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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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kümmern.«
    Als Garmonn seine Finger auf ihren Arm presste, bekam sie Gänsehaut. »Wo ist Rudd?«
    »Nicht weit von hier an einem sicheren Ort.«
    »Bitte, sagt mir, wo er ist.«
    Garmonn zog sie in einen Durchgang, in dem es nach verrottetem Gemüse stank. »Das wäre zu gefährlich. Kommt mit.«
    Kaum in der Lage, mit ihm Schritt zu halten, stolperte Rexana hinter ihm her. Ihre Füße verfingen sich in einem Haufen verschimmelter Apfelschalen, und sie kämpfte um ihr Gleichgewicht, während eine leise Stimme in ihr schrie, dass sie verrückt war, mit ihm zu gehen.
    Sie hoffte inständig, dass dies kein schrecklicher Fehler war.
     
    Nicht weit entfernt fragte Fane einige Händler nach ein paar Landstreichern aus, die er vor Tagen gesehen hatte, als er Rufe hörte. Er drehte sich um und sah Rexanas Wächter auf sich zulaufen.
    Der erste blieb vor ihm stehen. »Lady Linford ist mit Lord Darwells Sohn Garmonn geflohen.«
    »Garmonn!« Ein eisiger Schauder lief Fane den Rücken herab. »Wie lange ist das her?«
    Die Wache wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Es ist gerade eben erst passiert. Wie Ihr befohlen hattet, folgten wir Lady Linford vorsichtig, damit sie keinen Verdacht schöpfte, aber Garmonns Männer haben sich uns in den Weg gestellt. Wir haben sie überwältigt, dann sind wir gleich zu Euch gekommen.«
    Eine Vorahnung schnürte Fane die Kehle zu. Doch er zwang sich, nicht loszubrüllen und vor Wut gegen die nächste Wand zu schlagen. Er hatte bereits den Verdacht gehegt, dass Garmonn mit den Rebellen unter einer Decke steckte, und sein Instinkt hatte ihn offenbar nicht getäuscht.
    Noch heute würde er erfahren, welche Rolle Garmonn in diesem Komplott spielte.
    Andererseits hatte Garmonn Rexana bei sich, und noch dazu war sie aus freiem Willen mit ihm gegangen. Mit welchem Versprechen hatte er sie geködert?
    Fane betete lautlos, dass ihr nichts zustoßen möge.
    Wenn Garmonn es wagen sollte, ihr etwas anzutun …
    Er verscheuchte die Sorgen aus seinen Gedanken. »Gut gemacht«, sagte er zu den Wachen. »Schnell zu den Pferden.«
    Er schob dem Händler zwei Silbermünzen zu und eilte zum Ausgang des Marktes.
    Sein Schlachtross war im Schatten einer großen Eiche angebunden. Daneben standen dreißig seiner Ritter, die den vorbeiziehenden Bauern, Händlern und Reisenden zuschauten. Als sie ihn nahen sahen, bestiegen sie ihre Pferde und warteten seine Befehle ab.
    Fane sprang in den Sattel seines Rosses, ein Ritter reichte ihm sein Eisenschild. Durch das metallene Klirren des Zaumzeugs hörte er das leichtfüßige Hufgeklapper eines herangaloppierenden Pferdes. Er riss sein Ross herum und sah Kester, der auf ihn zuritt.
    »Sie haben den Weg nach Norden genommen«, rief er.
    Fane nickte. Rexana und Garmonn waren also noch nicht weit gekommen. Mit einem zügigen Galopp würden sie die beiden schon bald eingeholt haben.
    Er sah sich nach den Rittern um. »Haltet Eure Waffen bereit. Die Sicherheit von Lady Linford hat oberstes Gebot. Ihr darf auf keinen Fall etwas zustoßen.«
    Unsicher blickte Kester ihn an. »Und was ist mit Lord Villeaux?«
    »Er hat genau wie Garmonn nur zwei Möglichkeiten: Entweder er ergibt sich, oder er muss sterben.«
    *
    Rexana erkannte den ihr vertrauten Wald um Ickleton Keep. Quälende Erinnerungen kamen in ihr hoch. Sie musste an Fane denken, wie er zwischen den Bäumen hervorgetreten war und ihr mit seiner heiseren Stimme zugeflüstert hatte, dass sie sich nun endlich lieben würden.
    Sie erinnerte sich daran, wie sie mit ihm über die duftende Wiese gerollt war, wie wild und leidenschaftlich sie sich ihm hingegeben hatte.
    Warum brachte Garmonn sie ausgerechnet
hierher?
    Ihr Herz wurde ihr schwer, sie konnte kaum noch atmen. Sie zog die Zügel ihres Pferdes an und blieb auf dem schattigen Weg stehen.
    Missmutig blickte Garmonn über seine Schulter zu ihr zurück, wendete sein Ross, so dass die Hufe auf den Steinen knirschten, und sah sie dann an. Ein Muskel an seinem Kiefer fing vor Anspannung an zu zucken.
    Furcht schüttelte sie. Wieder sah sie das gefährliche, undefinierbare Glitzern in seinen Augen, so wie damals, als er zum Bogen gegriffen und auf Thomas gezielt hatte. Doch heute trug er keinen Bogen bei sich, und Rexana bezweifelte, dass er sie den langen Weg hierher hatte zurücklegen lassen, um sie zu töten. »Wann kann ich endlich Rudd sehen?«
    Mit dem Kopf deutete Garmonn auf die Bäume. »Euer Bruder wartet auf der Lichtung.«
    Sie unterdrückte einen

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