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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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verteidigen, wenn es erforderlich ist.«
    Der Krieger nickte. »Gut, das ist wenigstens ein Anfang. Darf ich Euch nun einen weiteren großen Fehler nennen?«
    Weitsicht sah ihn ebenso wie die anderen in der Runde aufmerksam an.
    »Der ikarische Hochmut verleitet Euch beständig dazu, Eure Gegner zu unterschätzen. Ihr habt den Achariten nicht zugetraut, daß sie wirklich Haß gegen Euch hegen könnten. Ihr habt ihren Haß nicht ernst genommen, der so stark war, daß er Euch schließlich aus Tencendor verjagte. Ihr habt ihre Grimmigkeit und Entschlossenheit zu diesem Tun unterschätzt. Und genau so habt Ihr auch Gorgrael nicht zugetraut, daß er seine Scharen durch Awarinheim bis zum Erdbaumhain schicken könnte, um Euch zu überfallen. Und erst kürzlich hat Dornfeder Aschure nicht zugetraut, den Wolfen handhaben zu können. Und das hat Euch dann eine der Waffen gekostet, auf die Ihr besonders stolz seid. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    Weitsicht nickte einmal, ruckartig.
    »Wozu habt Ihr die Luftarmada eingeführt, Geschwaderführer?« Nur noch eine Demütigung, dachte Axis, dann würde er anfangen, sie wieder aufzurichten, ihnen Hoffnung machen können.
    »Zur Aufklärung und zur Verteidigung.«
    »Und warum verleiht Ihr dieser Truppe dann einen so pompösen Namen?« fragte Axis spöttisch. »Damit verbindet man doch eine gewaltige Streitmacht, die jeden Gegner niederwalzt. Aber im Moment habt Ihr ein kleines Häuflein, daß Euch noch nicht einmal verteidigen kann, ganz zu schweigen davon, einen Gegner zurückzuschlagen.« Wieder legte er eine Pause ein, um seine Worte wirken zu lassen. »Meine Freunde, Ihr habt mit dieser Truppe die Grundlage für eine Eliteeinheit geschaffen – für eine Streitmacht, die tatsächlich jede andere Armee in diesem Land schlagen könnte. Doch zur Zeit verfügt Ihr weder über den Willen noch die Erfahrung, um aus diesem unwirksamen Instrument auch wirklich eine unüberwindliche Waffe zu schaffen.«
    Der Krieger zog einen freien Stuhl zu sich heran und ließ sich in der Runde nieder. »Was Ihr braucht, ist ein Kriegsführer. Mit anderen Worten: mich. Das wißt Ihr, und aus diesem Grund seid Ihr heute hier erschienen. Überlaßt mir die Luftarmada und laßt mich mit ihr arbeiten. Ich werde Eure Paradiesvögel in Falken verwandeln. In echte Krieger. Wollte Ihr denn Euren Stolz nicht wiedergewinnen und Rache für den Angriff zu Jultide üben?«
    Weitsicht warf einen Blick auf Rabenhorst. Der Krallenfürst wirkte sehr wütend, nickte aber. Der Geschwaderführer sah dann seine Kollegen an, um ihre Entscheidung zu erfahren. Langsam gab einer nach dem anderen seine Zustimmung.
    Er wandte sich wieder an Axis: »Ihr erhaltet den Oberbefehl, Sonnenflieger.« Dabei dachte er: Bei den Sternen, was würden meine Vorfahren denken, wenn sie erführen, daß ich eben die ikarische Luftarmada einem ehemaligen Axtherr überlassen habe!
    Der Krieger nickte. »Ich danke Euch. Ihr ehrt mich mit Eurem Vertrauen und damit, mir das Kommando zu übertragen. Ich werde Euer Vertrauen nicht enttäuschen und auch Eure Traditionen zu wahren wissen.«
    Die Anspannung der Offiziere ließ langsam nach. »Was habt Ihr nun vor?« wollte einer der jüngsten Geschwaderführer wissen.
    »Ich möchte der Truppe beim Drill zusehen«, antwortete Axis und spürte noch die Erregung in sich, sein Ziel erreicht zu haben. »Ich möchte von Euch erfahren, wozu Eure jeweiligen Einheiten imstande sind, und wir werden uns sehr deutlich klarmachen müssen, mit welchem Feind wir es zu tun haben. Danach können wir unser weiteres Vorgehen festlegen.«
    »Aber wie können wir gegen Gorgrael kämpfen?« fragte ein anderer Offizier. »Wie genau?« Die Stimmung unter den Geschwaderführern wandelte sich rasch von Beschämung zu Eifer.
    Der Krieger sah sich in der Runde um. »Irgendwann müssen wir uns mit den Achariten und Awaren vereinen. Nur so können wir gegen den Zerstörer bestehen.« Das gefiel ihnen zwar gar nicht, aber sie sahen wenigstens die Notwendigkeit dazu ein. »Ich habe immer noch eine Streitmacht von gut dreitausend Mann im Osten Ichtars stehen. Die Luftarmada soll sich mit ihr zusammentun. Eine Truppe, die aus Luft- und Bodensoldaten besteht, sollte in der Lage sein, Gorgrael empfindliche Schläge zu versetzen.«
    Weitsicht beugte sich vor. »Ja, genau. Unsere Aufklärer haben für eine Weile mit Belial Verbindung gehalten. Das letzte, was sie von ihm sahen, war, daß er Eure Armee auf die südlichen

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