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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Wachen«, er zeigte auf vier Krieger, »werden sich um Eure Sicherheit kümmern und dafür sorgen, dass Ihr mir nicht entkommt.«
    Beim Fortgehen wirbelte er mit seinen Schuhen den Staub vom Boden auf.
    Aufgeregt atmete Rexana den Geruch von Pferden und Holzrauch ein. Sie bahnte sich ihren Weg durch das Gedränge und spürte förmlich den Blick der Wachen auf sich, die ein paar Schritte hinter ihr gingen. Was für ein Glück, dass Fane sie nicht begleitet hatte. Sie hätte ihr Vorhaben sicher nicht ausführen können, wenn er neben ihr gestanden hätte.
    Vor ihr flitzten zwei Jungen durch die Menge, einer der beiden rannte hinter einem kleinen Welpen her, der an einen Strick gebunden war. Solche Bengel wussten meistens schon sehr früh über irgendwelches Geschwätz Bescheid. Vielleicht konnte ihr einer von ihnen helfen, wenn sie ihm eine Münze zuwarf? Vorsichtig sah sie die Burschen an und versuchte ihre Aufmerksamkeit zu erregen, doch sie liefen einfach weiter.
    An der Bude des Seifenhändlers blieb sie stehen. Der Duft von Rosen-, Lavendel- und Mandelöl stieg von den verschiedenen Seifen auf, die auf einem Tuch ausgelegt waren. Sie griff nach einem Stück mit getrockneten Rosenblättern und hoffte, die Aufmerksamkeit der buckligen Frau zu erregen, die hinter dem Tisch stand.
    Auf einmal wurde sie von hinten angerempelt.
    Sie schrie auf und hielt sich am Tischrand fest.
    »Entschuldigt, Mylady.«
    Als sie sich wieder aufrichtete, erkannte sie den Bengel mit dem Welpen, der mit ängstlich aufgerissenen Augen und feuerrotem, schmutzigen Gesicht vor ihr stand. Sein Blick schoss an ihr vorbei zu den Wachen, die Anstalten machten, auf ihn loszustürmen.
    »Entschuldigt«, rief er erneut und schien Schläge zu erwarten.
    »Schon gut.« Sie winkte die Wachen fort, doch diese zögerten zunächst. Dann folgten sie ihrem Befehl und flüsterten sich etwas zu.
    Rexana sah wieder den Jungen an, ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Sie musste ihn jetzt sofort fragen.
    Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, drängte er sich an ihr vorbei.
    Etwas Rauhes berührte ihre Finger. Es war eine Nachricht. Ihr Puls raste, als sie ihre Hand um den Fetzen Pergament schloss. Wer wusste, dass sie auf den Markt gekommen war? Wer versuchte, Kontakt mit ihr aufzunehmen? Rasch wählte sie zwei Seifen mit Rosenduft aus, bezahlte den Händler und wartete, bis die bucklige Frau die Ware in ein Stück Stoff gehüllt hatte.
    Dann ging sie ans Ende des Tisches und tat, als prüfe sie noch ein paar Fläschchen Duftwasser. Vorsichtig rollte sie das Pergament auf.
    Ich weiß, wo Euer Bruder sich befindet.
    Vor Schreck hätte sie fast den Zettel fallen lassen. Aufgeregt überlegte sie, wer das geschrieben haben konnte. Gewiss nicht der zerlumpte Bauernjunge, denn dafür war die Schrift zu klar.
    Sie blickte zum nächsten Marktstand, einem Stoffhändler, und dann weiter, bis sie ein bekanntes Gesicht sah.
    Garmonn.
    Ihre Blicke trafen sich, bevor er sein Gespräch mit einem Händler fortsetzte.
    Ihr wurde zuerst heiß, dann kalt, und ein galliger Geschmack stieg ihr in die Kehle. Eher hätte sie einer Ratte als Garmonn vertraut.
    Doch wenn er sie wirklich zu Rudd bringen konnte …
    Sie verscheuchte die Angst aus ihren Gedanken und hielt die Nachricht fest umklammert. Rudds Leben war einfach zu kostbar. Sie hatte schon viel riskiert, um auf den Markt zu gelangen, so dass sie sich diese Gelegenheit jetzt nicht entgehen lassen konnte.
    Selbst auf die Gefahr hin, dass Fane es herausfand und sie aufzuhalten versuchte.
    Sie ignorierte den Schmerz, der in ihr erwachte, und blickte erneut zu Garmonn. Er hielt ein Stück grüner Seide in der Hand, hob fragend eine Augenbraue und sah sie an. Als Rexana unmerklich nickte, begann er zu grinsen. Er zeigte mit dem Kopf zu dem Teil des Marktes, wo die Pferde festgebunden waren, und musterte dann wieder das edle Stück Stoff.
    Rexana zitterte vor Aufregung. Ihre Glieder versteiften sich, fühlten sich an, als seien sie aus Holz, doch sie zwang sich, langsam die Marktbuden entlangzugehen.
    »Mylady. Halt!«
    Die Wachen hatten begriffen, was sie im Schilde führte.
    Doch Rexana lief los.
    Plötzlich packte sie jemand beim Arm und zog sie in den dunklen Eingang eines überfüllten Wirtshauses. Sie strampelte und wehrte sich, doch dann sah sie Garmonns vor Triumph gerötetes Gesicht vor sich. Der Gestank von Schweiß und Bier stieg ihr in die Nase.
    »Keine Angst, meine Männer werden sich schon um Eure Wachen

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