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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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Loulou sah mich ungläubig an, »dass kann nicht sein, Sidi. Du hast immer von einem jungen Götterliebling gesprochen. Wenn ich das damals gewusst hätte, dass du Francescollo damit meintest, dann hätte ich die Windeln zum Überlauf gebracht.«
    »Ich auch, Sidi. Ich hätte den ganz dünnen Überlauf gemacht.«
    »Willi, bin ich nicht ein armer Hund? Und dabei liebe ich die beiden, wie mich selbst!«
    »Man muss die beiden lieben, Francesco. So heißt du jetzt?«
    »Ja. Willi. So war und ist mein Name. Francesco Maria Vancelli!«
    »Zouzou«, schrie Sabi Loulou, übermäßig laut, »hast du das gehört? dein Tonton und mein Francesco heißt Maria. Ich krieg mich nicht mehr. Maariaah!«
    »Oh Gottchen, oh Gottchen, Sabi Loulou, meinst du, er ist noch die Jungfrau?«
    »Wenn ja, dann werden wir ihn entfrauen, dann ließe sich was daraus machen, dass die Tonton doch ein Mann wird, der er noch nicht ist!«
    »Willi, reich mir einen  Ölverschmierten Lumpen. Nur das hilft  noch bei diesen Donnerziegen!«
    Willi Oberleitner, der sich Sidi Abijahd nannte, lachte sich eins und stellte uns seine Frau vor, die durch den großen Jubel auf uns aufmerksam wurde. Er stellte sie uns vor als eine Berberin mit dem anmutigen Namen Asissa, vom Stamme der Aitatidou aus dem Marrokanischen Sahara Atlas. Das einzige Attribut, dass sie ihrer Herkunft zollte, wie Oberleitner sagte, war ein mehr als hüftlanges, sehr bunt bedrucktes Kleid, das sie über amerikanische Jeans trug. Dazu ein Paar Sandalen aus geflochtenem Halfagras. Ihr langes schwarzes Haar war streng nach hinten frisiert, und gab ihrem Gesicht ein fast römisches Aussehen. Eine schöne Frau um die dreißig Jahre, und ein schöner Kontrast zu dem weißhäutigen blonden Willi Oberleitner, den man bedingt diesem Aussehen, auch Sidi Abijahd nennt. Abijahd steht im Arabischen als Bezeichnung für die Farbe, weiß.
    Asissa begrüßte uns sehr herzlich und versprach zum Abendessen eine kulinarische Delikatesse. Sie meinte, das wir selbstverständlich hier übernachten dürften und im übrigen so lange bleiben könnten, wie wir es für nötig erachteten.
    Willi nahm unseren Citroen von der Straße und fuhr ihn in seine Werkstatt. Zouzou und Sabi-Loulou gingen mit Asissa in die Wohnräume und ich begab mich zu Willis Büro.
    »So Francesco, jetzt erzählst du mir kurz, was euch in diese Gegend gebracht hat. Trinkst du ein Bier?«
    Ich erzählte Willi unsere Geschichte. Nicht alles. Nur unseren Trip mit dem Auto durch die Sahara, mit dem Ziel Mopti in Mali und das dieses Fahrzeug für den Vater von Zouzou und Sabi-Loulou bestimmt sei. Weiterhin erzählte ich ihm, dass dies alles im Auftrag des CIA geschehe und wir deshalb den KGB am Halse hätten. Ich erzählte Willi die Sache mit Henri Lefebre und dem KGB-Agenten Oleg Waschiwilli.
    »Willi, wir müssen unseren Wagen, den Citroen, der bei dir in der Garage steht, verschwinden lassen!«
    »Das geht schon klar Francesco. Ich kümmere mich um das Vehicle. Der Citroen bekommt neue Dokumente und andere Nummernschilder. Mein Mechaniker Yacef bringt das Fahrzeug noch heute Nacht nach Oran. Ich habe dort einen Freund, der die Verschiffung nach Spanien arrangiert. Bist du zufrieden?«
    »Mehr als das Willi. Herzlichen Dank.«
    »Ich habe in der Garage noch einen Peugeot 203. Für eine kleine Aufwandentschädigung könnt ihr den Peugeot haben. Einverstanden? Wenn ihr den Trip mit dem Unimog in die Sahara startet, dann ruft mich an und sagt mir, wo ich den Peugeot wieder abholen kann.«
    »Ja. Danke Willi.«
    Willi war schon vor zwanzig Jahren in der Libyschen Wüste ein Glücksgriff, und hier in Algerien, schier unbezahlbar. Er war mit der Geschichte, die ich ihm erzählte, zufrieden. Mehr wollte er nicht wissen. 
    »Francesco, du holst jetzt deine Klamotten aus dem Fahrzeug und bringst sie in dein Zimmer und ich regele mit Yacef den Transport nach Oran. Bis später. Zum Abendessen sehen wir uns und  sage bitte Asissa noch Bescheid. Ja?« 
    Ich nahm meine Tasche ging auf mein Zimmer und danach begab ich mich zu Asissa, Sabi-Loulou und Zouzou in die Küche. Ich unterrichtete Asissa von meinem Gespräch mit Willi, und zu meinen Begleiterinnen sagte ich, dass wir von Willi einen Peugeot 203 bekämen.
    »Hm, Asissa, bei dir riecht es aber verführerisch gut«, sagte ich, »was gibt es denn zum Abendessen?«
    »Einen marinierten Lammrücken mit junge frische Bohnen, Francesco!«
    »Darf ich einmal probieren, Asissa?«
    »Nein Francesco. Der

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