Tanz der Aranaea (German Edition)
Aufnahmen meinem damaligen Verbindungsoffizier und die Mission war für mich beendet. Der SDECE prüfte alle Unterlagen, bestach den Hafenmeister mit einer guten Summe und als sie sich der Sache sicher waren, machte es einen großen „la boum“ im Atlantik. Danach hörte ich eine Zeitlang nichts mehr vom SDECE, ich wurde vereist!<<
»Es heißt, auf Eis gelegt, liebe Zouzou!«
»Danke, Sabi Loulou. So war ich noch oft unterwegs, rein Privat, bis Papa im April 1962 nach Mopti, in Mali, versetzt wurde. Ich bin nach Baden-Baden, in Deutschland, gegangen
und meine Brüder waren nun alle in Paris, auch Daniel und Micheline, die Algier verlassen haben. Sie wollten nicht mehr umherziehen wie die Zigeuner. Im Mai 1962 ist meine liebe Sabi Loulou mit ihren Freund Heribert "Harry" Pichler, den sie in Algier kennen lernte, nach Baden-Baden zu mir gezogen. Die beiden sind aber nicht lange bei mir in Baden-Baden, geblieben. Januar 1963 sind sie nach Zürich gezogen, und ich bin dann auch im Sommer nach Zürich. Im Juni 1963 bekam ich von der amerikanischen CIA, über den SDECE, den Auftrag, nach Elisabethville, Kongo-Katanga, zu reisen. Von einem Flugplatz aus, bei Elisabethville, habe ich die ganze südliche Region von Katanga, überflogen, alles fotografiert und vermessen. Tja, und dann lernte ich die größte Katastrophe meines jungen Lebens kennen, oder besser, ich bekam den Auftrag, einen gewissen Francesco Mariaaah Tonton Vancelli, kennen zu lernen! Ich bin jetzt die Ehefrau von ihm, die ich nicht bin, weil er ja ein Tonton ist, und kein Mann, und ich besitze einen echten “falschen“ Schweizer Reisepass auf den Namen Chiara Vancelli, und bin Mikro-Biologin. Wie jene Chiara, mit der Tonton 5 Jahre verlobt war und die mit einem Italiener weggebrennt ist.«
»Es heißt, durchgebrannt, Zouzou!«
»Danke, Tonton.«
»Alors, jetzt bin ich hier in Algerie, mit dem Tonton, und mit Sabi Loulou, und jetzt mon cher Tonton, meine kleine Katastrophe, willst du deine Geschichte erzählen? Nein? erst die liebe Sabi Loulou?«
Sabea Sabi Loulou Bergerac erzählte:
»Ich bin am 5. Mai 1940 im Departement Constantine, in Philippeville in Algerie Francaise geboren. Im August 1958 bekamen wir Besuch von Roger Trinkquier vom 3ème Regiment de Parachutistes Coloniaux. Trinkquier war damals Kommandeur dieses Fallschirmjäger-Regiments.
Papa war mit Trinkquier in Chochinchina in Indochina. Sie sind eng befreundet. Roger Trinkquier war ein schöner, eleganter Mann und ist es immer noch. Er wirkte auf mich wie ein Hollywood-Star. Das nur nebenbei erwähnt und natürlich, dass ich mich mit meinen zarten 18 Jahren in diesen Helden unsterblich verliebte. Er hatte im Indochina-Krieg hinter dem Rücken des Vietminh, die Partisanengruppe des Meo-Volkes organisiert und wurde zum Experten der revolutionären Kriegführung. Roger berichtete uns, dass sein Regiment aus der Umgebung von Algier in die Bergschluchten des Quarsenis, an den Nordrand der Sahara verlegt wurde. Das war ein Monat zuvor, im Juli 58. Er war der Meinung, und übrigens auch die der radikalen französischen Nationalisten von Algier, den Ultras, dass dies ein Plan der großen Zhora in Paris, Charles de Gaulles sei, um die Stadt von den politisierenden Truppen, die sich für ein Algerie Francaise solidarisiert haben, zu entblößen. Trinkquier, als führender Offizier, musste zwangsläufig gehorchen, und zog sich mit seinem Regiment an den Nordrand der Sahara zurück. Nun wollte man von Seiten der OAS-Generale Maurice Challe, Raoul Salan, Edmond Jouhaud und André Zeller, die am 13.Mai 1958 gegen de Gaulles putschten, nichts dem unorganisierten Pöbel, den Pieds Noirs, den Schwarzfüßen überlassen, deren Stimmung gegenüber den Muslims äußerst gereizt war. Vielmehr dachte man daran, anstelle des Regiments oder den Truppen, die sich am nachhaltigsten mit dem Putsch vom 13.Mai und der Algerie Francaise solidarisiert haben, und die nun vom Mutterland Frankreich weitestgehend paralysiert wurden, also wie gesagt, man dachte an die Söhne und Töchter der Colons, der Farmer und an die Studenten von Algier. Wir sollten mit Hilfe des Wohlfahrtausschuss, der heutigen OAS, die kontrolliert überlegte Integration Algeriens in das Mutterland vornehmen.
Gegen den Willen der Zentralregierung in Paris. Ich bin dann im Januar 1959 mit meinen Brüdern Daniel und Micheline nach Algier gegangen. Wir waren mächtig stolz auf diese Aufgabe und wollten mit Umsicht und Verstand die
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