Tanz der Aranaea (German Edition)
Seele ist zwar schwarz von seinen vielen Sünden, die er mit seiner Würgeschlinge begangen hat, aber sein Herz ist die reine unberührte Liebe. Kein Saphir, kein Edelholz und kein Blut kann eine einfache sandfarbene Sandrose in eine edle blutrote Sandrose verwandeln. Dies einzig vermag nur die Liebe, die wir geben können.«
»Tschöpfchen, das ist die wunderbarste Geschichte die ich gehört habe, und sie ist so wahr, so wahr es die Liebe gibt. Du liebst den Cello, so wie Zouzou und ich ihn lieben, trotz seiner schwarzen Seele.«
»Ich bin bestimmt ganz rot im Gesicht, Louloucher?«
»Tschöpfchen, das fällt bei dir nicht auf!«
»Tonton, du musst jetzt deinen Traumwunsch erzählen.«
»Zouzou, was ich mir in meinen schönsten Träumen wünsche, dass kann mir niemand erfüllen. Es ist blanke Illusion, Sience Fiction, Utopie. Niemals zu erleben.«
»Was ist es mein süßer Francnollo? Wir erfüllen alle deine Wünsche, Herzipopo.«
»Tonton, wir erfüllen alle die Traum von dir, du kannst alles von uns haben – alles!«
»Ich glaube es nicht. Niemals könnt ihr mir diesen süßen, wunderbaren Traum erfüllen. Das geht über euere Kräfte. Mein Traumwunsch spielt auf dem wenig besiedelten Planet Urgonia, und wir schreiben das Jahr 2195. Silbrig schimmert die Oberfläche des Sees, der inmitten eines herrlichen Gebirgsmassivs liegt. Raketengleich zeigen die Spitzen der Berge in Richtung zu einem unvergleichlich schönen blauen Mai-Himmel. Verliebt und Verlobt zwitschern Amselspatzen und Meisenlerchen sich eins, und ich sitze auf der Dachterrasse meines Hauses und genieße die ruhende Schönheit des See und schlürfe nach einem ausgiebigen Mahl, das ich im Gasthaus Zum Goldenen Ochsen, genossen habe, einen herrlich zubereiteten Aperitif. Die Sonne lächelt mir zu und ihre lieblich wärmenden Strahlenfinger streicheln mir über meinen voll gefressenen Bauch. Hinter mir, wenige Meter, gleich um einer Ecke, mein Refugium, ein Saal! Ein Traum-Saal! Etwas das mir alleine gehört und keine Menschenseele macht mir dieses Elysium streitig. Mitten in diesem Raum, diesem Saal, da steht sie, die Oase der Glückseeligkeit, eine real gewordene Fata Morgana. Zweitausend Gramm Hirnzellen oder sonst was, haben diese Konstruktion konstruiert, für mich gebaut, von mir gewünscht
und ich habe es bekommen. Eine vier Meter auf vier Meter große Liegestätte mit edelster Seide bespannt, und mit einer zauberhaften weichen samtzarten, butterweichen Daunen befüllten Decke. Kopfkissen! Zart wie der Busen Aphrodites. Kuschelig fällt des Abends mein vom Tag geschundenes Haupt in die unergründlichen Tiefen dieses Busens, in diese Wellentäler, in die Stoff- und Federorgie sinkt mein Haupt, mein vor Freude schluchzendes Gesicht. Fest presse ich mich Abend für Abend in die nie enden wollende Lieblichkeit. Ich weine vor Glück, denn dieses Nirwana gehört mir, mir ganz alleine. Ein Bett! Ein Bett für mich alleine!«
»Merkst du was, Zouzou?«
»Ne, was denn Sabi Loulou?«
»Der Cnollo hat die Nase gestrichen voll von dir!«
»Du hast eine Plemplem, Schwester, ganz tief in die Hirn drin. Hast du gehört, dass du in die große kuschelige Bett springen darfst?«
»Ne, hat er nicht gesagt Zouzou, aber besuchen werde ich den Cello im Jahr 2195 auf jeden Fall, nach allem was wir für den Cnollo getan haben, bin ich mir sicher, dass ich ab und zu ein Mittagsschläfchen in seinem Elysium halten darf. Stimmt es Cello?«
»Klar darfst du, Herzilein. Zouzou darf auch, und Zöpfchen auch. Bringt euere ganze Mischpoke mit, jeder darf mal.«
»Was grinst du denn so lustig, Tonton?«
»Der Cnollo grinst nicht lustig, Schwesterlein, er grinst lüstern, der alte Pfau. Bilde dir bloß nicht ein Cello, dass wir dich in unser Bett bei dir reinlassen. Wenn wir drin liegen hast du Küchendienst und servierst uns nackt das Essen im Bett. Stimmt es Zouzou und Tschöpferl?«
»Von mir aus darf unser Said-Francesco auf uns drauf …äh…rein springen.«
»Ja, von mir aus kann die Tonton auch abwechselnd auf uns springen, und so. Aber nicht mit die Fischbrötchen in die Hand.«
»Oder wir springen auf den Cello!«
»Euer Wunsch ist mein Himmelreich, ihr Schönsten der Schönen!«
Zwei Tagen befanden wir uns in Djanet. Wir hatten unsere Vorräte komplett aufgefrischt und verließen am frühen Morgen, Djanet. Ein „Alam“, ein aus aufeinander gehäufter Steinhügel, wies uns den Einstieg zu der Piste in die nördliche Ténéré Wüste, in
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