Tanz der Aranaea (German Edition)
nach Algier gekommen bist. Ist vielleicht auch nicht so wichtig, glauben wir. Ein Agent von uns, hat euch vor ein paar Tage an der katholischen Kathedrale entdeckt. Ihr habt euch mit einem Mann Namens Lefebre getroffen, den wir schon seit Jahren suchen. Lefebre ist ein Gangster, der sich der OAS angeschlossen hat und heute für den französischen Geheimdienst SDECE arbeitet. Unser Agent konnte von dir, den beiden Frauen, und von Lefebre eine Fotoaufnahme machen. Danach ward ihr plötzlich verschwunden. Wir haben die ganze Stadt Algier, und das umliegende Land nach euch durchsucht aber euere Spur hat sich verloren. Es schien, als hättet ihr euch in Luft aufgelöst. Die Fotos konnten gestern entwickelt werden, und außer Lefebre, den wir ja kennen, haben wir festgestellt, dass es sich bei den beiden jungen Frauen um die Schwestern Solange und Sabea Bergerac handelt. Bei dir lieber Francesco, sind wir auf einen uns völlig unbekannten Mann gestoßen. Wir wissen nichts von dir! Entweder bist du neu, was wir nicht annehmen, weil man Neulinge in deinem Alter nicht mehr in Geschäfte dieser Art hinein lässt, oder du bist ein absolut kaltschnäuziger abgerissener Hund, den bislang noch niemand entlarvt hat.«
»Danke Marie-Claire, ich bin keines von beiden.«
»Wir haben dich heute Morgen am Hauptbahnhof wieder ausfindig gemacht. Du warst alleine, ohne die beiden Bergerac Schwestern, die wir bis jetzt, ich sage es ehrlich, noch nicht gefunden haben. Der alte Bergerac war immer anständig zu den algerischen Arbeitern auf seinem Gut, und mit diesem Bonus können sich Solange und Sabea Bergerac unbehelligt auf Kabylischen Boden bewegen. Voraussetzung natürlich, sie erinnern sich nicht an ihre alte Tätigkeit und versuchen in diesen Eigenschaften hier wieder aktiv zu werden. Du kommst hier aus Bejaia ohne unser Wissen, nicht mehr heraus. Du sitzt im Netz und darum sage uns endlich, was dein Auftrag ist! Was haben Solange und Sabea Bergerac, Henri Lefebre, gemeinsam mit dir, in Algerien zu tun?«
Wodaabe, saß auf der Bettkante, und sah ständig mit weit aufgerissenen Augen abwechselnd nach Marie-Claire und nach mir. Sie schien jedes Wort zu verstehen und Marie-Claire machte auch keine Anstalten, sie an dieser Runde nicht teilnehmen zu lassen. Marie-Claire wanderte pausenlos um mein Bett herum, das mitten im Raum stand, und ich lag bäuchlings auf der Matratze, und sah mir das Gemälde mit Cheliff und Chelia an. Es hatte nicht mehr viel Sinn zu leugnen. Früher oder später musste ich unseren Auftrag preisgeben. Teilweise wenigsten. Ich konnte aber jetzt, zu diesem Zeitpunkt wo Sabi Loulou und Zouzou noch nicht in Constantine waren, keine Details bekannt geben. Noch war es zu früh, und ich musste Zeit gewinnen.
Es wurde bereits dunkel draußen und Sabi Loulou würde sicher schon mit dem Peugeot unterwegs sein, überlegte ich, und Zouzou würde morgen Mittag nach Biskra den Flieger nehmen. Zu welcher Zeit sie dann einen Anschluss an die Eisenbahn von Biskra nach Constantine finden würde, wusste ich allerdings nicht. Nur soviel, dass wie vereinbart, wir uns gemeinsam am Mittwoch im Laufe des Tages bei Michelle La Toustelle am Boulevard de Fontainebleau No. 19. treffen würden.
»Gut, Marie-Claire, ich werde es dir sagen. Unser Auftrag lautet, ein Fahrzeug mit gewissen, sagen wir, technischen Raffinessen, von Constantine, nach dem Kongo zu bringen, mehr nicht!«
»Das ist ja toll mein Herr. Kongo! Um das zu vollbringen, musst du dich in Algier mit Lefebre treffen? Tauchst danach mit Solange und Sabea Bergerac in Algier unter, um danach alleine in Bejaia, Erdbeeren, oder sonst was zu suchen? Aber bitte, erzähle weiter. Ich habe keine Skrupel, diese Geschichte an Ait Ahmed, unseren Führer, weiter zu geben.«
»Unser Auftraggeber ist die amerikanische CIA, und ich bitte dich, das Fahrzeug betreffend, keine Schwierigkeiten zu machen. Frag mich auch nicht nach Einzelheiten über die CIA Aktivitäten, und warum Constantine der eigentliche Ausgangspunkt unseres Auftrages für den Kongo ist. Es ist so! Jedenfalls hatte Lefebre vom französischen SDECE, die Aufgabe unseren Aufenthalt in Algerien zu überwachen. Als wir uns in Algier mit Lefebre getroffen haben, wurde uns von ihm mitgeteilt, dass der russische Geheimdienst KGB ein plötzliches Interesse an unserem Einsatz zeigt. Der KGB möchte das Fahrzeug mit den technischen Feinheiten der Amerikaner in seinen Besitz bringen. Daraufhin haben wir beschlossen, die Fahrt von
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