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Tanz im Dunkel

Tanz im Dunkel

Titel: Tanz im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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geschlossen zu halten. Und wenn sie jetzt auch noch einfach ihren Kopf an etwas kuscheln könnte, dann …
    Sie wachte auf, weil der Bus stehen blieb und im Wageninneren die Beleuchtung anging. Nachdem sie gegähnt und sich gestreckt hatte, drehte sie den Kopf, um ihr Kissen zu betrachten, und merkte, dass sie mit ihrem Kopf an Seans Schulter geschlafen hatte. Megan lächelte sie an. “Du warst auf der Stelle weg”, sagte sie fröhlich.
    “Hoffentlich habe ich nicht geschnarcht.” Rue bemühte sich sehr, nonchalant darüber hinwegzugehen, dass sie sich ihrem Tanzpartner gewissermaßen an den Hals geworfen hatte.
    “Du nicht, aber Karl”, bemerkte Thompson trocken, während er aus dem Bus kletterte. Draußen auf dem Bürgersteig streckte er sich.
    “Ich atme nur laut”, entgegnete Karl, und Julie lachte.
    “Du bist wahrscheinlich der einzige Vampir auf der ganzen Welt, der hin und wieder ein Nickerchen macht und schnarcht”, sagte sie. Und damit Karl wusste, dass sie ihn nur liebevoll neckte, umarmte sie ihn kurz.
    Rue sah Sean an. Sein Blick war unmöglich zu deuten. Obwohl sie sich so gut verstanden hatten, bevor sie bei den Jaslows getanzt hatten, wirkte er verschlossen wie immer.
    “Es tut mir leid, falls es für dich auf der Rückfahrt ein bisschen ungemütlich war”, sagte sie. “Ich habe gar nicht gemerkt, wie müde ich war.”
    “Es war keineswegs ungemütlich.” Er stieg aus und streckte ihr seine Hand entgegen, um ihr beim Aussteigen zu helfen. Dann sperrte er die Tür des Tanzstudios auf; Karl und Thompson begannen, die Tonanlage aus dem Bus zu laden, und die anderen legten die Kostüme auf eine Bank vor Sylvias Büro. Denny fuhr mit dem leeren Bus davon.
    Die kleine Gruppe löste sich auf. Megan und Julie stiegen in das Taxi, das sie gerufen hatten, und Karl und Thompson beschlossen, noch ins “Bissonet’s” zu gehen, die Bar, in der Hallie arbeitete. “Warum kommst du nicht mit, Sean?”, schlug Karl vor. “Du könntest einen Schluck Blutgruppe 0 vertragen.”
    “Nein, danke.”
    “Gesprächig wie immer …” Karl lächelte.
    “Ich begleite Rue nach Hause”, erklärte Sean.
    “Oh, ein wahrer Gentleman”, sagte Thompson nicht gerade ausgesucht liebenswürdig. “Sean, manchmal benimmst du dich, als hättest du einen Stock im Hintern.”
    Sean zuckte die Achseln. Es war offensichtlich, dass ihn Thompsons Meinung nicht interessierte.
    Thompsons Fangzähne fuhren zur Hälfte aus.
    Rue und Karl wechselten einen Blick. Rue sah ihm an, wie alarmiert er wegen des Streits zwischen den beiden Vampiren war. Sie nahm Sean am Arm. “Ich bin fertig”, sagte sie, ging los und zog ihn regelrecht mit sich. Seans gute Manieren erlaubten es ihm nicht, sie allein gehen zu lassen. Nachdem sie ziemlich schnellen Schrittes die ersten beiden Häuserblocks entlanggelaufen waren, blieben sie an der Bushaltestelle stehen.
    “Was hat dir Angst gemacht?”, fragte er so unvermittelt, dass sie erschrak.
    Sie wusste sofort, was er meinte: die Sekunden, als sie auf der Party gedacht hatte, ein nur allzu bekanntes Gesicht entdeckt zu haben. Sie konnte kaum fassen, dass er ihre Angst tatsächlich bemerkt hatte, denn sie hatte beim Tanzen doch keinen einzigen falschen Schritt gemacht und war auch nicht aus dem Rhythmus gekommen. “Woher weiß du das?”, flüsterte sie.
    “Ich kenne dich”, antwortete er leise und eindringlich. “Ich spüre, was du empfindest.”
    Sie sah zu ihm auf. Im Licht der Straßenlaterne konnte sie sein Gesicht deutlich sehen. Rue kämpfte mit sich, wie viel sie ihm erzählen sollte, ohne dass sie ein zu großes Risiko einging. Er erwartete, dass sie mit ihm redete und ihre Sorgen mit ihm teilte. Dennoch zögerte sie. Sie war es nicht mehr gewohnt, sich jemandem anzuvertrauen. Allerdings musste sie sich eingestehen, dass sie sich geborgen und sicher in Seans Gegenwart fühlte, und konnte außerdem nicht leugnen, wie sehr sie sich mittlerweile immer darauf freute, Zeit mit ihm zu verbringen. Ohne die mittlerweile so vertrauten Ängste und Sorgen, das schreckliche Gefühl, nicht mehr ganz zu sein, fühlte sie sich befreit, es war wie ein warmer Sonnenstrahl auf ihrem Gesicht.
    Er spürte ihr wachsendes Vertrauen; sie merkte es, als er ihr nun eins seiner seltenen Lächeln schenkte. Die Winkel seines schmalen Mundes zogen sich nach oben, sein Blick wurde weicher.
    “Erzähl es mir.” Seine Stimme klang nicht fordernd, eher bittend.
    Was sie schließlich davon abhielt, sich ihm

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