Tanz der Aranaea (German Edition)
liegende Schatten, verursacht durch das Licht des Mondes, hüllte mich vollständig ein. Von einem vorbeifahrenden Fahrzeug konnte ich nicht gesehen werden. Von hier aus konnte ich der Besatzung dieses Fahrzeuges, den Rückweg absperren. Innerhalb dieses Schattens, würde ich sie unter Beschuss nehmen und dabei meine Position ständig ändern, um nicht selbst ein Ziel zu werden. Mit ausgeschalteten Scheinwerfern kam das Fahrzeug näher, und ich konnte erkennen, dass es das Fahrzeug von Greg war. Dennoch war ich vorsichtig und blieb verborgen in der Dunkelheit. Es fuhr nun etwa fünf Meter an mir vorbei, und ich versuchte die Umrisse von Greg und Zöpfchen zu erkennen. Es bestätigte sich. Ebenso waren auf den Rücksitzen keine weiteren Personen zu erkennen. Erleichtert atmete ich auf, und gab mit der Signalpistole grünes Licht für die wartende Gruppe, die sich um das Fort positioniert hatten. Ich verblieb aber dennoch in meiner Deckung, die außer dem Schatten, den der Mond spendet, keine eigentliche Deckung bedeutete. Eine viertel Stunde verharrte ich noch an meinem Standort, um eventuelle Verfolger von Greg und Zöpfchen ausfindig zu machen, doch es gab sie nicht. Für meine Nerven war Entwarnung angesagt, die Anspannung ließ nach und tiefe, bleierne Müdigkeit befiel mich. Zuvor gab ich nochmals grünes Signal, dann sicherte ich noch den Bügel der Sicherungseinrichtung, der Sterling Maschinenpistole, zündete mir eine Zigarette an, und legte mich rücklings gelehnt an die Düne.
Jetzt erst spürte ich die bitterkalte Wüstennacht und sah die nun aufkommenden Wolkenfetzen die scheinbar von Furien
gehetzt, an der Mondscheibe vorbei zogen. Noch leichte Winde, ließen den Sand auf mich nieder rieseln, und wurden immer stärker als wollten sie sich gleich einem Sturm auf die wilde Jagd begeben, alles umreißen wollend, was sich in den Weg stellte. Es wurde ein Sandwind wie ich ihn auch bei Nacht, in der libyschen Wüste noch nicht erlebt hatte, ein trockener Sandwind, mit Blitz und Donner, aber ohne Regen.
Weder bei einem Sandwind, noch bei einem Sandsturm, sollte man sich im Freien befinden, und so entschloss ich mich den Jeep aufzusuchen. Mit Mühe ging ich zu meinen Jeep, denn ein richtiges Aufrecht Gehen war angesichts des aufgekommenen Sturmes kaum möglich. Es verwunderte mich, obwohl ich Sandwinde, und Stürme sowieso, in der libyschen und auch in der ägyptischen Wüste zuhauf erlebte, dass es auch bei Nacht sein konnte. Das hieß aber nichts, denn in der Sahara war alles möglich, ich hatte eben nur noch nicht alle Varianten ausgekostet. Ich konnte nur hoffen, das dieser Sandwind nicht so lange dauerte, denn ein leichtes Gruseln machte sich bei mir breit, über diese unheimlichen Geräusche. Nun aufkommende eigenartige Gedanken; an auf mich zukommende Gestalten, nur verschwommen zu sehen, mit grinsenden Totenschädel und Sensen in den Pratzen, das eine dieser Figuren hinter mir stehen könnte, ohne das ich es auch nur greifen könnte. Endlich fand ich den Jeep, versuchte die Seitentür aufzureißen, was durch die Heftigkeit des Sandwindes nur sehr mühsam war, ließ mich auf den Sitz fallen, vergewisserte mich, ob auf der Rückbank keine dieser Gespenster Gestalten mit diesen grinsenden Totenschädel saßen; welch absurde Steinzeitgedanken? Ich schüttelte die Angst von mir ab, und zündete mir erneut eine Zigarette an. Das Verdeck ächzte und stöhnte in dem Gestänge, der Jeep wurde mit Macht in die Federung gedrückt, doch dies kratzt e mich nicht mehr. Die himmlischen Mächte, die diesen Sandwind losgetreten hatten, würden wohl denken: „Kaum ist dieser Vancelli wieder in Sicherheit, wird er frech“!
Der Sandwind legte sich nach einer Stunde, und mit ausgeschalteten Scheinwerfern fuhr ich aus dem Dünenfeld, zu dem alten verlassenen Fort. Langsam ließ ich das Fahrzeug ausrollen und parkte direkt neben dem Unimog, am Tor des Forts. Gregs Fahrzeug war ebenfalls an dieser Seite geparkt. Eine gewisse Aufbruchstimmung lag in der Luft. Der Sandwind war vorbei, und der Mond erhellte wieder im Rahmen seiner Möglichkeit, die Szenerie. Tim, Greg, der besoffene Benny, und die Ostdeutsche Brigitte Drewel, beluden zusammen ein Fahrzeug mit den Habseligkeiten und sonstigen Hinterlassenschaften der Russen. Im Nachhinein, tat es mir leid, mit den Russen. Ich hätte sollen diese Angelegenheit alleine Regeln. Mit ihnen verhandeln, Sabi und Zouzou freikaufen, für den Unimog des CIA. Dieses Unternehmen
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