Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
Vom Netzwerk:
Fahrzeug weg. Eine arge Schlägerei zwischen Lefebre und mir entstand, wobei ich meine erlernte asiatische Kampfart einsetzte. Mit gut geführtem Taek Won Do hielt Lefebre, dagegen. Es konnte nur der Gewinnen, der das höchste Maß an Konzentration beibehielt. Eine dumme Wut, und meine ständig kreisenden Gedanken um die beiden Toten in dem Fahrzeug, ließen meine Aufmerksamkeit um eine Zehntel Sekunde schwinden. Zeit, die Lefebre bekam, um mir einen Schlag an den Kopf zu versetzen. Unter Umstände eine tödliche Zeit, die ich Lefebre gab. Er war aber schon so ausgepumpt, so dass er dazu nicht mehr die Kraft besaß. Immerhin war ich für eine Minute kampfunfähig. Zeit für Lefebre, sein Vorhaben durchzuführen. Als ich aus meinem Knockout erwachte, brannte das Fahrzeug lichterloh. Lefebre
    hielt mir seine automatische Pistole vor und forderte mich zum Einsteigen in die Wellblechkiste auf. Ich fuhr unser Vehicle wieder zurück nach Pointe Pescade. Auf der Nationalstraße wies mir Lefebre die Richtung nach Ain Benian. Irgendwo zwischen Point Pescade und Bainem-Falaises an einem schmalen Küstenstreifen, verließ uns Lefebre. Es war kein Abschied im üblichen Sinn, denn wir würdigten ihn mit keinem Blick. Mehr konnten wir im Augenblick  auch nicht tun. Lefebre erklärte uns noch, in kurzen Sätzen, kurzatmig gesprochen, dass wir in Bainem-Falaises die Nationalstraße nach Ain Benian verlassen sollten, um über Bouzareah nach Algier weiter zu fahren. In El Biar, einem Vorort von Algier, hätten wir uns mit Mahmud Ben Salah in Verbindung zu setzen. Er wohne in der Rue d`l Concorde. Und im Übrigen seien Oleg Waschiwilli und sein irakischer Pseudo-Taxifahrer Ahmed Hikmat ein KGB Killerkommando gewesen. Die beiden stünden schon einige Zeit auf der Abschussliste der Franzosen. Wie wir lange Zeit später erfuhren, wurde Lefebre an dieser Stelle von einem kleineren Schiff aufgenommen und nach Marseille gebracht. 
    Das Wetter wurde immer trüber und feiner Nieselregen fiel auf uns. Entsprechend war unsere Stimmung. Wir waren uns einig, dass, wenn Waschiwilli noch eine Nachricht über uns und dem auffällig wirkenden Vehicle absetzen konnte, wir von dem KGB bis in den letzten Winkel verfolgt würden. Lefebre, der Mörder war fein aus dieser Geschichte ausgestiegen und wir würden gejagt wie Hasen.
     
    Wir befanden uns etwa fünf Kilometer vor Bouzareah. In einem kleinen Waldstück  machten wir Rast.
    »Zouzou, Sabi, habt ihr gehört, was Lefebre sagte? Waschiwilli und Hikmat, ein KGB Killerkommando!«
    »Meinst du Tonton, die beiden sollten uns umbringen?«
    »Keine Ahnung, Zouzou. Was meinst du Sabi?«
    »Ich weiß es auch nicht Francesco. Es gibt keinen Sinn. Der KGB weiß nichts von unserem Schiff  in Bougie. Vielleicht ahnen sie etwas aber wissen können sie es nicht. Sie könnten uns fangen und ausquetschen, doch dafür bedarf es kein Killerkommando, dass uns die Lichter ausknipst. Da genügt schon eine rassige Russin die in der Schweiz lebt, und unser zarter Cello singt wie eine Nachtigall. Ich glaube eher, dass sie hinter dem CIA Fahrzeug her sind, das wir nach Kongo Katanga kutschieren sollen.«
    »Sabi, dafür brauchen sie auch kein Killerkommando das uns die Licht knipst!« sagte Zouzou.
    Ich erwiderte: »Ich meine, das Killerkommando sollte uns gar nicht ausknipsen, sondern nur euch beide fangen und euch ein  bisschen foltern. Russen foltern gerne schöne Frauen.«
    »Ich bin nicht so schön wie die Sabi Loulou!«
    »Quatsch. Ich war schon immer viel hässlicher als du Zouzou!«
    »Also Kinder, es muss was geschehen. Habt ihr Lust nach Algier zu jenem besagten Ben Salah zu fahren oder was sollen wir sonst tun?«,  fragte ich. 
    »Ich gehe zuerst in die Busch, ich muss eine Pipi!«
    »Ich gehe mit, Zouzou. Muss auch. Francesco soll Wache halten.«
    »Geht nicht so weit weg Leute, damit ich euch noch sehe.«
    »Das könnte dir so passen, Tonton. Uns bei die Pipi zusehen. Pfui.«
    »Cnollo, du Spanner!«
     
    Mir fiel dazu nichts mehr ein. Die Stimmung hatte sich verhältnismäßig schnell wieder stabilisiert. Man könnte uns im eigentlichen Sinne für ziemlich abgebrüht und auch ohne Gefühl im Hinblick an das Geschehene bei Pointe Pescade, halten. Wir hatten alle zusammen wahrscheinlich zu oft und vor allem zu früh gewisse Grausamkeiten erlebt und dieser Mantel der aus Oberflächlichkeit, Wortspielerei, Unsinn und Unbekümmertheit von uns gewebt wurde, hatten wir nur allzu gerne übergezogen um das Erlebte

Weitere Kostenlose Bücher