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Tanz des Lebens

Tanz des Lebens

Titel: Tanz des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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liegt etwas verborgen auf dem Berg hinter der Lighthouse Avenue. Die Adresse gehört zwei Brüdern. Wenn jemand Luke retten kann, dann sind sie es.«
     

     
    Zum zweiten Mal an diesem Tag fuhr Faye auf dem Parkplatz der Monterey High. Nachdem sie ihren Wagen abgeschlossen hatte, lehnte sie sich für einen Augenblick gegen die Fahrertür und atmete tief ein und aus. Das Gespräch mit Shiva hatte sie mehr beunruhigt, als sie sich eingestehen wollte. Aber das musste sie unter allen Umständen vor Luke verbergen.
    Heute war auch hier in Amerika der letzte Schultag vor den heißersehnten Sommerferien und sie wusste, wie sehr er sich darauf freute. Das wollte sie nicht schon im Keim ersticken, indem sie ihn mit ihren Sorgen überhäufte. Tief durchatmend straffte Faye die Schultern und machte sich auf den Weg zu seiner Klasse. Als sie durch die große Eingangstür trat, wurde sie von einer Gruppe Jungen gerammt, die ausgelassen ins Freie drängten.
    Anscheinend war der Schulunterricht offiziell vorüber. Jeder stürmte erleichtert über die Flure und versammelte sich in der Cafeteria, wo zum Auftakt der Ferien ein großes Buffet aufgebaut war. Alle unterhielten sich lautstark und fröhlich; es war wie in einem wuseligen Bienenschwarm, sämtliche Schüler drängten sich um die verschiedenen Essens- und Getränkestände.
    In Fayes Kummer um ihren Bruder war dieser Ausbruch von ausgelassener Heiterkeit ein so unwirkliches Geräusch, das sie für einen Augenblick stehenblieb und die Augen schloss. Als sie sie wieder öffnete, sah sie Zoe, die ihr freudig zuwinkte. Faye knipste ihr Lächeln an und ging zu ihr rüber. Ihre Freundin hatte sich schon um Luke gekümmert.
    Faye entdeckte ihn an einem der Stehtische, inmitten eines Pulks grölender Kumpels. Nachdem sie ihm mitgeteilt hatte, dass sie nun hier war, begab sie sich an Zoes Seite. Eine Dreiergruppe starkgeschminkter Mädchen, die Faye nur flüchtig vom letzten Schuljahr her kannte, baute sich vor ihr auf und bombardierte sie mit Fragen über England.
    Verblüfft wich sie den befremdlichen Freundschaftsanfragen, die wohl ausschließlich dem Zweck eines kostenlosen Besuchs bei ihrer Mutter beinhalteten, aus, indem sie ausführlich von ihrem Leben in dem beschaulichen Städtchen Sandwich erzählte, das so gar nichts mit dem quirligen Trubel der Londoner Partyszene gemeinsam hatte. Als die Augen der Mädchen immer größer wurden, legte Zoe, die Faye einmal besucht hatte, noch eine Schippe drauf. Mit einem strahlenden Lächeln drehte sie sich zu ihnen um.
    »Wisst ihr, es ist eine sehr ländliche Gegend – mit ganz vielen wilden Tieren. Zu den gefährlichen Tieren zählen auch die Erdhörnchen, die häufig Futter erbetteln. Sie verirren sich manchmal ins Haus, beißen Kabel durch und zack ist die Internetverbindung für ein paar Tage unterbrochen. Sie neigen auch dazu, in Hosenbeine zu schlüpfen und dort zu kratzen und zu beißen. Und da Erdhörnchen auch Krankheiten übertragen, können die entstehenden Wunden äußerst gefährlich sein.«
    Die Mascarageschwängerten Augen der Drei wurden immer grösser, bis sie sich kurz danach unter einer fadenscheinigen Entschuldig verabschiedeten. »Na also, das hat ja wunderbar geklappt«, gluckste Zoe und schob sich genüsslich eine Scheibe Schinken in den Mund.
    »Ja, du warst großartig«, pflichtete ihr Faye bei und beobachtete den filigranen, grünschimmernden Schmetterling, der vor dem Fenster wirbelte. Als er wegflog, griff sie gedankenverloren nach einem köstlich aussehenden Käseweintraubenspieß. »Du lügst, ohne rot zu werden. Seit wann haben wir kein W-lan mehr und wann hätte man in dem Haus von meiner Mutter jemals ein Erdhörnchen gesehen?«
    Zoe belud sich ihren Teller erneut und grinste boshaft. »Ich habe nicht gelogen; ich habe nur vergessen zu erwähnen, dass es sich bei dem Haus um eine einsame Jugendherberge in den englischen Wäldern handelte, in dem diese charmanten Tiere ein- und ausgegangen sind und sogar die Lebensmittel von der Veranda gemopst haben.«
    »Stimmt.« Das war ihnen letztes Jahr tatsächlich bei einem Wanderausflug passiert. Kichernd langte Faye nach einem neuen Käsespieß, dabei fühlte sie in ihrer Jeanstasche einen Schlüssel klimpern. »Oh Mann, Luke hat mich eben gebeten, seinen Spind ausräumen und den Schlüssel bei der Sekretärin abzugeben.«
    »Na, dann beeil dich und nimm die Beine in die Hand, sonst esse ich das Buffet alleine leer«, riet Zoe ihr mit vollem Mund.
    Mit

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