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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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Kosten meiner Frau und meiner Schwester, aufkomme. Meinetwegen auch die von diesem Lolli, ich meine diesem Amerikaner. Nennen Sie mich Francesco. Sag mal Edmondo, euere Gäste machen, Verzeihung, einen nicht sehr großen, seriösen Eindruck. Meiner Meinung nach sind sehr viele Söldner unter ihnen. Da muss ja jede Regierung nervös werden.«
    »Das war nicht immer so Francesco. Das hat sich im Laufe der Zeit so ergeben. Zu früheren Zeiten, als Algerien noch zu Frankreich gehörte, war unsere Herberge eine Ausgangsbasis für Reisen und für Expeditionen in die Sahara. Bei uns konnte man sich noch das fehlende Equipment ergänzen. Ich konnte fast mit allem dienen, vom einfachen Kompass bis zu hochwertigen Ausstattungen. Die Zeiten ändern sich eben. Schmeckt euch die Pizza? Deiner jungen Begleiterin scheint es gut zu schmecken. Hat noch nie eine Pizza gegessen, was? Ja, und dann kamen die Söldner. Zuerst waren es die Reisläufer, französische Soldaten die den Krieg in Indochina mitgemacht haben, und in den letzten Jahren waren fast alle Nationen vertreten. Afrika lockt! Regierungen werden gestürzt und neue wieder eingesetzt, und wenn sie den internationalen Multikonzernen nicht zu Willen sind, dann werden eben Söldner eingesetzt, und die Richtung stimmt wieder. Sie haben sich meine günstige Lage zu Eigen gemacht, von hier aus bist du schnell an der Grenze zu Tunesien. Tunis hat sich seit dem letzten Weltkrieg zur Drehscheibe des internationalen Söldnertum entwickelt, und alle Geheimdienste dieser Erde geben sich dort die Hand. In Tunis werden die Einsätze vergeben und die Söldner angeheuert, um in Afrika die Interessen der Supermächte und Multis zu regeln. Von hier aus gibt es auch eine wenig bekannte Piste in den Niger, und in den Tschad. Immer schön eng an den Grenzen zu Tunesien und Libyen. Du weißt schon warum.«
     
    Eine Piste in den Karten der französischen Armee, eine Piste die in keiner offiziellen Karte eingezeichnet war. Unsere Route! Die Karten befanden sich zwar in den Unterlagen von Sabi und Zouzou, aber ich hatte sie eingesehen, es gab sie, und das genügte mir. Es gab also immer noch die Hoffung, das ich die beiden noch finde, bevor ich mit Zöpfchen diese Route nehme.
    Nachdem wir unsere Pizzen gegessen hatten, führte uns Edmondo in unsere Unterkunft, respektive der von Zouzou und Sabi. Edmondo nahm meine Bezahlung entgegen, und ließ uns dann alleine in dem wenig aufgeräumten Zimmer, das außer einem kleinen Tisch auf dem eine Waschschüssel stand, nur noch zwei bessere Feldbetten aufwies. Zöpfchen ließ sich zugleich auf eines der Betten fallen, und ich machte mich an die Untersuchung der von Zouzou und Sabi Loulou zurück gelassenen Utensilien. Ich konnte keine Kampfspuren entdecken und vermutete, dass sie wohl im Schlaf überrumpelt wurden. Vielleicht konnte mir der alte Araber einige Hinweise geben, der eben unser Zimmer betrat, um unser Gepäck, das er zwischenzeitlich aus dem Fahrzeug genommen hatte, uns zu überreichen. Als Parkwächter, der seine armselige Schlafstätte direkt neben dem Gebäude eingerichtet hatte, würde er schon das eine oder andere gehört oder gesehen haben.
    Ich wollte ihn später befragen, erst ein kleines Vertrauen seiner Seite zu mir aufbauen, mit einer erneuten Münze fürs
    Gepäck tragen, und dann beschloss ich ihn mir zur Brust zu nehmen. Ich verpackte sorgfältig die Taschen und die beiden Koffer von Zouzou und Sabi Loulou und stellte alles griffbereit neben die Tür. In diesem Zimmer hier konnte ich keine Hinweise über den Verbleib der beiden erfahren, und ich beschloss mich in den Schankraum zu begeben um dort vielleicht aus irgendwelchen Gesprächen etwas zu erfahren. Zöpfchen teilte ich mein Vorhaben mit, erneuerte ihren Verband, küsste sie auf die Nasenspitze welches sie mit einem leichten lächeln quittierte, und begab mich in die untere Etage zu dem Schankraum.
    Erst jetzt sah ich die kleine Bühne, die für irgendwelche Art der Unterhaltung der Gäste gedacht war. Die Bühne war jedoch leer, aber im Gegensatz zu vorhin, als wir diese Höhle betraten, war sie jetzt mit vielen bunten Lämpchen beleuchtet. Ich begab mich zur Theke und ließ mir von Mama Lucia, ein Martini, rot mit Eis und Zitrone geben, und während des Trinkens, sah ich mir die Gesichter dieser Galgenvögel an. Ich tat es nicht sehr auffällig, und vor allem immer nur mit einem kurzen Blick. Diese Horde konnte sofort aggressive werden, wenn man zu lange in ihre die Augen

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