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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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gelingen, Gorgraels Kreaturen den ganzen Winter über aufzuhalten.«
    »Und genau das ist der Haken«, warf Arne ein. »Wenn es Bornheld nämlich gelingt, die Skrälinge zurückzuschlagen, besitzt er eine schlachterfahrene und kampferprobte Armee, die uns wirklich gefährlich werden könnte. Nach einem Sieg bei Ichtar wird der Herzog wohl kaum zögern, seine ganze Heeresmacht gegen Axis zu werfen.«
    »Dann müssen wir eben dafür sorgen«, erklärte Magariz mit vorsichtigem Blick auf Belial, »ebenso viele Truppen wie er zusammenzubekommen und nicht irgendwen, sondern Soldaten, die es mit Bornhelds Heer aufnehmen können.«
    Aber der Leutnant schwieg dazu.
    »Wieviel Mann befehligt Bornheld denn in Jervois?« wollte Aschure wissen.
    Belial holte tief Luft. »Nach vorsichtigen Schätzungen knapp zwanzigtausend.«
    Alle fuhren erschrocken zusammen, und Arne stieß leise Verwünschungen aus.
    »Zwanzigtausend«, stöhnte der Fürst. »Wo hat er denn so viele Soldaten herbekommen? In Gorken lagen doch nie mehr als vierzehntausend Mann. Und der Herzog hatte schon ganz Achar geplündert, um so viele Soldaten dort zusammenzubekommen. Bei den Kämpfen haben wir sechstausend Mann verloren, und dreitausend folgten Axis und sind mit uns hierher gezogen … Der Oberste Heerführer kann also höchstens mit fünftausend Mann aus der Nordfestung abgezogen sein. Zwanzigtausend kommen mir doch sehr viel vor, Belial. Eure Beobachter müssen sich irren.«
    Doch der Leutnant schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, dem wäre so, Freund, das könnt Ihr mir glauben. Nein, allem Anschein nach hat der Herzog dort tatsächlich zwanzigtausend Mann zusammenziehen können. Meine Kundschafter melden mir, daß die Rabenbunder zu ihm gekommen sind. Ihr Häuptling, ein gewisser Ho’Demi, hat Bornheld elftausend Kämpfer zugeführt. Und der Herzog konnte alle Flüchtlinge aus Ichtar in seine Reihen eingliedern, nebst der Garnison, die aus Sigholt geflohen ist. Nein, ich fürchte, zwanzigtausend sind nur eine vorsichtige Schätzung. Eher dürften es noch mehr sein.«
    Die anderen schwiegen bedrückt. Mit der ikarischen Luftarmada würden sie auf höchstens fünftausend Soldaten kommen. Ein aussichtsloser Kampf, da konnten sie sich noch so tapfer in die Schlacht stürzen.
    Aber dann klopfte Aschure mit dem Fingerknöchel auf den Tisch und ließ ihren Gedanken freien Lauf: »Bornheld wird einen Zweifrontenkrieg führen müssen. Einerseits muß er Jervois und das Kanalsystem stärken, um die Skrälinge zurückzuhalten … und wenn Axis hier den Oberbefehl übernommen hat, wird er durch Skarabost ziehen und dann nach Westen abbiegen müssen, um auf Karlon vorzurücken. Der Herzog wird sein Heer also teilen müssen.«
    Belial sah sie kritisch an. »Da habt Ihr recht, Aschure. Nur bleibt Axis nicht viel anderes übrig, als seine Truppe ebenfalls zu teilen. Wenn er wirklich mit der Hauptmacht in Achar eindringen will, muß er dennoch in Sigholt eine Garnison zurücklassen, um die Wildhundebene zu schützen. Der Krieger möchte sicher nicht, daß Gorgrael ihm über diese Flanke in den Rücken fällt, während er sich gerade in der entscheidenden Schlacht mit Bornheld befindet.«
    »Vergessen wir nicht mein Alauntrudel«, sagte die junge Frau fröhlich. »Es könnte den Ausschlag zu unseren Gunsten geben.«
    Die Männer starrten sie für einen Moment an und brachen dann in lautes Gelächter aus.
    »Genug jetzt von Bornheld und den Eiswesen«, schloß der Leutnant und war insgeheim froh, daß Aschure die allgemeine Anspannung mit ihrem Scherz gebrochen hatte. »Im Moment haben wir eine viel naheliegendere Sorge: Den Flüchtlingsstrom, der über uns gekommen ist.«
    Kurz nachdem Belial die Festung in Besitz genommen hatte, schickte er kleine Abteilungen aus, um mögliche Versorgungswege zu erkunden und in Skarabost die Botschaft von der Prophezeiung zu verbreiten. Die Organisation der Nachschub- und Verbindungswege war mittlerweile abgeschlossen, aber daraus erwuchs eine neue Aufgabe: Die Weissagung lockte immer mehr Menschen an. Vor vier Wochen waren die ersten in Gruppen von vier bis zwanzig Personen erschienen, und seitdem wurden es ständig mehr.
    »Ich glaube nicht, daß wir uns darüber den Kopf zerbrechen sollten«, entgegnete die junge Frau. »Freuen wir uns lieber, daß so viele Menschen sich Axis’ Sache anschließen wollen.«
    »Haltet mir keinen Vortrag!« erwiderte Belial ungehalten. »Verratet mir lieber, wo Ihr sie alle untergebracht habt.«

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