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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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sie ebenso viele Kreaturen, wie den Schützen zum Opfer fielen. Dank dieser beiden Verstärkungen hatte die eigentliche Patrouille nur geringe Verluste erlitten.
    »Was haltet Ihr von dem Tal dort unten?« fragte Magariz, als die junge Frau Belaguez neben ihm zügelte.
    »Ein gutes Stück weiter hinten im Tal ist ein Lager. Ein kleines. Nur etwa fünfzehn Männer und ihre Pferde. Sie haben ein Lagerfeuer, verbrennen aber nur altes Holz, das wenig Rauch entwickelt.«
    Der Fürst nickte. »Gut. Wenn Ihr dort der Offizier wärt, würdet Ihr dann allen Euren Soldaten erlauben, ums Feuer zu sitzen und lustige Lieder zu singen?«
    »Nein, nicht in einem so gefährlichen Gelände.« Aschure spähte ins Tal. »Fünfzehn Männer sitzen zwar am Feuer, aber hinter ihnen stehen deutlich mehr Pferde angebunden. Insgesamt ein- oder zweiundzwanzig.«
    »Sehr gut. Und wie würdet Ihr nun vorgehen?«
    Sie drehte sich zu ihm um. Seine Augen lagen im Schatten der Kapuze. »Angreifen?«
    Magariz dachte nach. »Normalerweise ja. Zwanzig von Bornhelds Männern weniger, das würde uns nützen. Aber ich weiß nicht, wo der Offizier dort unten seine Wachen aufgestellt hat. Und da wäre es mir der Erfolg nicht wert, wegen lediglich zwanzig Feinden das Leben meiner Soldaten aufs Spiel zu setzen.«
    »Aber wenn es uns gelänge, die Wachen auszuschalten, dann könnten wir uns doch an die Männer am Lagerfeuer heranschleichen und sie gefangennehmen. Um sie erst zu verhören, ehe wir sie umbringen.«
    »Doch wie schaltet man unsichtbare Wächter aus?«
    Aschure sah ihn mit kalten Augen an. »Ich sende die Alaunt aus. Die finden sie schon und töten sie unhörbar. In längstens einer halben Stunde wären wir dieser Sorge ledig. Die Männer am Feuer werden von nirgendwoher gewarnt, bis wir sie umzingelt haben.«
    »Dann schickt die Hunde los. So können wir feststellen, wie lautlos sie zu töten vermögen.«
    Sie erledigten ihre Aufgabe besser als erwartet und kehrten in weniger als zwanzig Minuten zurück. Ihre Schnauzen waren rotgefärbt. »Nun?« fragte Aschure den Fürsten.
    »Wir schleichen uns zu Fuß an. Pferde würden doch zuviel Lärm machen. Dann merken die am Feuer überhaupt nichts. Nehmt Eure Schützen mit.«
    Als sie die fünfzehn Soldaten umzingelt hatten, herrschte bereits Dämmerung. Aschure hielt die Alaunt dicht bei sich und näherte sich den Feinden gegen den Wind, um deren Rösser nicht aufzuschrecken. Die Tiere waren ein Stück weiter am Bach angepflockt. Fünf Männer umgingen die feindliche Patrouille und begaben sich zu den Pferden, um sie loszubinden. Magariz bewegte sich mit dem Rest, Soldaten wie Bogenschützen, auf die Gegner zu, schickte sie mit Handzeichen auf ihre Positionen und bedeutete dann der jungen Frau, in seiner Nähe zu bleiben. Sie legte einen Pfeil auf.
    Die Soldaten schlichen durch die Bäume bis nahe an das Feuer heran und konnten hören, was die Feinde sich zu erzählen hatten. Sie kamen aus Jervois und hatten ihren Erkundungsritt hinter sich. Bornhelds Männer waren froh darüber, nicht den Banditen in die Hände gefallen zu sein, die sich in den Hügeln aufhalten sollten.
    Aschure spürte, wie angespannt Magariz war, und drehte sich zu ihm um. Er deutete auf einen Soldaten, der an einem Felsen saß, und flüsterte: »Newelon, Rolands Leutnant, ein guter Mann.«
    Die Schützin betrachtete ihn genauer. Er schien jung und durchtrainiert, hatte dichtes braunes Haar und trug einen kurzgeschnittenen Bart. Aber nicht gut genug, dachte sie, wenn er immer noch lieber Bornheld die Treue hält statt Axis.
    Der Fürst legte ihr eine Hand auf die Schulter und sagte ihr leise ins Ohr: »Deckt mich, Aschure. Ich will mit Newelon reden. Er ist ein vernünftiger Mann. Wenn er erkennt, daß seine Truppe umzingelt ist, wird er sich nicht auf einen sinnlosen Kampf einlassen. Können Eure Bogenschützen sie mit einem Pfeilring umgeben?«
    Aschure nickte, gab ihren Männern ein Zeichen und wartete dann auf Magariz’ Befehl. »Jetzt?«
    »Ja, jetzt.«
    Auf ihr Zeichen hin erfüllte das Rauschen von Pfeilen die Luft, und die Männer am Feuer sprangen erschrocken auf und sahen sich entsetzt um. Ein Kreis von Pfeilen hatte sie umschlossen.
    »Newelon.« Der Fürst erhob sich und trat in den Feuerschein. »Laßt Eure Waffen stecken. Wenn sich nur eine Handbreit Stahl in Eurer Hand zeigt, seid Ihr sofort des Todes.«
    Rolands Leutnant nickte kurz und befahl seinen Männern, die Hände von den Waffen zu lassen.
    »Magariz«,

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