Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
Vom Netzwerk:
versuchte, sie wegzuziehen, doch er öffnete sanft ihre Hand.
    Enttäuschung spiegelte sich in seinem Blick. »Hat Euch mein Gedicht nicht gefallen?«
    Seine Finger, die auf den ihren lagen, sowie seine Nähe drohten die letzten Blüten ihres Widerstandes zu zerpflücken. Sie sollte wütend auf ihn sein, anstatt sich danach zu sehnen, sich in seine Arme zu schmiegen und ihn mit aller Inbrunst zu küssen. »Das ist ein sehr verführerisches Gedicht. Ihr umwerbt mein Herz und meinen Leib mit Worten.«
    Ihre Blicke trafen sich. »Bin ich damit denn erfolgreich?«
    Rexana merkte plötzlich, wie allein sie beide waren. »Ja.« Sie hatte erwartet, dass er sie in den Arm nehmen und versuchen würde, sie hier auf der Bank zu verführen, doch er rührte sich nicht.
    Mit seinem schwieligen Finger fuhr er über ihren Handrücken, als schriebe er seinen Namen auf ihre feine Haut. »Ich meine alles genau so, wie ich es geschrieben habe, Rexana. Ich begehre Euch und werde Euch besitzen.« Seine Stimme wurde weicher. »Doch ich habe bemerkt, dass die Wahl für Euch nicht einfach ist, denn ein Teil Eures Herzens gehört Eurem Bruder.«
    Sie sah ihn an.
    »Ich weiß, dass Ihr versucht habt, in den Kerker zu gelangen. Der Koch und Winton haben es mir erzählt.«
    Sie versuchte, ein neuerliches Erröten zu unterdrücken. »Es ist nicht recht, dass Ihr mir verbietet, ihn zu sehen, und dass Ihr ihn gefangen haltet. Er ist des Verrates nicht schuldig.«
    Fane seufzte. Sein Blick verdunkelte sich, als er in den Rosengarten sah, als suchte er zwischen den Blumen und dem Grün die Antwort auf eine unmögliche Frage. »Ich bin zu einem Entschluss gekommen, der hoffentlich für uns beide ein Ergebnis bringen und uns aus der Ausweglosigkeit unserer Ehe führen wird.«
    »Ein Entschluss?«, wiederholte sie.
    Er nickte, und ein unergründlicher Schatten legte sich auf sein Gesicht. »Euer Bruder weigert sich, mir zu erzählen, was er über die Verräter weiß. Ich habe Euch versprochen, dass ich alles tun werde, um ihm zu helfen. Dennoch ist das nur möglich, wenn ich alle Informationen habe. Alle Beweise, die ich zusammengetragen habe, deuten bis jetzt darauf hin, dass er schuldig ist.«
    Kalter Schweiß lief zwischen Rexanas Brüsten hinab, und sie schluckte den grässlichen Geschmack in ihrem Mund herunter. »Warum sollte er nicht mit Euch sprechen?«
    Fane zuckte die Achseln. »Entweder vertraut er mir nicht, oder er hat Angst.« Er neigte seinen Kopf und sah sie an. »Aber Euch vertraut er.«
    Eine schwache Hoffnung keimte in ihr auf. »Meint Ihr etwa …«
    »Ja, Liebste. Ich gestatte Euch, ihn zu besuchen.«
    »Heute?«
    »Jetzt gleich, wenn Ihr es wünscht.«
    Sie stieß einen entzückten Schrei aus und warf sich, ohne einen Augenblick nachzudenken, in Fanes Arme. Ihre Wange berührte sein Wams, und seine starke Umarmung umhüllte sie. »Oh, danke«, flüsterte sie und musste mit den Tränen kämpfen.
    Sein Atem fuhr über ihr Haar, als er lachte, und der Klang dröhnte in seinem Brustkorb an ihrem Ohr. »Ich bin froh, dass meine Worte Euch erfreut haben.«
    Sie wand sich aus seiner Umarmung. Der Stoff ihres Gewands kratzte auf einmal auf ihrer Haut. Herrgott, sie konnte kaum stillsitzen, so schnell pochte ihr Herz. Am liebsten hätte sie vor Freude geschrien, einen Luftsprung gemacht und ihre Arme in den Sonnenschein geworfen. Hätte am liebsten getanzt und getanzt und getanzt, bis ihr die Füße versagten.
    Sie kletterte auf die Bank und kniete sich hin. Dann blickte sie in Fanes edles Gesicht und beugte sich zu ihm vor, bis ihre Nasen sich berührten.
    Rexana küsste ihn auf die Lippen. »Ja, mein Gemahl. Eure Worte erfreuen mich sehr.«

16. Kapitel
    I hre Hand in seiner eilte Fane hinter Rexana her und bemühte sich, mit ihr Schritt zu halten. Wie ein vom Sturm getriebenes Segelschiff flog sie den Gartenweg entlang.
    »Rudd läuft uns nicht davon, egal, wann wir dort ankommen«, rief er.
    Sie blickte über ihre Schulter und lächelte ihn spöttisch an, ihr Gesicht war von einer ungewohnten Wärme erhellt. »Könnt Ihr etwa nicht mit mir Schritt halten, mein Gemahl?«
    Er stöhnte und warf ihr ein schiefes Grinsen zu. »Ich kann sehr wohl mit Euch Schritt halten, Liebste, dazu habe ich genügend Stehvermögen, wie Ihr schon bald erfahren werdet.«
    Sie errötete und wandte ihren Blick wieder der Burg zu. »Wo ist der Kerker?«
    Schnell zog er sie mit einem geschickten Griff in seine Arme zurück. Sie kreischte und wehrte sich, doch

Weitere Kostenlose Bücher