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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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sondern sieht nur aus wie die Käse. Die Käse ist nämlich Sprengstoff mit die Plastik. Frage doch mal Sabi Loulou, wie Plastiksprengstoff wirkt, liebster Tonton!«
    »Alors, beiß hinein Francesco, dann fliegen dir deine Dritten Zähne um die Lauscher!«
    »Übrigens, während du lieber Tonton, mit der noch lieberen Sabi-Loulou gequatscht hast, habe ich, weil ich klug bin, die Leute hier spioniert. Ich habe gesehen, dass das gleiche Taxi mit dem gleichen Fahrer und dem gleichen Passagier schon mehrmals an uns vorbei gefahren ist. Der Passagier ist dem Aussehen nach ein Europäer oder besser ein Osteuropäer. Vielleicht ein Russe, und vielleicht ein KGB-Mensch. Der Fahrer sieht aus wie ein Araber.«
    »Und wenn es die OAS ist? Und was haben wir mit dem KGB zu schaffen?«,  fragte ich. 
    »Die OAS sind wir selbst, Tonton. Warum sollen wir uns spionieren? Es muss der KGB sein!«
    »Wenn es das KGB ist, Zouzou, dann wissen die Jungs sehr bald was mit dem Schiff los ist, von Tante - äh - von Janine aus Nyon, unserer lieben KGB-Tante. Francesco wird ihr alles beim Zehenlutschen erzählt haben.«
    »Ich habe nicht an ihren Zehen genuckelt! Und von dem Schiff wusste ich damals noch nichts.«
    »Egal Francesco.«
    »Jedenfalls haben wir den KGB am Hals und wenn sie wirklich erfahren, welche Ladung das Schiff transportiert, dann  Gute Nacht schöne Oma«, sagte Sabi-Loulou. 
    »Die pusten die Schiff mit einem Rollkommando mitten in die Atlantik in die Luft.  Zusammen mit die zarten Käpten Ramos, der Sabi Loulou so arg geknutscht hat in die Schiffsbauch drin.«
    »Wir müssen dringend Harun Al Sabti informieren«, meinte Sabi-Loulou. 
    »Guck mal Loulou, drüben auf die andere Seite steht Henri Lefebre!« 
    Zouzou winkt nach einem Mann, dem von weitem schon eine Verbrecher-Physiognomie anzusehen ist.
    »Lefebre?«, fragte ich, »Jean Knöpfler hat bei meinem Besuch in Nyon einmal diesen Namen erwähnt. Ist es dieser Henri Lefebre, dort drüben?«
    Zouzou erwiderte, dass Lefebre ein Agent im französischen Geheimdienst SDECE sei. Ich gab zur Antwort, dass Lefebre aussähe wie ein Gewaltverbrecher aus der Unterwelt von Marseille und nicht wie ein Mitarbeiter eines Regierungs-organ mit Sitz in Paris. Sie entgegnete, dass er  für die Abteilung V, arbeitet. Eine Abteilung die für das „Aufräumen“ zuständig wäre, und das wären Experten für Zerstörung und Vernichtung, Sabotage, und kleineren Ferkeleien außerhalb der Legalität. Henri Lefebre sei ein Freund von Jean Knöpfler. Worauf Sabi-Loulou die viel sagende Auskunft gab, dass bestimmt mehr als die Hälfte der Abteilung V, im SDECE, angeworbene Gangster und Killer seien. Die Erfolgsquote der SDECE sei entsprechend hoch. In Frankreich sei man nicht so zimperlich, wie sonst in den Staaten Europas.
    Zouzou sagte, dass Henri Lefebre schon ein Gangster und Zuhälter in Algier war, bevor  sich die OAS seiner annahm, und dass er in spektakulären Operationen viel für "Algerie Francaise“, geleistet hatte.
     
    Loulou und Zouzou, wollten mir später mehr berichten, wenn mehr Gelegenheit dazu bestünde, wie sie meinten. Sie sagten noch, das Lefebre, von der SDECE als Maulwurf in die OAS eingeschleust wurde, und zu einem der Führer der Operation "Rock´n Roll" avancierte, die in der Nacht zum 5.März 1962 in Alger mehr als hundert Bomben gezündet habe. Diese Nacht nennt man heute noch  "nuit bleue“. Wen er dabei killte, war aber nicht so ganz klar, wie sie sagten.
    Während Sabea Sabi Loulou mit ihren Einsätzen, eher die algerischen Bombenlegerwerkstätten in den Orbit sprengte, wurden in der Nähe von Lefebre seltsamerweise viele OAS Leute „ zerbröselt“ , um dem Wortschatz von Sabi, gerecht zu werden. Lefebre, ein mittelgroßer Mann wohl um die dreißig Jahre, bewegte sich Selbstsicher durch die Menschenmenge und kam direkt auf uns zu. Er musste wirklich gute verdeckte Arbeit leisten, nur so war es mir zu erklären, dass sich Lefebre derart unbekümmert in den Straßen des heutigen "Algerie-algerienne" , des Algerien der Algerier, bewegen konnte.
    Lefebre begrüßte uns sehr  freundlich. Für die Damen gab es die obligatorischen französischen Bisous, Küsschen, links und rechts, auf die Wange. Mich hat er zum Glück damit verschont. Es wunderte mich schon, dass die SDECE, solche Gangster in ihre Reihen aufnimmt. Zouzou sagte zu Lefebre, dass wir schon seit geraumer Zeit von einem osteuropäisch wirkenden Menschen, aus einem Taxi heraus, beobachtet

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