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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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Aschure hatte sich nicht nur um ihre Abteilung gekümmert, sondern sie war als Quartier- und Proviantmeisterin auch zuständig für die Neuankömmlinge und Organisationsfragen.
    »Sie sind in Zelten am Nordostufer des Sees untergekommen. Im Augenblick reichen unsere Nahrungsvorräte auch für sie. Wobei viele von ihnen selbst Proviant mitgebracht haben. Und in Kürze stehen mir weitere Vorräte zur Verfügung, die dann noch zu denen hinzukommen, die wir über die Nachschubwege erhalten.«
    »Tatsächlich? Wie denn das?« fragte Magariz.
    Aschure nickte in Richtung Fenster. »Der See ist zum Leben erwacht, und das wirkt sich auf die Urqharthügel aus. Ich schicke seit einiger Zeit die Flüchtlinge aus, auf den Hängen Land urbar zu machen und Gemüsegärten anzulegen. Vor zwei Wochen konnten wir dann mit der Aussaat beginnen, und in wenigen Tagen können die ersten Feldfrüchte geerntet werden. Offensichtlich wirkt sich das magische Wasser förderlich auf alles Leben aus.«
    »Ausgezeichnet«, lobte der Leutnant. »Arne, sind Leute darunter, die wir rekrutieren können?«
    Der Offizier zuckte die Achseln. »Bei den meisten handelt es sich um Bauern, die unter dem extremen Winter leiden. Der Hunger zwingt sie, jedem Gerücht hinterherzulaufen, das ihnen ein besseres Leben verspricht. Etliche von den jungen Burschen machen einen kräftigen, brauchbaren Eindruck, und viele wollen etwas tun. Einige von ihnen verstehen sich gar nicht schlecht auf den Umgang mit dem Wehrstab.«
    »Sind sie nur nach Sigholt gekommen, um Gorgraels Eiswinden zu entkommen«, fragte Belial ernst, »oder sind einige von ihnen auch gewillt, für die Sache des Sternenmanns zu kämpfen?«
    »Sowohl als auch«, antwortete der Fürst. »Viele Achariten leben in Angst und Schrecken, seit sie vom Fall der Feste Gorken und dem Verlust von ganz Ichtar erfahren haben. Sie fragen sich, ob der Sternenmann, den die Prophezeiung ihnen verheißt, tatsächlich eher als Bornheld in der Lage sein könnte, sie zu retten. Und denken wir auch an den enormen Ruf, den Axis als Axtherr genoß. Aber unter dem Strich dürfte wohl nur ein kleiner Teil der Skaraboster bereit sein, sich mit uns auf den Weg zu machen. Die große Mehrheit bleibt lieber im Lande und bei dem, was sie kennt. Viele schreckt auch die Vorstellung ab, sich mit den Unaussprechlichen zusammentun zu müssen, wie es die Weissagung verlangt.«
    Der Leutnant seufzte und rieb sich die Augen. »Na, dann können wir nur hoffen, daß sie nicht zu sehr in Panik geraten, wenn die Ikarier hier landen.«
    Magariz zügelte sein Pferd und gab seinen Männern Zeichen, hinter ihm zu bleiben. Er drehte sich im Sattel um und hielt nach Aschure Ausschau. Sie befanden sich auf einem ausgedehnten Erkundungsritt in den Süden der Urqharthügel. Eine gefährliche Unternehmung, denn dabei gerieten sie auf feindliches Terrain. Nicht nur trieben sich hier Skrälinge herum, auch Bornhelds Patrouillen kamen bis zu den Hügeln. Die letzte Kundschaftertruppe, die Magariz ausgeschickt hatte, war mit einer zwanzigköpfigen Streife aus Jervois zusammengestoßen. Dies führte zu einem Scharmützel, bei dem beide Seiten die Hälfte ihrer Soldaten verloren. Deswegen wurde der Erkundungstrupp nun von Aschure und zweien ihrer Pelotone begleitet, die ihren Wert bereits unter Beweis gestellt hatten.
    Der Fürst winkte die junge Frau zu sich. Acht Tage waren sie nun schon unterwegs und hatten sich in den Südhügeln umgeschaut, um die Truppenstärke der Geisterwesen und der Soldaten Bornhelds in dieser Region festzustellen. Mehrere Male waren sie Scharen von Skrälingen begegnet. Aschure erwies sich in der Schlacht als genauso ruhig und zuverlässig wie am Beratungstisch. Und ihre Bogenschützen standen ihrem Mut in nichts nach. Wenn sie sich wieder in der Festung befänden, würde Magariz dem Leutnant empfehlen, der jungen Frau eine größere Truppe zu überlassen. Auch die Alaunt bewiesen im Kampf ihren Wert. Am Vortag waren sie auf eine Abteilung Skrälinge gestoßen, die wesentlich disziplinierter und soldatischer wirkte als die sonstigen Scharen. Aschure hatte ihre Schützen in Stellung gehen lassen und dann das Rudel mitten in die Reihen der Kreaturen geschickt. Magariz hatte zunächst befürchtet, die Alaunt würden von den Pfeilen getroffen, die auf die Skrälinge herabregneten. Aber die Hunde wichen geschickt jedem Geschoß aus und schienen genau zu spüren, aus welcher Richtung sich der nächste Pfeil näherte. Gleichzeitig rissen

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