Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
Vom Netzwerk:
Algier nach Constantine getrennt zu unternehmen. Meine Route kennt ihr ja, und die von Zouzou und Sabea bekommt ihr nur über meine Leiche. Macht euch da keine Hoffnungen! Ihr könnt mich hier in Bejaia festhalten, bis ich schimmelig werde, und ihr könnt auch die Bergerac Schwestern abfangen wollen, und einlochen bis sie alt und grau sind, dass wird die CIA nicht interessieren. Solltet ihr aber in Constantine einen Budenzauber veranstalten, und den Amis ihr Spielzeug kaputt machen, dann wette ich mit euch, dass man die Kabylei in die Steinzeit blasen wird. Ich bin mir sicher, dass hohe Regierungsbeamte Ben Bellas, mit den Amerikanern gemeinsam kooperieren, denn sonst könnte die CIA nicht diese Aktion starten. Es müssen noch alte Seilschaften aus dem letzten Weltkrieg, zwischen den Algeriern und den Amis existieren, und es muss viel Geld im Spiel sein. Wir wollen euch nichts böses, sondern wir wollen nur unbehelligt Nordafrika verlassen.«
    »Du bist also CIA Agent?«
    »Ich bin Francesco Vancelli, sonst nichts! Ein Journalist.«
    »Gut, ich muss mit unseren Führern reden, dass kann ich nicht alleine entscheiden. In einer Stunde bin ich wieder zurück. Vielleicht ist es ein Fehler von mir, dich hier alleine zu lassen. Solltest du während meiner Abwesenheit untertauchen, dann wird mich das einiges kosten, Francesco. Ich hoffe doch, dass du dieses bedenkst.«

»Versprochen, Marie-Claire. Ich habe dich gerne, sowie dein Land und die Menschen hier.«
    Marie-Claire verließ das Zimmer und mit Wodaabe war ich nun alleine. Sie stand plötzlich auf, ging ins Badezimmer und nach einer kurzen Weile kam sie wieder zurück mit einem Glas voll mit Wasser. Wodaabe reichte mir das Glas und forderte mich zum Trinken auf. Ich nahm einen kleinen Schluck und den Rest Wasser im Glas nahm sie sich um es hastig leer zu trinken. Dabei schaute sie mich derart an, als wäre ich ein Wunderheiler. Allem Anschein, nach einem Brauch des mir noch unbekannten Volkes, dem Wodaabe abstammt. 
    »Monsieur, Sie haben gesagt, dass Sie nach dem Kongo fahren, stimmt das so?«
    »Sieh mal an, meine kleine Gemüseputzerin mit den lustigen Zöpfchen, kann richtig französisch sprechen. Nicht nur „tztz“ machen und  den Vogel zeigen?«
    »Bitte Monsieur, fahren Sie nach dem Kongo? Und wo fahren Sie sonst noch hin?«
    Verzweifelt und ungeduldig sah mich Wodaabe an, fast schon flehend, und in ihren Augen flackerte gleichzeitig ein kleiner
    Hoffnungsschimmer, wie ich es deutete. Was könnte ich schon für sie tun? Nach dem Kongo würde ich sie mit Sicherheit nicht mitnehmen. Einen neuen Papi würde ich für sie auch nicht spielen. Also, welche Hoffnungen hatte ich in dieser jungen Seele geweckt? 
    »Wodaabe, ich bin nicht alleine auf dem Weg nach dem Kongo, aber wenn es Sie interessiert, dann sage ich ihnen, dass wir durch die algerische Sahara fahren, den Staat Niger und anschließend den Tschad durchqueren, um letztendlich über Kongo-Brazzaville oder Kongo-Leopoldville, was weiß ich, um von dort nach Katanga zu gelangen. Lockere sechstausend Kilometer Luftlinie und weil man mit unserem Auto noch nicht fliegen kann, kommt noch das Doppelte an Straßenkilometer dazu. Wenn man bedenkt, dass wir vorwiegend Pisten benutzen müssen, dann zählen Sie noch mal erfahrungsgemäß das Dreifache dazu. Die vielen verfranzten Kilometer sind noch gar nicht mit einbezogen. Sie sehen liebes Zöpfchen, nur Vollidioten machen diesen Schwachsinn mit, und was lernt mein kleines Zöpfchen noch zusätzlich? Es lernt, dass alle Geheimdienste der Welt gewaltige Rostflecke im Seiher haben.« Wodaabe, hörte mir gar nicht mehr zu, sie murmelte nur ständig und kaum hörbar das Wort, „Niger“.
    »Monsieur, nehmen Sie mich mit bis nach Agadez, im Niger?«
    »Nein!«
    »Monsieur, wir haben gemeinsam ein Glas Wasser getrunken. Ich habe es ihnen angeboten und wir haben es geteilt, das bedeutet für uns, dass wir Freunde für immer sind. Wir sind miteinander verbunden bis sich unsere Wege trennen.«
    »Lass dieses „Monsieur“, Zöpfchen. Nenn mich einfach Francesco. Ich bin nicht alleine auf Reise, es gibt noch zwei weitere Teilnehmer, mit denen ich mich abzustimmen habe. Übrigens, was wird Marie-Claire sagen, wenn du sie verlassen möchtest?«
    »Das hier ist nicht meine Heimat, meine Heimat ist bei meinem Volk, den Wodaabe. Marie-Claire hat mir versprochen, dass ich zurück darf, wenn sich eine wirklich anständige Möglichkeit ergibt und wenn jemand für mich, meine

Weitere Kostenlose Bücher