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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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getan habt?«
    Er sah sie an, ließ seine Augen zuerst über ihren Mund und ihren schlanken Körper wandern, um dann wieder zu ihren trotzig aufgeworfenen Lippen zurückzukehren. O Gott, selbst jetzt begehrte er sie. Selbst jetzt, da sie störrisch seinem Blick standhielt und seine Geduld verhöhnte. Selbst jetzt strahlte sie Selbstbewusstsein aus und die völlige Gewissheit, dass ihr erbärmlicher Bruder unschuldig war.
    Kühl erwiderte er: »Ihr seid noch immer meine Frau, Rexana. Habt Ihr vergessen, dass ich mit Euch verfahren kann, wie es mir gefällt?«
    *
    Rexana kämpfte gegen einen Schmerz an, den sie noch nie zuvor gespürt hatte, und folgte den Wachen zum Gemach. Mit geballten Fäusten stand sie in dem stillen Zimmer, als die Männer die Tür hinter ihr schlossen.
    Sie war allein, Gefangene ihres Mannes.
    Fanes Worte gingen ihr nicht aus dem Sinn.
Habt Ihr vergessen, dass ich mit Euch verfahren kann, wie es mir gefällt?
    Ein Schluchzen stieg in ihr auf. Sie versuchte, es herunterzuschlucken, doch ihre Kehle weigerte sich. Keuchend atmete sie ein und aus, rang ihre Hände und presste sie dann auf ihr Herz. Es schmerzte, als würde es jeden Moment in zwei Teile zerspringen. Die eine Hälfte Rudd treu ergeben, die andere Fane.
    Sie stolperte am Bett vorbei und versuchte die Erinnerungen daran zu unterdrücken, wie sie und Fane nackt über die Matratze rollten, sich küssten und liebten. Trotz seiner Begierde war er immer zärtlich zu ihr gewesen. Sie wusste ohne jeden Zweifel, dass er ihr körperlich niemals etwas zuleide tun würde, doch seine Worte waren verletzend gewesen.
    Seine Stimme war vor Wut und Schmerz rauh geworden. Er hatte ihr Vorgehen als eine persönliche Zurückweisung gewertet. Wie ein gefangenes Tier hatte er um sich geschlagen. Sie hatte ihn auf eine Art und Weise getroffen, wie kein Schwert oder Pfeil es jemals vermocht hätte, obwohl sie das nicht gewollt hatte.
    »O Fane«, flüsterte sie und schluchzte.
    Schaudernd näherte sie sich dem Kamin und verschränkte die Arme vor der Brust. Wie hätte sie verhindern können, ihn zu verletzen? Es war richtig gewesen, ihren Bruder zu befreien. Er hatte es nicht verdient, im Kerker zu schmoren und für etwas bestraft zu werden, das er nicht begangen hatte.
    Sie hoffte nur, Rudd würde seine Freiheit weise nutzen und sich so lange versteckt halten, bis er seine Unschuld beweisen konnte. Leise betete sie für seine Sicherheit und die des entführten Jungen. Sobald er einen sicheren Ort gefunden hatte, würde Rudd das Kind laufen lasen. Es würde nicht lange von seiner Mutter getrennt sein. Bestimmt nicht.
    Doch dann kam ihr wieder Fanes wütender Gesichtsausdruck in den Sinn. Er hatte sich um den Jungen Sorgen gemacht und sowohl um sein als auch um das Leben des Wächters gebangt. Für diejenigen, die ihn immer noch für eine herzlose Bestie hielten, waren seine Ehre und sein Anstand deutlich sichtbar geworden.
    Wie stolz sie in diesem Augenblick auf ihn gewesen war.
    Sie atmete gequält aus und kniete sich ans Feuer. Wie konnte sie sich nur zwischen Rudd und Fane entscheiden? Würde sie für immer in ihrer Loyalität hin- und hergerissen sein? Erneute Schauder durchfuhren sie, kälter und tiefer als zuvor. Schluchzend umklammerte sie mit den Armen ihren Bauch und ließ die Tränen fließen, um ihre Seele von der Qual zu befreien.
    Die Wärme des Feuers umhüllte sie wie eine Umarmung. Ihr Körper sehnte sich nach Fanes Berührung. Nach seinen geflüsterten Worten. Nach seinen liebevollen Küssen, die ihr Gemüt erhellten und sie in ein Reich voller Wunder, Freuden und Lust entführten.
    Begehrte er sie noch? Würde er sie jemals wieder mit all der Leidenschaft lieben, die ihre Seele so berührt hatte, oder hatte sie ihr Glück verspielt? Würde ihre Ehe jetzt nur noch vor dem Gesetz bestehen und zu einer unsichtbaren, lieblosen Falle werden?
    Verzweifelt schloss sie die Augen. Sie liebte ihren Bruder, doch sie konnte es gleichwohl nicht ertragen, ohne Fanes Liebe zu leben. Sie würde nicht länger mit ihm verheiratet bleiben, wenn er sich eine Geliebte nahm.
    Mit einem tiefen Seufzer legte sie ihr Kinn auf die Knie. Sie musste einen Weg finden, um dieses Dilemma zu lösen. Sonst würde sie Fane für immer verlieren.
    *
    Der Abendwind fuhr durch die Mähne des Schlachtrosses, als Fane in den Außenhof geritten kam. Seine Krieger folgten ihm, und das Klirren der Rüstungen war neben dem Geklapper von Pferdehufen im Hof zu hören. Fanes Blick fiel

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