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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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er legte seinen Arm um ihre Hüfte, drehte ihr Gesicht zu sich und brachte sie mit einem langen, innigen Kuss zum Schweigen. Sie schmiegte sich an ihn, als könnte die Leidenschaft, die in ihr brodelte, niemals gestillt werden. Seine Lenden versteiften sich. Ah, was würde er gerade jetzt für ein Bett geben!
    Der Boden zu ihren Füßen war mit wilder Minze bewachsen. Was, wenn er sie nun einfach auf die würzigen Blätter niederdrückte, sie mit seinem Körper bedeckte und ihre Lippen verschlang …
    Doch ihr sanfter Widerstand durchdrang seinen vor Lust vernebelten Verstand.
    »Der Kerker?«
    Fane biss die Zähne zusammen, um seine brennende Erregung zu unterdrücken. Er strich sein Wams zurecht und griff wieder nach ihrer Hand.
    »Folgt mir.«
    Er führte sie in die Burg. Als sie die modrige Treppe zum Burgverlies hinabstiegen, klammerte sie sich fester an seine Hand. Fane spürte, wie sie zitterte, und sein Kiefer verspannte sich. Er würde sich keinesfalls für das entschuldigen, was sie nun zu sehen bekäme. Tangstons Kerker war immer noch um einiges besser als der von General Gazir.
    Insgeheim hoffte er jedoch, dass es richtig gewesen war, sie zu Rudd zu bringen, dass ihr weiches Herz keinen Schaden davontragen würde. Und dass sie von ihrem Bruder Einzelheiten erfahren würde, die zur Gefangennahme der Verräter führen und helfen konnten, den drohenden Aufstand niederzuschlagen.
    Fane blieb am Fuße der Treppe stehen. Zögernd hielt sie neben ihm inne. Ihre Gesichtszüge wirkten im Halbdunkel angespannt. Voller Hoffnung und Angst blickte sie zu den Zellen mit den eisernen Gitterstäben hinüber.
    Eine Wache trat zu ihnen und verneigte sich. »Mylord.«
    »Lady Linford möchte ihren Bruder sehen«, sagte Fane. »Ich habe ihr einen kurzen Besuch gestattet.«
    Als er wieder zu ihr herabsah, löste sie ihre Finger aus seiner Hand. Er spürte, dass sie sich zurückzog und gegen das wappnete, was sie erwarten mochte. Dann fuhr sie mit einer Hand über ihr Kleid und fragte ruhig: »Wo ist er?«
    Voller Bewunderung sah Fane sie an. Bestimmt war sie aufgeregt, doch vor ihrem Bruder würde sie sich nichts anmerken lassen.
    Er zeigte mit dem Finger auf die letzte Zelle. »Dort.«
    Das Rasseln einer Kette war zu hören, und kurz darauf drang Rudds angespannte Stimme durch die Dunkelheit. »Rexana, geliebte Schwester? Bist du es?«
    Rexana stieß einen Schrei aus. Ihr Brustkorb fühlte sich an, als würde er zusammengeschnürt. Sie rannte durch den Kerker, warf sich gegen die Gitterstäbe und schloss ihre Finger um das kalte Eisen. »Rudd!«
    Er schleppte sich ihr entgegen, so weit die Ketten es erlaubten, die um seine Handgelenke und Fußknöchel hingen. Sein Haar war völlig verfilzt, seine Kleidung schmutzig und zerschlissen. Der Gestank von Schimmel und Elend drang aus der Zelle. Ein schmerzliches Stöhnen stieg in ihr auf, doch sie schluckte es herunter. Sie musste stark sein, denn er durfte nicht sehen, wie verzweifelt sie war.
    Innerlich jedoch kochte sie vor Wut. Wie konnte Fane es nur wagen, ihren Bruder so behandeln? Wie konnte er nur?!
    »Rudd, mein über alles geliebter Bruder«, flüsterte sie und streckte ihm ihren Arm durch die Gitterstäbe entgegen. Versuchte verzweifelt, ihn zu berühren.
    Er warf sich mit aller Macht gegen seine Ketten, doch ihre Finger begegneten sich nicht. »Ich kann dich nicht erreichen«, sagte er mit gebrochener Stimme.
    Sie hörte Fanes Schritte und spürte seine Nähe hinter sich. Mit einer tröstenden Geste berührte er ihre Schulter, doch sie stieß ihn fort, ballte die Fäuste und drehte sich zu ihm um. Ein Sturm aus Zorn und Wut tobte durch ihren Körper und ließ sie erzittern.
    »Warum behandelt Ihr ihn so?«
    »Er ist ein Verräter.«
    Ihr Tonfall wurde schrill. »Er ist der Sohn eines Grafen und Herr einer Burg, dennoch behandelt Ihr ihn wie ein Tier. Ist er so gefährlich, dass Ihr ihn anketten müsst?«
    Fanes Augen verengten sich zu ärgerlichen kleinen Schlitzen. Er öffnete den Mund, um ihr zu antworten, doch dann sah er an ihr vorbei und nickte.
    Als sie Schlüssel klirren hörte, wirbelte sie herum und blickte in die Zelle. Eine Wache kam zur Tür, schloss sie auf und öffnete sie.
    Rexana lief hinein und warf sich Rudd in die Arme.
    Mit einem unterdrückten Stöhnen umarmte er sie so fest, dass ihre Rippen knackten. Er roch, als hätte er tagelang kein Bad mehr genommen. Die Fesseln um seine Handgelenke drückten gegen ihren Rücken, und der Staub seiner Kleider

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