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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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Abdruck zu sehen. Für dich wichtige Punkte, hast du mit einem Ausrufezeichen versehen, und besondere Orte, hast du mit Zweien davon markiert. Nämlich das Rathaus, das Museum, die Hauswand mit der Aufschrift:   „La valise ou le cercuil“ . Und, Marie-Claire' Restaurant „Chez Marlene“. Hossni hat Moulud diesen Zettel gegeben und Moulud hat Hamillah und natürlich Marie-Claire per Funk verständigt. Marie-Claire und ich hatten sehr große Angst vor dir, wir rechneten mit einem bösen Menschen  und jetzt sind wir froh, dass du es bist. Du bist  nicht böse!«
    »Was macht dich so sicher, Zöpfchen?«
    »Ich weiß es genau, Francesco. Marie-Claire ist noch voller Zweifel aber ich spüre es nicht nur, sondern ich bin mir absolut sicher. Unser Volk, die Wodaabe, ist im Gegensatz zu den Tuareg und den Tubu, die auch nomadisieren, ein friedliches und freundliches Volk. Wir führen keine Kriege, sind immer hilfsbereit und töten niemanden. Das wird für uns auch oft zum Nachteil, aber nur deshalb liebt uns Allah ganz besonders, und hat uns zum Dank als seine schönsten Geschöpfe gemacht. Wir spüren in unseren Herzen, wer gut ist oder böse!«
     
    Seit Zöpfchen, vom Volk der Wodaabe, die der Einfachheit halber mit Wodaabe angesprochen wurde, wusste, dass ich sie zu ihrer Familie nach In Gall, bei Agadez, im Niger bringe wollte, und seit ich geschworen hatte, dass ich alles tun würde um dies auch zu ermöglichen, seitdem ging sie mir nicht mehr von der Seite. Noch schlimmer, sie hielt mich mit einer Hand am Arm fest und versucht nun auch meine linke Hand zu halten. War ja alles lieb und schön, dachte ich, jedoch unter anderen Voraussetzungen, aber in meiner Lage hatte ich für solche Beweise der Sympathie einfach nicht die Nerven. Sie wird mich niemals loslassen, fürchtete ich, bis mein Versprechen eingelöst war.
    Wir saßen ganz brav nebeneinander und hielten Händchen. Ich wollte von Zöpfchen noch einiges mehr über ihr Volk und über ihre Herkunft fragen, als sich die Tür öffnete und Marie-Claire den Raum betreten wollte. Verwundert blieb sie in der Tür stehen und mit diesem herrlich schönen Augenaufschlag schaute sie auf das einträchtige Bild, das wir Hand in Hand haltend, abgaben. Sie musste einen bestimmten Eindruck von mir bekommen. Bestimmt keinen Guten.
    »Dich kann man allem Anschein nach nicht einen Moment aus den Augen lassen, Francesco. Ich habe von dir schon einiges mehr erwartet.«
    »Ich bin ein Mann, Marie-Claire. Ein Geheimdienstler! Wir Männer vom Geheimdienst sind so, es ist unsere Natur! Wir haben den Anstand und den Charme einer offenen Hose. Ich bin enttäuscht von dir Marie-Claire, für was hältst du mich eigentlich?«
    »Das ist es genau, Francesco. Für was halte ich dich? Ich kann dir nur sagen, ich weiß es nicht!«
    Zöpfchen sprang währenddessen auf, tanzte wild um Marie-Claire herum und eröffnete ihr, dass ich sie nach In Gall, zu ihrer Familie bringen wolle, und versicherte sich um das Versprechen, das ihr Marie-Claire einmal gab, dass sie bei der entsprechenden Möglichkeit auch nach Hause reisen dürfe. 
    »Ja, Wodaabe, ich habe es dir versprochen, und ich halte mich auch an diese Versprechen. Nur weiß ich nicht, ob Francesco in der Lage sein wird, dieses Land zu verlassen?«
    »Wer will mich daran hindern, Marie-Claire?«
    »Wir werden es verhindern, Monsieur!«
    »Und warum, Madame?«
    »Weil die Geschichte des Monsieur Vancelli, nicht vollständig ist.«
    »Was fehlt der begehrenswerten Madame?«
    »Mir fehlt gar nichts, aber dir wird bald etwas fehlen, wenn du uns nichts über den Verbleib der „Angel of Paradise“ sagen wirst. Dem Schiff, mit dem ihr von Toulon nach Algier gefahren seid, und das, wie wir jetzt wissen, voll gestopft mit Waffen, das Mittelmeer verlassen sollte. Seltsam ist, dass dieses Schiff aber nicht durch die Strasse von Gibraltar in den Atlantik gefahren ist, sondern von Algier aus, in östlicher Richtung, also sich nach wie vor in unseren Küstengewässer befindet!«
    »Und welcher besoffene Hafenmeister hat euch diese Story erzählt?«
    »Der Hafenmeister von Toulon in Frankreich hat sieben Kinder und ein schlechtes Einkommen.«
    »Wie seid ihr auf den gekommen?«
    »Wir haben auch unsere Leute in der Zollabfertigung von Algier sitzen.«
    »Bravo, gute Arbeit, Marie-Claire. Komm setz dich zu uns und sage nachher Ait Ahmed folgendes. Parallel zu unserem
    Auftrag, den wir von den Amerikanern erhalten haben, du weißt, das Fahrzeug,

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