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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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hielt dann aber verblüfft inne, als Axis es vor ihr zu summen begann. Die Großmutter warf Sternenströmer einen fragenden Blick zu.
    Axis überraschte die beiden jetzt noch mehr, als er auch noch den Text des Harmonieliedes kannte.
    Die Großmutter ließ seinen Kopf los und wich mit laut klopfendem Herzen zurück. Niemand konnte ihrer Erfahrung nach zu so etwas in der Lage sein.
    Sein Vater trat nun behutsam zu ihr und fragte leise: »Wann habt Ihr ihm diese Weise schon einmal vorgesungen, Mutter?«
    Sie schüttelte langsam den Kopf. »Noch nie. Aus verständlichen Gründen habe ich es bis zuletzt aufgehoben. Aber habt Ihr ihm damals …«
    »Ihr wißt doch, daß ich mich nicht so gut auf die Wassermusik verstehe, erst recht nicht auf dieses Lied. Ganz bestimmt habe ich es ihm nicht beigebracht.«
    Morgenstern legte die Stirn in Falten. Ihre Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten. »Wartet, bis er mit der Weise fertig ist«, flüsterte sie. »Dann müssen wir ihm ein paar Fragen stellen.«
    Der Zauberlehrling bekam von diesem Austausch nichts mit, konzentrierte sich ganz auf das Harmonielied und brachte es schließlich zu Ende. Danach herrschte für einen Moment Schweigen in dem kleinen Raum, bis Axis die Augen wieder öffnete. »Das war eine wunderschöne Weise, Großmutter. Ich dank Euch dafür.«
    Bevor Morgenstern von ihm Auskunft verlangen konnte, klopfte es leise an der Tür, und Aschure trat ein. Aber nicht allein, sondern – Gott behüte – mit zwei Mönchen des Seneschalls.
    Die junge Frau entdeckte sofort Morgensterns entsetztes Gesicht und erklärte mit einem beruhigenden Lächeln. »Dies sind die beiden Wächter, von denen Axis erzählt hat, Ogden und Veremund.«
    »Ihr beiden?« Der Krieger stand sofort auf und schüttelte jedem von ihnen erfreut die Hand. »Wie schön, Euch wiederzusehen. Aber was führt Euch hierher? Ging es der Dame gut, als Ihr sie verlassen habt?«
    Der kleine Dicke lachte. »Axis, mein Lieber, so viele Fragen auf einmal. Bitte, stellt uns doch erst diesen wunderbaren Herrschaften hier vor.«
    Der Krieger holte das Versäumte gleich nach, und die beiden alten Mönche behandelten seinen Vater und seine Großmutter gleich in ihrer gewohnten freundlichen und etwas redseligen Art.
    Aschure lächelte, weil Axis sich wirklich darüber zu freuen schien, die beiden wiederzusehen. »Ich habe die zwei entdeckt, als sie durch die Gänge des Krallenturms irrten. Keine Ahnung, warum sie gekommen sind oder wie sie hier hereingefunden haben.«
    Axis bedankte sich bei ihr mit einem Kuß auf die Wange. »Danke, Aschure, Ihr habt mir den ganzen Tag verschönt.« Dann betrachtete er die beiden alten Freunde. »Allerdings will ich nicht verhehlen, daß diese Burschen mir manches Mal so sehr auf die Nerven gefallen sind, daß ich sie am liebsten von der höchsten Spitze der Eisdachalpen geworfen hätte. Ihr Herren, Ihr wißt gar nicht, welches Glück Ihr gehabt habt, mir in einer solchen Stimmung nicht in die Quere gekommen zu sein.«
    Veremund strahlte ebenso wie sein Mitbruder. »Wir freuen uns daß Ihr Euren Vater gefunden und Eure Abstammung so bereitwillig angenommen habt.«
    »Wir sind nicht allzu lange bei Bornheld geblieben«, teilte ihm Ogden nun mit. »Er und seine Truppe sind gut aus der Festung gekommen und haben dann ein strammes Tempo vorgelegt. Als wir sie zuletzt sahen, ritten sie gerade in Richtung Jervois. Faraday geht es den Umständen entsprechend gut. Yr weicht ihr nicht von der Seite.«
    Axis wirkte etwas erleichtert. »Danke, meine Freunde. Nachdem wir die Skrälinge erfolgreich von der Festung fortgelockt hatten, besaßen wir keine Möglichkeit mehr festzustellen, ob das Hauptheer unbehelligt abrücken konnte. Jetzt beruhigt es doch mein Herz zu erfahren, daß Faraday nichts zugestoßen ist.«
    Der Dicke nickte und bemerkte jetzt, daß Morgenstern und Sternenströmer etwas beklommen dastanden. »Oh, wir haben sicher beim Unterricht gestört. Vergebt uns bitte.«
    »Ja, so könnte man es nennen«, murmelte die Großmutter.
    »Dann sollten wir uns besser zurückziehen«, meinte Ogden. »Axis, vielleicht können wir uns später treffen und über alles reden. Ich wette, es gibt da eine Menge –«
    Morgenstern unterbrach ihn. »Ja, da wäre einiges zu bereden, und das am besten gleich. Nein, wartet.« Sie hob eine Hand, um die Mönche aufzuhalten, die sich schon zur Tür begaben. »Ich glaube, es wäre nicht schlecht, dazu die Meinung von zwei Wächtern zu hören. Bleibt

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