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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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Weitsicht, Eure Luftarmada sollte den Bodentruppen Bornhelds deutlich überlegen sein. Zumindest kann der neue König noch keine Luftkämpfer vorweisen, oder? Oder? Nur heraus damit, wenn es noch mehr schlechte Nachrichten gibt!«
    Der Fürst lachte und nahm damit der Versammlung einiges von ihrer Spannung. »Nein, Bornheld muß sich noch mit Bodensoldaten begnügen. Die Luftarmada ist unser großer Trumpf und sollte das Blatt zu unseren Gunsten wenden.«
    Axis nickte. »Dann sollte ich jetzt wohl meine Rückkehr öffentlich bekanntgeben. Am besten stelle ich mich oben auf den Turm, damit alle mich sehen und hören können.«
    »Nein«, meinte Aschure, »ich glaube, ich habe da eine bessere Idee.«
    Der Krieger traf Sternenströmer und Morgenstern vor dem Kartenraum an. Als Aschure mit kurzem Gruß an ihnen vorbeieilte, warf der Zauberer ihr einen Blick hinterher.
    »Ich bekomme einen Sohn«, verkündete Axis den beiden, »aus dem ein Zauberer werden wird.«
    Ein Strahlen trat in die Augen seines Vaters. »Ich wußte doch, daß sie mächtige Zauberer gebären wird.«
    »Ich sehe Aschure eigentlich nicht als Zuchtstute«, gab Axis gereizt zurück. »Sie ist eine ganz eigene Persönlichkeit, und ich achte und ehre sie für das, was sie ist. Nicht allein deswegen, weil sie mir einen Sohn schenkt.« Er ließ die beiden stehen und folgte seiner Liebsten.
    Sternenströmer sah dem Paar hinterher und spürte immer noch Verbitterung darüber, daß Aschure sich in der Beltidennacht nicht für ihn, sondern für seinen Sohn entschieden hatte. Sinnend schüttelte er den Kopf und folgte ihnen.
    Als die Sonnenflieger und die Kommandeure sich auf dem Turm versammelt hatten, reichte Rivkah Aschure ein Bündel.
    »Axis«, sprach die junge Frau dann ihren Liebsten an, »während der letzten Monate haben Rivkah und ich in jeder freien Minute daran gearbeitet. Arne?«
    Der Offizier war offensichtlich eingeweiht, denn er nahm das Päckchen und begab sich damit zum Fahnenmast.
    »Nun, da Ihr wieder in der Festung weilt, soll dies allen auf diese Weise kundtgetan werden.« Die junge Frau gab Arne ein Zeichen.
    Der Krieger verfolgte, wie sein alter Waffengefährte ein goldenes Tuch auseinanderfaltete, und sah dann Aschure an: »Vielen Dank.«
    Arne zog nun Axis’ Banner am Fahnenmast auf, und der Wind erfaßte den Stoff und brachte ihn zu leuchtendem Flattern. Die Fahne sah genauso aus wie das Gewand, das Aschure für ihn genäht hatte: eine flammende rote Sonne auf goldenem Grund. Alle Anwesenden standen ergriffen da und sahen zu, wie das Banner in der Brise wehte.
    »Damit übertrage ich Euch wieder offiziell den Oberbefehl«, erklärte Belial feierlich. »Ich habe mein Bestes gegeben, und nun ist es an Euch, daraus etwas zu machen.«
    Axis hatte Mühe, seine Gefühle zu beherrschen. Er trat an die Zinnen und ließ seinen Blick über das Tal schweifen. Das neue Sigholt, das sich ihm da unten zeigte, unterschied sich so deutlich von dem alten, daß er es kaum fassen konnte. Der See des Lebens machte seinem Namen alle Ehre: Rings um das Gewässer blühte und gedieh die Natur. Kletterrosen wuchsen bereits die Festungsmauern hinauf. Sigholt stellte wirklich eine Oase des Lebens dar.
    Dann fielen ihm die Lager und Zeltstädte am Ufer ins Auge. Davor lag das Gelände, wo an diesem Vormittag mehrere Abteilungen ihre Übungen abhielten. Immer mehr Soldaten hielten in ihrem Tun inne und starrten auf die Standarte des Sternenmannes. Bald stand alle Bewegung still. Axis hob die Hand, und Jubel erreichte matt sein Ohr.
    »Ich kann es kaum erwarten, endlich mit der Arbeit zu beginnen, meine Freunde. Aber eines gilt es noch zu erledigen, ehe ich meinen Posten als Oberbefehlshaber antreten kann.« Er stieß einen schrillen Pfiff aus und blickte dann in Richtung Sonne.
    »Was habt Ihr denn vor?« fragte sein Vater.
    »Ich bekomme nun meine Flügel«, antwortete Axis und bat die anderen zu schweigen.
    Alle schauten nun dorthin, wohin er blickte.
    Die Ikarier mit ihrem besseren Sehvermögen sahen ihn zuerst: einen schwarzen Fleck, der aus der Sonne selbst sich zu lösen schien.
    Er flog geradewegs aus der Sonne heran, so als wolle er ihrer lodernden Macht entrinnen. Denn er fühlte sich überaus lebendig und genoß sein Wiedererwachen. Doch fehlte ihm jede Erinnerung an sein mögliches Ende oder sein vorheriges Leben. So ergab er sich in trunkener Freude der grenzenlosen Freiheit des Himmels und der Wärme der Sonne auf seinen Schwingen. Tiefer und tiefer

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