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Tanz des Lebens

Tanz des Lebens

Titel: Tanz des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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Hinterkopf angeschlagen«, murmelte er und hob dabei mit einem seltsamen Blick ihre Arme an. »Es erklärt jedoch nicht diese merkwürdigen roten Male an deinen Armen. Im ersten Moment habe ich gedacht, dass es normale Brandblasen sind, aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Hast du solche Male schon öfters gehabt?«
    Diese Frage konnte Faye nicht mehr beantworten. Die Beruhigungsmittel wirkten und sie wurde vom Schlaf übermannt.
     

     
    Das Geräusch drang allmählich in ihr Bewusstsein vor und hallte wie ein schrilles Echo in ihrem Kopf, der sich wie bleierne Watte anfühlte. Als sie versuchte die Augen zu öffnen, die ihr trotz großer Anstrengung immer wieder zufielen, merkte sie, wie schwach sie war. Abgehackt drangen Stimmen zu ihr durch. Sie schienen sich über irgendetwas Sorgen zu machen. Benommen bemühte sich Faye, den Berg an Watte wegzuschieben. Vorsichtig dreht sie ihren schmerzenden Kopf und lauschte den leisen Stimmen im Flur.
    »Vielen Dank, dass Sie meine Tochter nach Hause gefahren haben. Das war sehr nett von Ihnen.«
    »Gern geschehen, Professor. Es wird ihr bald wieder besser gehen. Das arme Kind hat großes Glück gehabt«, erwiderte eine dunkle Stimme, die Faye irgendwie bekannt vorkam. Kurz darauf fiel die Wohnungstür ins Schloss und die Schritte auf dem Holzparkett kamen näher.
    »Brauchst du noch irgendetwas, Liebling?«
    »Nein. Alles in Ordnung«, log Faye matt.
    »Also gut, dann versuch etwas zu schlafen. Ich muss nur kurz nochmal in die Universität.« Mit zitternden Fingern strich ihr Vater ihr über die Wange und lächelte ihr aufmunternd zu. »Aber ich bin in spätestens einer Stunde wieder da, ich versprechs dir.«
    »Okay.«
    »Ach übrigens«, sagte er verlegen, als er sich erhob, »du solltest vielleicht Violet anrufen.«
    Entgeistert starrte Faye ihren Vater an. »Du hast sie angerufen und es ihr erzählt?! Dad! Warum ?«
    »Faye, sie ist und bleibt deine Mutter. Ich musste sie benachrichtigen.« Verlegen spielte er mit seiner Nickelbrille in der Hand. »Ich habe dir deinen Laptop auf den Tisch gestellt. Tu mir den Gefallen und ruf sie an, ja?«
    Mit dieser Bitte setzte er seine Brille auf und verließ hastig das Wohnzimmer.
     

     
    Zehn Minuten später zog Faye sich angespannt die Decke vom Gesicht und richtete sich auf der Couch auf. Immer noch aufgebracht angelte sie nach dem Laptop auf den Tisch und zog ihn zu sich auf den Schoss. Seufzend gab sie ihr Passwort ein und loggte sich über Skype ein. Dann wartete sie ergeben. Wenig später erschien das Gesicht ihrer Mutter auf dem Bildschirm.
    »Faye! Wegen dieses Vorfalls musste ich meine Videokonferenz um eine ganze Stunde verschieben. Dein unfähiger Vater hat mir erzählt, dass du Glück hattest – es sind nur ein paar Brandblasen und die Kopfschmerzen sollten durch die Schmerzmittel erträglich sein. Jedenfalls ist es keine Gehirnerschütterung. Wart mal kurz –« Nach diesem wenig liebevollen Statement verließ ihre Mutter ihr Arbeitszimmer und Faye sah sie in die Küche gehen.
    Im Schlepptau ihren Laptop, den sie auf den Küchentresen abstellte. Gelangweilt beobachtete Faye, wie Violet zum gegenüberliegenden Herd ging. Sah, wie sie den Deckel vom Kochtopf hob und mit spitzen Lippen, damit ihr Lippenstift nicht verschmierte, vorsichtig an einem Teelöffel schlürfte. Auf dem Bildschirm sah Faye genau, wie sie ihre rechte Augenbraue ärgerlich hochzog und ihre Lippen sich kräuselten.
    »BEEERTAAA…-«
    Jetzt richtete Faye sich mit einem Ruck auf dem Sofa auf. Ihr Herz hämmerte in ihren Ohren, als sie die herrische Stimme ihrer Mutter hörte und ahnte, was gleich passieren würde. Der Jäger bereitete sich auf den Sprung vor. Zu Neros Zeiten wurden grausame Löwen in die Arena des römischen Kolosseums gelassen, die den armen Opfern auflauerten. Aber sie lebten im einundzwanzigsten Jahrhundert und dieser Kampf würde gleich in einer englischen Küche stattfinden. Das Opfer war die Haushälterin und der Löwe, der sie erwartete, war ihre Mutter.
    »BEERTAAA …«
    Violets Stimme hallte durch die Lautsprecher und der eiskalte Ton ließ Elefanten in der Wüste erfrieren. Seufzend zwirbelte Faye die Fransen der Wolldecke zwischen ihren Fingern.
    »Mom, ich bin mir sicher«, rief sie beschwichtigend, »dass Berta sich sehr viel Mühe mit dem Roastbeef gegeben hat.«
    »Hat sie nicht.« Klirrend ließ Violet Hamilton den Löffel auf die Marmorplatte fallen und sah die ältere Frau, die eben hereingehastet

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