftrat, wie mir Maria die Kellnerin sagte. Sie hieße zwar nicht so, aber in Verehrung der wahren Fatima habe sie sich diesen Namen zugelegt. Ich nippte an meinem Martini, und schlenderte geradewegs an den Tisch, an dem Tim Johnson und seine Begleiter saßen.
    Tim Johnson der Spinnenpsychopath, Greg Harris der Mann mit dem Spleen immer Clace´ Handschuhe tragen zu müssen, und Benny Moore. Ich erkannte meine ehemaligen Kameraden. Den vierten Mann in dieser Runde kannte ich nicht. Er war auch um etliche Jahre jünger als die andere. Die Zeit nagte an Tim, Greg und Benny und ließ doch einige Spuren mehr in ihren Gesichtern zurück als bei mir. Dennoch konnte ich sie nach nunmehr zwanzig Jahren noch gut erkennen. Tim Johnson spielte wie immer den Wortführer, und er war es auch, der mich angesprochen hatte.
    »Hallo Johnny Walker, was machst du in diesem arabisch-italienischen Puff?«
    Meinen wahren Namen benutzten die Jungs der Desert Rang Group damals nicht, und es schien als hätten sie ihn längst vergessen, nur mein ehemaliger Deckname, Johnny Walker, blieb bei Tim haften.
    »Grüß dich Tim. Du hast dich kaum verändert. Was treibt dich auf diesen Kontinent? Hallo Greg, Benny, wie geht es euch?«
    Den vierten in dieser Runde kannte ich nicht und Tim stellte ihn mir als Luke Carrington vor. Ich mochte ihn auf Anhieb nicht, eine unsympathische Visage, und ich begrüßte ihn nur
    mit einem Kopfnicken. Tim Johnson, war der Ranghöchste Offizier dieser Truppe und ließ sich auch in diesem Gespräch mit mir, von den anderen nicht das Wort nehmen.
    »Gut Johnny, es geht uns gut. Ich hoffe dir auch alter Haudegen, setz dich zu uns. Übrigens der vierte in unserem Bund ist Luke Simpson, er ist als Ersatz für Walt Baker gekommen.«
    »Was macht Walt, warum ist er bei euch ausgestiegen?«, fragte ich. 
    »Walt, kocht jetzt die verkackten Windeln seiner Tochter aus.« Luke Simpson sagte dies, und zu seinem unsympathischen Gesicht kam eine noch widerlichere Stimme hinzu.
    »Wer ist die schwarze Sandrose? gehört sie zu dir Johnny?«
    »Ja Luke, sie gehört zu mir«, antworte ich widerwillig, »wir sind auf dem Weg nach Agadir und im Übrigen heiße ich nicht Johnny Walker, sondern Francesco Vancelli. Die anderen können es dir ja mal erklären. Wo treibt es denn euch hin?« 
    Tim, der Staff-Leader ergriff wieder das Wort. Benny Moore und Greg Harris sagten kein Wort zu mir aber ihre Gesichter zeigten freundliche Miene und offene Sympathie. Wir hatten nie größere Probleme miteinander und deshalb war ihr Schweigen auch nicht von mir als negativ gesehen. 
    »Wir kommen auf direktem Weg von Portugiesisch Guinea-Bissau, wir haben im Auftrag einer Firma aus Portugal dem Rebellenführer Amilcar Cabral, den Hintern heiß gemacht. Sagt dir der Name Cabral etwas Francesco?«
    »Klar, Tim. Amilcar Cabral ist der Führer der Partido Africano da Independencia de Guine`Bissao e Cabo Verde, die gegen die Portugiesen dort kämpfen, und ausgerechnet ihr habt Amilcar Feuer unter den Hintern gelegt? Alle Achtung!«
    »Es ist ein bisschen schief gelaufen Johnny Francesco Walker.«
    »Mit anderen Worten Tim, es war ein Griff ins Klo, die Ausrüstung ist weg, kein Geld und keine neuen Auftraggeber, und in Guinea Bissau könnt ihr euch in der nächsten

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