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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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den Rand des Lampenschirms.
    »Ja, was denn?«
    »Bleibt bei mir. Seid meine Geliebte.«
    Sie konnte nicht weitergehen, fühlte sich wie gelähmt. »Das kann ich nicht«, flüsterte die junge Frau. Warum hatte sie sich nur darauf eingelassen, mit ihm mitzugehen? Wie kam sie aus dieser Falle wieder heraus?
    Axis kam zu ihr und sah ihr in die Augen. Aschure erstarrte noch mehr, als er sich ihr näherte, aber dann ging er an ihr vorbei und schloß die Tür. »Und warum könnt Ihr nicht? Warum wollt Ihr nicht bei mir bleiben?«
    Die junge Frau hatte Monate damit verbracht, sich auf diesen Moment vorzubereiten und sich die passenden Erklärungen zurechtzulegen. Und jetzt waren sie alle wie aus ihrem Gedächtnis gestrichen. In höchster Verzweiflung überstürzten sich ihre Worte: »Weil ich nur ein einfaches Bauernmädchen bin und Ihr ein ikarischer Zauberer seid.«
    Er trat noch näher zu ihr. »Das einfache Bauernmädchen habt Ihr in Smyrdon zurückgelassen. Jetzt steht die Frau vor mir, die den Wolfen beherrscht.« Und die Frau, die zu Beltide dafür gesorgt hat, daß ich die Sterne tanzen sehe. Würde er sie wieder so sehen und spüren, wenn er noch einmal mit Aschure zusammenlag? »Bleibt bei mir. Tanzt mit mir.«
    Aschure schluckte. »Ich bin ein Mensch und habe nur eine kurze Spanne zu leben. Euch aber erwarten Jahrhunderte. Ihr habt doch selbst erlebt, wie die Ehe von Sternenströmer und Rivkah daran gescheitert ist. Für uns beide gibt es keine Hoffnung. Nicht die geringste.«
    Der Krieger trat vor sie. »Ich könnte schon in einem Jahr tot sein, vielleicht sogar noch früher. Was zählen schon fünfhundert Jahre, wenn so gewaltige Ereignisse anstehen, die uns alle zu verschlingen drohen. Und wir beide sind nicht Sternenströmer und Rivkah. Bleibt bitte bei mir.« Er strich ihr eine lose Haarsträhne von der Wange.
    Die junge Frau holte tief Luft, schloß die Augen und ballte die Hände zu Fäusten, um mit aller Kraft das zu unterdrücken, was seine Berührung in ihr auslöste. »Faraday«, brachte sie gepreßt hervor.
    Axis küßte sie auf die empfindsame Stelle zwischen Kinn und Hals. »Faraday ist viele Monate und noch mehr Meilen fort. Bleibt bei mir.«
    »Aber sie liebt Euch!« Aschure spürte seine Zähne an ihrer Haut, und Erinnerungen und Begierden überfluteten sie.
    »Faradays Liebe zu mir hindert sie nicht daran, ihr Bett mit Bornheld zu teilen. Bitte, bleibt.«
    »Faraday liebt Euch genauso sehr wie Ihr sie!«
    Axis lachte leise und fing an, die Bänder ihres Nachthemds zu lösen. »Was ist die Liebe, Aschure? Könnt Ihr mir das erklären? Verlaßt mich nicht, tanzt mit mir.«
    Er hob ihren Kopf ein wenig und küßte sie auf den Mund. »Ein bißchen spät, um noch über Treue zu reden, wenn Ihr hier mit meinem Kind im Bauch vor mir steht. Davon abgesehen ist Faraday eine Dame von Geblüt, eine Dame des Hofes. Sie hat nichts gegen meine frühere Geliebte einzuwenden gehabt, und Sie wird auch Euch freundlich begegnen. Deswegen bleibt.«
    »Axis, verlangt das bitte nicht von mir!«
    »Aschure.« Er beugte sich etwas zurück und zog ihr das Nachthemd langsam über die Schultern und Brüste. Seine Finger streichelten ihre Haut. »Welchen Grund solltet Ihr haben zu gehen? Ihr seid meine Freundin, meine Gefährtin und meine Verbündete. Meine Augen und meine Gedanken sehnen sich nach Eurem Anblick. Ihr tragt mein Kind in Euch, und Ihr liebt mich. Nein, streitet das gar nicht erst ab. Damit würdet Ihr mir auch das Kind versagen. Wollt Ihr etwa dem Kind seinen Vater verweigern? Warum also solltet Ihr nicht bleiben? Geht nicht. Spürt durch meine Finger, durch meine Hände und durch meinen Körper die Macht des Sternentanzes. Seid meine Geliebte.«
    Wie hätte sie ihm widerstehen können. Sie hatte sich nach Kräften gewehrt, und er hatte recht: Faraday war weit fort, und mit dieser Sorge könnte sie immer noch fertig werden, wenn es an der Zeit war.
    »Ja«, flüsterte sie, und in seiner fernen und dunklen Zurückgezogenheit lachte der Prophet schallend.
    Sie lagen ruhig und entspannt im Bett. Hielten die Augen offen, weil sie nicht in den Schlaf hinabgleiten und den Rest der Nacht im Schlummer vertun wollten. Als Aschure spürte, wie seine Finger über ihren Bauch streichelten, brach sie das Schweigen.
    »Axis, das Kind rührt sich kaum. Man hat mir gesagt, Ihr müßtet zu ihm singen und es aufwecken.«
    Er küßte sie auf die Wange. »Unser Kind ist ein Junge. Das spüre ich ganz genau.«
    »So etwas könnt

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