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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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fand endlich die Kraft, ihre Hände fester gegen seine Brust zu stemmen. Das fiel ihr alles andere als leicht, weil ein Teil von ihr heftig danach verlangte, den Zauberer fortfahren zu lassen. Aber ein anderer Teil von ihr dachte an Rivkahs Worte darüber, wie es sich anfühlte, zu Beltide in den Schwingen des Geliebten zu liegen, und … und überhaupt Rivkah!
    »Nein. Sternenströmer. Nicht. Hört auf damit.«
    Er lächelte, und seine Rechte glitt unter ihr Hemd, um ihre Brüste zu streicheln. »Ihr wollt doch gar nicht wirklich, daß ich aufhöre.«
    »Wenn Ihr jetzt nicht sofort damit aufhört, Sternenströmer, seid Ihr ein Vergewaltiger«, wehrte sich Aschure nun unmißverständlich. »Ich habe Rivkah zu gern und achte sie zu sehr, um sie auf solche Weise zu hintergehen. Laßt mich bitte in Ruhe.«
    »Vergewaltigung? Aber das hier gefällt Euch doch, meine Schöne, oder etwa nicht?« fragte der Zauberer und ließ seine Finger über ihre Brustwarze wandern. »Ich spürte ganz deutlich, wie Ihr unter meiner Nähe erbebt. Ihr wollt doch eigentlich gar nicht, daß ich damit aufhöre, nicht wahr?«
    Die junge Frau schlug ihm wütend ins Gesicht. Sternenströmer wich verdutzt zurück und hielt sich eine Hand an die Wange.
    Aschure schloß rasch ihr Hemd und hatte Mühe, die Knöpfe in die Knopflöcher zu schieben. »Mir gefallen Eure Annäherungsversuche überhaupt nicht, Sternenströmer. Ich kann Euch auch nicht mehr achten, wenn Ihr mir in solcher Weise nachstellt«, erklärte sie ihm erregt, nahm ihren Bogen wieder auf und mühte sich mit soviel Würde, wie sie noch übrig hatte, die Leiter zur Galerie hinauf.
    Die junge Frau ärgerte sich sehr über den Zauberer, aber noch mehr über sich selbst. Nicht viel hätte gefehlt, und sie hätte alle Skrupel über Bord geworfen, um ihre Neugier zu befriedigen und sich auf den Ikarier einzulassen. Aschure rannte jetzt geradezu über die Galerie, und als sie die Tür erreichte, floh sie aus der Halle. In ihrer Hast bemerkte sie die Gestalt nicht, die kurz zuvor leise den Raum betreten und sich gleich in die Schatten in einer Ecke zurückgezogen hatte.
    Sternenströmer starrte der jungen Frau nach, und nur langsam nahm er die Hand von seiner Wange. Er verstand die Welt nicht mehr. Nicht so sehr der Umstand, daß Aschure ihn geschlagen hatte, verwirrte ihn, als vielmehr, daß sie sich überhaupt dazu genötigt gesehen hatte. Vergewaltigung oder überhaupt jede Form von sexueller Gewalt war der Vorstellungswelt der Vogelmenschen völlig fremd. Jeder in diesem Volk, gleich welchen Geschlechts, liebte die Jagd und die Verführung. Aber einem Ikarier würde es nie einfallen, jemandem nachzustellen, dem nicht der Sinn danach stand.
    Der Zauberer seufzte tief. Er würde sich wohl bei Aschure entschuldigen müssen, auch wenn er ihr Verhalten nicht verstehen konnte. Ihre Weigerung ließ sie ihm aber nur noch begehrenswerter erscheinen. Noch nie hatte eine Schöne seine Leidenschaft so sehr zum Glühen gebracht, nicht einmal Rivkah damals auf dem Turm. Warum ging ihm diese Ebenenläuferin einfach nicht mehr aus dem Sinn? fragte sich Sternenströmer. Hier im Turm fanden sich auch noch andere, anziehendere Frauen, die sich viel williger zeigen würden. Dennoch hatte sich in seinem Innern ein überstarkes Verlangen nach Aschure eingenistet, das er einfach nicht verstehen konnte.
    Er sah hinauf zur Galerie und hoffte, die junge Schöne hätte es sich anders überlegt und wäre nicht gegangen. Und tatsächlich, da stand eine Frau – aber nicht Aschure.
    Rivkah lehnte an dem Geländer, sah ihn ganz ruhig an und wirkte in ihrem himmelblauen Gewand überaus elegant. Sie trug ihr silbernes Haar mit der goldenen Strähne heute offen, und es fiel ihr bis auf den Rücken.
    »Wir müssen miteinander reden, Sternenströmer«, erklärte sie ganz sachlich, »und ich würde es sehr begrüßen, wenn Ihr Euch zu mir heraufbemühen würdet.«
    Bei den Sternen! dachte der Zauberer hilflos. Seine Miene wie auch sein ganzer Körper ließen deutlich erkennen, unter welch innerer Anspannung er stand.
    Rivkah wartete, bis er vor ihr stand und strich ihm dann über die Wange. »Es muß ein Ende haben«, erklärte sie mit unendlich traurigen Augen.
    »Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist, und es wird bestimmt nicht wieder geschehen«, beeilte er sich zu versichern, aber darauf wollte seine Frau gar nicht hinaus.
    »Nein, ich spreche von unserer Ehe. Wir sollten sie beenden, solange wir noch Achtung

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