Tanz der Liebenden
gleiten …
Ihr Haar duftete so gut. Er hatte schon fast all die geheimnisvollen und verführerischen Feinheiten vergessen, die es an einer Frau gab. Die weichen Formen, der Duft, die samtene Haut. Fast vergessen, wie es war, sich mit einer Frau im Arm zu Musik zu bewegen. Die Wirkung, die das auf einen Mann ausüben konnte.
Seine Lippen strichen leicht über ihr Haar, hinunter zu ihrer Wange, fanden ihren Mund. Mit einem Seufzer ergab sie sich in diesen Kuss, genoss das Gefühl, wie die Hitze durch ihren Körper pulsierte und sie dahinschmelzen ließ.
Dann verklang das Lied, und sie standen eng aneinander geschmiegt da.
„Das war perfekt.“ Sie fühlte sich, als hätte sich dichter Nebel um ihren Verstand gelegt, ihr Puls ging schwer und rhythmisch. Und das Verlangen, das sie unter Kontrolle zu haben meinte, ließ ihren Magen Achterbahn fahren. „Ich sollte jetzt gehen.“
„Warum?“
„Darum.“ Sie legte ihre Hand an seine Wange und trat ein wenig zurück. „Es ist nicht der richtige Zeitpunkt. Heute Abend brauchst du einen Freund.“
„Du hast Recht.“ Er ließ seine Hände an ihren Armen hinabgleiten, bis ihre Finger sich ineinander verschränken konnten. „Das Timing stimmt nicht. Es ist nur vernünftig, wenn wir es langsam angehen lassen.“
„Ich halte sehr viel von Vernunft.“
Er führte sie zur Tür. „Ich bin auch schon eine ganze Weile darauf bedacht, das Vernünftige zu tun.“
Er blieb stehen, drehte sie zu sich herum, damit sie ihn ansehen konnte. „Ja, ich brauche einen Freund, nicht nur heute Abend.“ Er trat näher an sie heran. „Und ich brauche dich, Kate. Bleib hier, hier bei mir.“ Er beugte den Kopf und ließ ihren Blick nicht los, als er ihre Lippen berührte. „Komm zu mir.“
7. KAPITEL
D ie Wände waren noch nicht fertig. Zusammengerolltes Kabel lag auf einem Gipseimer in der Ecke des Zimmers. Am Fenster hingen keine Vorhänge. Die Schranktüren waren aus den Angeln genommen worden. Sie lagen jetzt in Brodys Werkstatt, warteten darauf, abgeschliffen und neu lackiert zu werden.
Die schweren Eichenbohlen auf dem Boden waren mit den Jahren nachgedunkelt. Aber das Abschleifen und Versiegeln stand ganz unten auf der Liste von Dingen, die erledigt werden mussten. Das Bett hatte er aus einem Impuls heraus erstanden. Die alten Messingstäbe an Kopf- und Fußteil hatten ihn fasziniert. Aber er musste sich noch genau überlegen, welches Bettzeug dazu passte. Für den Moment musste eine Bettdecke herhalten, die den Eindruck des Antiken, des Exklusiven, eher zerstörte. Mit Sicherheit war es nicht das, was Kate gewöhnt war.
„Nicht gerade das Taj Mahal, was?“ fragte er leicht verlegen.
„Ein weiteres unvollendetes Werk.“ Sie sah sich im Zimmer um, dankbar für die Minute, die ihr erlaubte, ihre Nerven ein wenig zu beruhigen. „Ein hübscher Raum.“ Sie fuhr mit einem Finger über die Fensterbank, die er bis auf das natürliche Pinienholz abgeschliffen hatte. „Ich erkenne Potenzial, wenn ich es sehe“, sagte sie und drehte sich zu ihm um.
„Ich wollte erst mal Jacks Zimmer fertig machen. Dann schien es sinnvoller, die Küche und das Wohnzimmer zu vollenden. In diesem Zimmer tue ich ja außer Schlafen nichts. Bis jetzt habe ich zumindest nicht mehr getan.“
Sie spürte die Erregung, die sie durchzuckte. Sie war also die erste Frau, die er in dieses Zimmer mitnahm, in sein Bett nahm. „Dieses Zimmer wird großartig werden, das weiß ich.“ Mit hämmerndem Herzen ging sie auf ihn zu. „Hast du vor, den Kamin zu benutzen?“
„Ich benutzte ihn jetzt schon, er gibt angenehme Wärme ab. Ich habe mir überlegt, ob ich einen Gusseiseneinsatz einbaue, wegen der Leistung, aber …“ Was, zum Teufel, tat er eigentlich? Er hatte die schönste Frau der Welt in seinem Schlafzimmer, und er redete über Kamineinsätze und Wärmeleistung!
„Das wäre nicht mehr so hübsch“, beendete sie den Satz und begann sein Hemd aufzuknöpfen.
„Stimmt. Soll ich ein Feuer im Kamin machen?“
„Später, das wäre sicher nett. Aber im Moment glaube ich, können wir selbst für genug Hitze sorgen.“
„Kate.“ Er griff ihre Hände und wunderte sich, warum das Verlangen, das in ihm pulsierte, nicht durch seine Finger schoss und ihre Haut verbrannte. „Wenn ich mich ein wenig ungeschickt anstelle, schieb die Schuld darauf, ja?“ Er hob die verbundene Hand.
Er ist also auch nervös, dachte sie. Gut, dann hatten sie ja beide die gleiche Ausgangsposition. „Ich wette, ein
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