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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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diese Wesen würden nicht aufgeben, bis sie ihre Beute gestellt hätten.«
    »Die Alaunt haben sich seit mehreren tausend Jahren nicht mehr gezeigt«, fügte Ogden hinzu und trieb die Esel noch mehr an. »Seit Wolfsterns Tod nicht mehr. Keine Ahnung, was sie jetzt wieder hervorgelockt hat.«
    »Kann man sie töten, Veremund? Sind sie sterblich?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Nun gut, dann heißt es eben, sie oder wir. Ogden, was haltet Ihr von der Felsengruppe da vorn?«
    Als sie die Ansammlung von kleineren Felsen erreicht hatten, die kaum wirksamen Schutz bot, ließ sich das wilde Heulen des Rudels nicht mehr überhören. Während die anderen hinter den Steinen in Deckung gingen, verpaßte Aschure den Eseln einen Klaps aufs Hinterteil und hoffte, sie würden davongaloppieren und die Alaunt von ihnen weglocken.
    Plötzlich veränderten sich die Rufe der Hunde. Sie klangen lauter und triumphierender, erfüllten die ganze Nacht.
    »Wir sind verloren!« schrie Veremund. »Hört nur ihr Geheul!«
    Aschure, die bereits einen Pfeil aufgelegt hatte, drehte sich zu ihm um und schlug ihm ins Gesicht. »Haltet den Mund, Wächter!« zischte sie ihn mit hartem Blick an. »Versteckt Euch lieber hinter den Felsen.«
    Rivkah hatte sich mit den beiden Mönchen hinter die Steine zurückgezogen. Sie wünschte sich nichts mehr, als Sternenströmer nicht verlassen zu haben. Ach, wenn sie doch jetzt in seinen Armen ruhen könnte, statt hier draußen zu frieren und sich vor mörderischen Bestien hinter Felsen zu verstecken. Seine gelegentliche Untreue erschien ihr jetzt lachhaft bedeutungslos angesichts der Todesgefahr, in der sie schwebte. Wie mochte es sich wohl anfühlen, mit aufgerissener Kehle zugrunde zu gehen?
    Aschure kniete zwischen den Steinen, spannte den Wolfen und hielt nach ihrem ersten Ziel Ausschau. Ihre Augen spähten in das dunkler werdende Dämmerlicht. War das nicht eine Bewegung da vorn gewesen. Eher links? Nein, jetzt rechts.
    »Verflucht!« flüsterte sie, als immer mehr bleiche Wesen am Rand ihres Sichtfelds auftauchten. »Sie haben uns umzingelt!«
    Plötzlich löste sich ein Tier aus dem Kreis und lief vorsichtig auf die Felsgruppe zu. Einen solch großen Hund hatte die junge Frau noch nie gesehen; er reichte sicher an die Esel der Wächter heran. Die Lefzen hatte das Tier über die Zähne zurückgezogen, und aus seinem Hals ertönte ein tiefes Knurren. Als Aschure die Sehne spannte, starrte der Hund mit seinen goldenen und silbergefleckten Augen geradewegs in die ihren, so als wolle er sie auffordern, auf ihn zu schießen.
    Die Jägerin holte tief Luft, hielt sie einen Moment lang an, ließ dann den Pfeil von der Sehne schnellen und legte gleich den nächsten auf.
    Kurz bevor der Pfeil ihn erreichte, sprang der Alaunt in die Höhe und fing ihn mit den Zähnen aus der Luft. Im selben Moment hörte das Knurren und Heulen der anderen Tiere auf.
    Aschures Hände waren naß vor Schweiß, und der Bogen drohte ihnen zu entgleiten.
    Der Hund kam noch näher und hielt weiterhin den Pfeil zwischen den Zähnen. Den Blick richtete er immer noch auf die Jägerin und ließ dazu sein dumpfes Knurren vernehmen.
    Der jungen Frau schlug das Herz so rasend, daß ihre Brust davon schmerzte. Der Alaunt stellte sich mit den Vorderpfoten auf einen der Felsen vor ihr, ließ den Pfeil aus seinem Maul fallen und es schien, als grinse er die Jägerin an.
    »Bei den Sternen!« krächzte Rivkah. »Er hat ihn Euch zurückgebracht!«
    Der Hund bellte hell und freudig zur Begrüßung, schwang sich ganz auf den Stein und sprang dann auf die kleine freie Fläche zwischen den vier Reisenden. Dort ließ er sich auf dem Bauch nieder, legte den Kopf auf die Vorderpfoten und ließ Aschure nicht aus den Augen.
    Ogden und Veremund starrten erst das Tier an, dann die junge Frau und schließlich einander.
    Aschure streckte dem Alaunt vorsichtig eine Hand hin und streichelte ihm schließlich zögernd über die breite Stirn. Das Tier schloß wohlig die Augen. Die junge Frau zog die Hand wieder zurück und ballte sie zur Faust, damit das Zittern aufhörte.
    »Erheb dich«, befahl sie ihm leise.
    Der Alaunt stellte sich wieder auf die Beine und ragte hoch über der Jägerin auf, die immer noch kniete. Sie streckte wieder die Hand aus und kraulte ihm das Fell. »Braver Hund.«
    Später saßen sie alle stumm und nachdenklich am Feuer. Aschure, Veremund, Ogden, Rivkah und drei der fünfzehn Hunde drängten sich auf der freien Fläche zwischen den Felsen

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