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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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mir ein Sandloch, Benny, du bist mir heute einfach zu blöd!« 
     
    Neben dem Erdloch, das die Leiche von Luke Carrington aufgenommen hatte, lag noch die Maschinenpistole von Luke. Ich nahm die Sterling Maschinenpistole an mich, überprüfte eher mechanisch das Magazin nach vorhandenen Patronen, und legte mir den Gurt um die Schulter. Es war mir nicht richtig bewusst, warum ich diese Maschinenpistole von Luke an mich genommen hatte, es war mehr eine Sache die sich im Unterbewusstsein abspielte. Ich werde sie in meinen Jeep legen und irgendwo in der Sandwüste vergraben, dachte ich. Meine Einstellung zu Maschinenpistolen war nicht sehr positiv. Meiner Meinung nach waren Maschinenpistolen Waffen für schießwütige Proleten; Kampf ohne Hirn. Luke Carrington erzählte mir stolz, dass seine Sterling Maschinenpistole, 550 Schuss pro Minute abfeuern konnte. Toll, bei einem 15 Schuss Magazin, das er bei sich führte, bedeutet dies, dass Luke 36,6666 Magazine mit sich führen musste, um auf die Schussfrequenz von 550 Schuss pro Minute zu kommen. Nebenbei musste er noch eine Schubkarre für die Magazine mitführen. Eine interessante Variante für den Häuserkampf oder auf Eingeborenenjagd auf den Schlammpfaden im Kongo! Sabi löste sich von der Wand am Torbogen, und kam langsam auf mich zu.
    »Hallo Sabi Loulou, du warst schon eine Weile hier am Tor, ein Glück das es nicht regnet, sonst hättest du Wurzeln gezogen.«
    »Ich habe mir nur euere Unterhaltung angehört, Cnollo, sonst nichts.«
    »Dann hast du alles gehört und wirst Gott danken, das England eine Insel ist, sonst hätten wir noch mehr von denen auf unserem Kontinent herum laufen.«
    »Ich habe dir schon immer gesagt, Cnollo, das für uns Franzosen die Engländer ein äußerst verdächtiges Volk ist. Wer frisst schon Linsensuppe in Pfefferminzsoße?«
    »Ich sage dir, Sabi, von den Engländern kommt nur schlechtes über den Kanal. Sie erfinden Geistergeschichten und hämmern dir das Zeug so lange ins Gehirn, bis dir der Angstschweiß in die Strümpfe läuft, und dann lachen sie sich eins. Willst du auch einen Wodka? die Suppe ist echt gut!«
    »Hast du noch? Die Flasche ist fast leer.«
    »Ich habe noch eine Flasche hier. Die Engländer haben bei den Russen eine Kiste mit Wodka gefunden. Probier einmal.«
    »Ein guter Jahrgang, Johnny Walker! Gefällt mir, das mit Johnny Walker. Wir sind schon drei seltsame Wesen. Du, Zouzou und ich, wir drei könnten was bewegen. Benny Moore schnarcht schon, mitten auf dem wüsten Boden der Wüste. Der brauch wohl nichts mehr?«
    »Ich brauch auch nichts mehr, Schabbi Lloullou. Isch kann aber noch gut schtehn.«
    »Quatschkopf. Sag mal Cello, was mich noch arg beschäftigt.«
    »Was ist es denn mein Täubchen?«
    »Spucke ich wirklich wenn ich schreie?«
    »Nein Sabi Loulou, das tust du nicht! Ich sagte es nur um dich zu ärgern. Ich möchte euch nicht verlieren. Dich nicht, und auch nicht Zouzou.«
    »Küss mich Francesco!«
    »Hier am Friedhof?«
    »Allah hat es wirklich gut gemeint, Cnollo, als er dir Charme und vor allem Romantik schenkte. Gib mir deine Hand und komm hinter die Dünen, wo sich die Sandflöhe vermehren.«
    Mit einem kräftigen Zug aus der Flasche, schaffte Sabi Loulou mindestens einen viertel Liter Wodka. Es musste schon ein eigenartiger Anblick sein, wie sie, fast gleichgroß, ihren rechten Arm um meine Schulter legt, und mit der linken Hand die Flasche Wodka hielt, während ich meinen linken Arm um ihre Hüfte legte, und meine Finger sich krampfhaft in ihren Gürtel krallten. Während auf meiner rechten Schulter die Maschinenpistole baumelte. In dieser Haltung stützten wir uns beide schwankend, um zu dem Dünenfeld zu gelangen, hinter der mein Jeep aus den Beständen von Cheryl Hawks Fuhrpark, geparkt war. Immer wieder blieben wir stehen und küssten uns, bis wir an das Fahrzeug gelangten und uns mühsam in die Sitze quälten. Sabi war inzwischen durch die Küsserei so rußig im Gesicht wie ich selbst. Dem rußgeschwärzten Korken, mit dem wir uns vor dem Angriff die Gesichter beschmierten, sei Dank.
    »Die rußige Schnüss steht dir gut, Sabi.«
    »Wann fährst du mit Miss Magouba nach Tunis?«
    »In einer Stunde vielleicht, Sabi. Kommt darauf an bis wann Greg mit Zöpfchen kommt. Wir müssen versuchen, noch vor Sonnenaufgang, jedenfalls noch in der Dunkelheit über die Grenze Algerien-Tunesien zu gelangen. Wann fährst du mit Zouzou weg?«
    »Erst nach Sonnenaufgang, Cello. Warum müsst ihr bei

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