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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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umarmte sie.
    Sicarius sah von der Tür aus zu, richtete sich auf, unternahm jedoch nichts. Das Tier schien zu spüren, wie sehr diese Menschen sich zueinander hingezogen fühlten.
    »Aschure?« fragte er mit leiser, bebender Stimme. »Habe ich Euch das etwa angetan?« Seine zitternden Finger strichen über den gerundeten Bauch der jungen Frau. Er spürte auch, wie sich das Kind nach ihm regte.
    »Das, was jeder Mann einer Frau antut, wenn er ihr im richtigen Moment beiliegt«, antwortete sie in dem vergeblichen Versuch, fröhlich zu klingen.
    »Aschure«, stellte er sofort fest, »irgend etwas stimmt doch nicht.«
    »Ach, Axis.« Die Stimme der jungen Frau klang jetzt aufgesetzt und betont fröhlich, als sie sich seinen Armen entwand. »Verzeiht bitte, daß ich Euch dieses kleine Ärgernis hier nicht erspart habe. Ich verspreche Euch aber, Euch mit diesem Malheur keinesfalls unter Druck setzen zu wollen. Wir können uns ja morgen weiter über diese dumme Geschichte unterhalten«, sie hörte sich jetzt rauh und gar nicht mehr heiter an, »nachdem Ihr ausgeruht habt.«
    Ärgernis? Malheur? Dumme Geschichte? Axis glaubte schon, sich verhört zu haben. Glaubte sie denn wirklich, für ihn eine Behinderung, eine Beeinträchtigung seiner Pläne darzustellen? Aber er konnte ihr deutlich ansehen, wie unglücklich sie sich fühlte. Wenn er jetzt das Falsche sagte, würde sie wie ein kleines Mädchen einfach davonlaufen, um nichts mehr hören zu müssen.
    »Ja, da habt Ihr recht. Wir sollten in einer passenderen Umgebung über alles reden. Wißt Ihr vielleicht, wo ich noch ein Quartier finden kann?«
    Aschure entspannte sich etwas. »Aber natürlich. Belial hält in Erwartung Eurer Rückkehr im Hauptwohntrakt einige Räumlichkeiten für Euch bereit. Ach, Ihr könnt Euch kaum vorstellen, wie froh alle sein werden, daß Ihr wieder unter uns weilt. Und es gibt so viel zu erzählen.«
    »Dann bringt mich bitte zu meiner Unterkunft. Ich wette, Belial belegt mich morgen gleich nach dem Aufstehen mit Beschlag. Und übrigens, ich hätte auch das eine oder andere zu berichten.«
    Aschure führte ihn die Treppe hinunter. Als der große Hund sich erhob und hinter ihnen hertrottete, zog Axis zwar die Augenbrauen hoch, äußerte sich aber nicht weiter dazu. Die junge Frau hingegen plauderte die ganze Zeit und erzählte ihm allerlei über die Veränderungen, die sich hier in seiner Abwesenheit getan hatten. Der Krieger erwiderte nur mit »Hm«, »Ja« oder »Ach« darauf, weil seine Blicke immer wieder von ihrem Bauch angezogen wurden. Er würde Vater werden! Axis fühlte sich unglaublich beschwingt. Und Aschure hatte ihn dazu gemacht. Vater eines eigenen Kindes … Die Vorstellung brachte ihn sofort zur Vernunft, und er schwor sich, seinem Kind ein guter Vater zu sein. Es sollte seinen Vater kennen und keine Zweifel hegen müssen. Und keine Alpträume bekommen.
    Stille herrschte auf den Gängen, denn zu dieser späten Stunde hielt sich hier niemand auf. Deswegen bekam auch keiner der Burgbewohner mit, daß Aschure mit dem Sternenmann in den Wohntrakt ging.
    »Kommt doch mit herein«, forderte er sie auf, »und helft mir, die Kerzen anzuzünden. Außerdem gibt es da noch etwas, das ich Euch sagen muß.«
    Sein Gemach bestand aus einer Reihe von Kammern, die sich um einen Hauptraum gruppierten. In letzteren begaben sie sich und fanden einen reich und geschmackvoll eingerichteten Raum mit Möbeln aus warmem hellem Holz vor, die mit gelbem und rotem Damast gepolstert waren. Eine offenstehende Tür führte in ein gleichermaßen prunkvoll eingerichtetes Schlafzimmer.
    Der Alaunt ließ sich wie gewohnt an der Tür nieder, die goldenen Augen auf seine Herrin gerichtet.
    »Aschure?«
    Sie drehte sich von der Lampe um, deren Docht sie gerade angezündet hatte. »Ja?«
    »Wie lange bin ich fort gewesen? Oder soll ich«, fügte er lächelnd hinzu, »das anhand der Wölbung Eures Bauch erraten?«
    Sie errötete heftig. »Wir schreiben die erste Woche des Beinmonds.«
    Der Krieger seufzte und rieb sich die müden Augen. »Das ist sehr spät im Jahr. Ich hätte nicht gedacht, daß schon so viel Zeit verstrichen ist. Jetzt läßt sich nur noch wenig tun.«
    »Ihr braucht Eure Ruhe.« Die junge Frau stellte die brennende Lampe vor ihn auf den Tisch und wandte sich zur Tür. Je rascher sie hier hinauskäme, desto besser.
    Aber er wollte sie noch nicht gehen lassen. »Aschure, da wäre noch etwas, um das ich Euch bitten möchte.« Seine Finger tippten auf

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