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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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aufgetrieben, der noch genug Material auf Lager hat. Die Zuckerstangen sind mit rot-weißen Leuchtgirlanden umwunden, die Engel haben rote Gesangbücher und tragen weiße R oben. Können Sie sich vorstellen, worauf ich hinauswill?« Sie fixierte ihre Zuhörer nacheinander wie ein Lehrer seine Schüler, nachdem sie eine Arbeit verpatzt haben.
    Fünf Köpfe nickten gehorsam. Es war Dienstag nachThanksgiving, und Leigh hoffte, das Eigentümerkomitee der Saddle Club Estates endlich zu einer Entscheidung darüber bewegen zu können, wie die luxuriösenVillen in diesemViertel dekoriert werden sollten. Da sich das Komitee immer noch zu keinemVorschlag durchgerungen hatte, hatte Leigh selbst in Erfahrung gebracht, was so kurzfristig überhaupt noch zu bekommen war.
    »Außerdem könnten wir die Häuser, die Gartenzäune und Bäume mit weißen Leuchtgirlanden schmücken«, fuhr sie fort. Sie breitete beschwichtigend die Arme aus, um allen möglichen Einwänden vorzubeugen. »Ich weiß, es klingt schlicht, aber glauben Sie mir, es wird wirken.Wie dieWeihnachtsbäume, Adventskränze über denTüren und so weiter geschmückt werden sollen, bleibt jedem selbst überlassen.« Sie legte den Stift auf dieTischplatte und beugte sich vor. »Aber ich brauche noch heute eine Entscheidung«, betonte sie eindringlich.
    Ein etwa fünfzigjähriger Geschäftsmann mit Halbglatze und Hornbrille, der immer im letzten Moment kam und seine Ungeduld kaum mehr verhehlen konnte, erklärte: »Ich bin dafür. Damit dieser Unfug endlich ein Ende hat.«
    Eine vierzigjährige Hausfrau mit dauergewelltem Haar und einer schillernden grünen Bluse wiegte bedenklich den Kopf. »Ich finde, das klingt zu einfallslos«, beklagte sie sich.
    »Ich habe Ihnen ja erklärt, dass es eine sehr schlichte Dekoration ist«, erklärte ihr Leigh mit Engelsgeduld und aufgesetztem Lächeln, obwohl sie innerlich kochte. Sie verdiente eine Menge Geld mit diesem Auftrag, deshalb wäre es nicht klug gewesen, die scharfe Antwort auszusprechen, die ihr auf der Zunge lag. »Aber wir müssen mit dem auskommen, was so kurzfristig noch zu haben ist. Nächstes Jahr sollten wir früher mit den Planungen anfangen, dann können wir mehr ins Detail gehen. Am günstigsten wäre es wohl, wenn wir uns bereits Anfang September treffen würden«, schlug sie vor. Falls sie den Auftrag nächstes Jahr noch mal bekam.Wieder fasste sie einen nach dem anderen ins Auge. »Aber ich verspreche Ihnen, dass Ihnen die Dekoration gefallen wird. Man wird die Lichter meilenweit sehen«, warb sie um ihr Projekt.
    Der zweite Mann amTisch, ein wortkarger älterer Herr, frage knapp: »Wann können wir das Zeug kriegen?«
    Leigh hatte inzwischen gemerkt, dass Geld hier keine R olle spielte. Sie schaute kurz in ihre Unterlagen und erklärte: »Der Großhändler könnte uns das Dekorationsmaterial – also die Lichtergirlanden, die Aufbauten und den ganzen Kram – mit Luftfracht schicken.« Sie zog vielsagend die Brauen hoch. »Natürlich ist das nicht ganz billig, aber dann hätten wir, falls ich die Sachen heute noch bestellen kann, das ganze Material bis Donnerstag hier. AmWochenende könnten wir die Dekorationen anbringen, und bis Sonntagabend wäre alles erledigt. Soll ich ein paar Männer mitbringen, oder möchten Sie lieber selbst jemanden beauftragen? Meine Mitarbeiter im Einkaufszentrum würden sich bestimmt gern einen kleinenWeihnachtsbonus dazuverdienen.«
    Der ungeduldige Mann hatte bereits abwehrend die Hand erhoben. »Bringen Sie die Leute mit«, beschloss er. »Das ist am praktischsten.«
    Leigh nickte und lächelte knapp. »Also gut. Sind alle damit einverstanden?«
    »Ich denke doch«, meldete sich die zweite Frau, eine ältere Dame mit schneeweißem Haar, mit leicht zittriger Stimme zuWort. »Wir haben gestern noch einmal mit allen Nachbarn gesprochen. Sie haben uns versichert, dass sie mit jeder unserer Entscheidungen einverstanden wären.Wir haben alle außer Chad gefragt.«
    »Stimmt«, erklärte der Ungeduldige. »Ich habe gehört, er ist unten in Mexiko.«
    Sowie der Name gefallen war, kam der Stift, der so fleißig Leighs Notizblock vollgeschrieben hatte, zum Stillstand. Jetzt knickte unter dem plötzlichen Druck die Mine ab.
    »Nach dem zu urteilen, was man so im Fernsehen sieht, muss das ja ein furchtbares Feuer sein«, ereiferte sich die Frau in der grünen Bluse.
    »Feuer?«, wiederholte Leigh automatisch. Nur mit Mühe bewahrte sie ihre Fassung. Sollten diese Leute tatsächlich über

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