Tanz der Aranaea (German Edition)
Jahre alt, damals. Seit dem ist Sabi Loulou die Wüsten-Maus in die Familie Bergerac.
Na ja, ich habe mit Sidi Willi die Flugzeug fertig gemacht, und am 12. Juni 1956, ich weiß es noch ganz genau, da war nämlich mein Geburtstag, und ich bin 15 Jahre alt geworden, da bin ich mit Sidi, zum ersten Mal in die Luft geflogen. Das Flugzeug war eine Fieseler Storch Maschine. Wir sind zusammen viele hunderte Kilometer geflogen. Ich bin dann nicht mehr losgekommen von der Fliegerei. Mit sechzehn Jahren bin ich dann zum ersten Mal alleine geflogen, ohne Sidi. Es war wie ein Traum, so schön. Es war ein gutes deutsches Flugzeug, mit vier Sitzen, und einen kleinen Laderaum, und hat mir nie einen Ärger bereitet. Ich habe Proviant für meine Familie mit dem Flugzeug gebracht. Bin sogar nachts geflogen. Ich habe Waffen und Munition zu der französischen Armee, an die Grenze von la Tunisie gebracht. Dort kämpften sie gegen die Armee von Boumedienne, und ich habe verwundete Soldaten ausgeflogen, und ich habe einige Familien der Colons, nach Bizerte in Tunisie geflogen. Dann hat mein Papa unseren Hof verkauft. Charles Perou, unser Nachbar hat es gekauft, weil er glaubte, dass sich noch alles zum Guten wendet. Es war Anfang 1960.
Sabi Loulou war wie gesagt mit Daniel und Micheline in Algier bei der OAS. Von Ihnen wussten wir, dass die Lage in der Hauptstadt auf Dauer nicht haltbar ist. Der Hass zwischen den befeindeten Volksgruppen war schon zu groß.
Bei meinen Flügen an die Grenze von Tunesien konnte ich sehen, wie die Westarmee von Boumedienne, sich immer besser formierte, und unsere Nordafrika Armee, immer größere Schwierigkeiten bekam, die Tunesien Front zu halten. Papa, Mama und die anderen Brüder und ich, sind dann nach Paris ausgewandert. Mein Papa bekam von der Französischen Armee wieder einen Auftrag, weil er im Krieg ja schon ein Offizier war. Er wurde nach Deutschland kommandiert. Nach Saarbrücken, im Saarland. In der Stadt Saarbrücken traf ich einen Freund unserer Familie, einen hohen französischen Offizier der 10ten. Fallschirmjäger-Division. Diese Division war in Algerien stationiert. Sein Name ist Roger Trinkquier, und er hatte damals die Aufgabe, die Front de Libération National, FLN, zu eliminieren. Roger, war nicht an Putschversuchen der Organisation de l`Armée secrète, OAS, gegen General de Gaulle, beteiligt! Roger Trinkquier, bot mir eine echte Pilotenausbildung an. Auf einer Hunting Percival Pembroke C Mk, ein Flugzeug, speziell ausgestattet für Radar- und Navigationsausbildung, Luftbild und Vermessung. Zur Ausbildung, solle ich den besten Fluglehrer und Navigator bekommen, Jacques La Challier. Man gab mir das alles, und sie spezialisierten mich auf detaillierte Luftaufnahmen. Ich war wie im siebenten Himmel, jeden Tag war ich draußen auf dem kleinen Flugplatz Saarbrücken-Ensheim. Ich erinnere mich so genau, als wäre es gestern gewesen. Ich wusste, dass sie eines Tages, das Geleistete, in Form einer Gefälligkeit wieder einfordern würde. Das konnten sie haben, denn ich war ihnen dankbar für diese schöne Zeit in Saarbrücken, mit meiner Pembroke. Meinen ersten Einsatz im Auftrag der OAS, hatte ich in Hamburg. Ich glaubte es wäre ein Auftrag der OAS, doch wie ich später erfahren habe, war es der französische Geheimdienst SDECE. Deutschland war in jener Zeit Drehpunkt des internationalen Waffenschmuggels, der auch von algerischen Waffenkäufer der Befreiungsfront FLN genutzt wurde. Der französische Geheimdienst SDECE, hat damals in Deutschland mehr feindliche Agenten getötet, als auf allen anderen Geheimdienst-Kriegsschauplätzen der Welt.
Zu der Zeit fingen Adenauer, und de Gaulles, an, sich zu verlieben, und die Deutschen taten nichts, was diese zarte Liebe stören könnte. So konnten die Franzosen schalten und walten, wie sie wollten. Man jagte sich gegenseitig die Waffenlieferungen ab. Es war ja schon komisch, das Deutschland nicht viel gegen den internationalen Handel und Schmuggel mit Waffen unternahm. In Hamburg machte ich bei Tag und auch bei Nacht, genaue Luftaufnahmen vom Hafen und von den Schiffen auf dem Fluss Elbe, bis zur Mündung in die Nordsee. Und das wieder mit meiner Pembroke. Von Saarbrücken bis nach Hamburg bin ich geflogen. Jeden Tag, eine Woche lang! Bei der Auswertung der Bilder sah ich ein Schiff, das zu Beginn meiner Luftaufnahmen noch OZEANSTAR, hieß und jetzt, als es in die Nordsee fuhr, hieß das gleiche Schiff PEARL OF ABIDJAN. Ich gab die
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