Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
Kinderautositz, die bereits neben derTür aufgebaut waren.
    »Ja«, antwortete sie ihm über die Schulter, während sie Sarah in eine riesige Decke mummte.
    »Wie lange wollt ihr denn bleiben?«, neckte er sie. Mit dem zappelnden Bündel in den Armen richtete Leigh sich auf und sah in seine lachenden Augen. Sie konnte nicht anders, als sein Lächeln zu erwidern. »Fertig?«, fragte er, ohne eine Antwort abzuwarten. Sie nickte. »Dann los. Ich mache dieTür zu.«
    Leigh trat aus derTür und blieb wie angewurzelt stehen. Genau vor ihrem Haus parkte ein fast neuer, mitternachtsblauer Ferrari am Straßenrand. Sie hörte, wie er dieTasche und den Kindersitz aufhob und dieTür ins Schloss zog. Betont langsam drehte sie sich um und warf Chad einen sardonischen Blick zu.
    »Sag nichts. Ich weiß schon. Du hast deinen Lieferwagen eingetauscht.« Klebrig süßes Saccharin tropfte aus jedem ihrerWorte.
    Er zog die Stirn in Falten und schaute sie finster an. »Nein, ich habe meinen Lieferwagen nicht eingetauscht.« Er nahm sie am Ellbogen und führte sie zumWagen, der mit laufendem Motor wartete.
    Es war nicht ganz einfach, aber schließlich schaffte sie es, Sarahs Kindersitz auf der R ückbank zu montieren und die Kleine darin anzuschnallen.Während Leigh ihreTochter mit der Decke zudeckte, war Chad damit beschäftigt, das Gepäck zu verstauen. Schließlich ließen sie sich in die vorderen Sitze sinken.
    Leigh verkniff sich die Bemerkung, dass Chad offenbar wenig für familienfreundliche Autos übrighatte. Sie wollte jede auch noch so entfernte Anspielung auf ihre Beziehung vermeiden.
    »Du hast diesenWagen absichtlich nicht gefahren, als du mich damals zum Mittagessen ausgeführt hast, nicht wahr?«, fragte sie stattdessen. »Du hast den Lieferwagen genommen, weil du Angst hattest, dass ich peinliche Fragen stellen könnte, sobald ich den Ferrari sehe. Habe ich recht?« Er schwieg, doch sie wollte nicht lockerlassen. »Stimmt’s?«, bohrte sie nach.
    »Ja«, antwortete er fast trotzig und stellte den R ückspiegel richtig ein.
    »Und du hast George und den anderen Männern gesagt, sie sollen mir bloß nichts über dich verraten. Richtig?«
    »Ja.«Wütend rammte er den Ganghebel vor und lenkte denWagen vom Gehweg weg. Leigh drehte sich kurz zu Sarah um, die gedankenversunken mit ihren Fingerchen spielte, und starrte dann aus dem Fenster. Ein paar Minuten fuhren sie schweigend dahin, bis die Stille langsam drückend wurde. Leigh sah ein, dass es unsinnig war, zu streiten und entzweit bei den Dillons aufzutauchen. Sie gab sich einen R uck und unternahm einenVersuch, die unterschwellige Feindseligkeit ein wenig abzubauen.
    »Wo leben deine Eltern eigentlich?«, erkundigte sie sich, als Chad auf einen Highway einbog, der aus der Stadt herausführte.
    »Sie besitzen etwas Land. Dad hat sich inzwischen aufViehzucht verlegt«, erklärte er, während er denWagen beschleunigte.
    »Inzwischen?« Leigh wandte sich ihm zu und sah ihn an.Wieder fiel ihr unwillkürlich auf, wie gut er aussah. Ein Hauch von herbem Männerparfüm stieg ihr in die Nase. Im Stillen ermahnte sie sich, standhaft zu bleiben. Es würde nicht leicht werden, den ganzenTag mit ihm zu verbringen.
    »Er war bei Flameco.«
    »Oh«, entfuhr es ihr.
    Alle guten Absichten lösten sich in Luft auf. Den R est der Fahrt brachten sie schweigend hinter sich. Sarah erwies ihnen den Gefallen, in ihrem Kindersitz einzunicken, wie Leigh nach einem weiteren Blick nach hinten feststellte. Aus ihrem Mund rann ein dünner Speichelfaden auf ihr rotes Samtkleidchen. Leigh spielte kurz mit dem Gedanken, sich nach hinten zu beugen und sie abzuwischen, sah dann aber davon ab. Der Speichel würde trocknen, und es war nicht ungefährlich, wenn sie jetzt imWagen herumzuturnen begann.
    Stur starrte Chad durch dieWindschutzscheibe auf den kurvenlosen Highway, der sich irgendwo am Horizont verlor. Leigh tat es ihm gleich; die Spannung zwischen ihnen war fast greifbar.
    »Ist es dir warm genug?«, fragte er irgendwann, ohne sie dabei anzusehen.
    »Ja.«
    »Würde es dir was ausmachen, wenn ich die Heizung ein bisschen kleiner drehe?«
    »Nein.«
    Damit war ihre Konversation erschöpft. Leise brummend legte der leistungsstarkeWagen die zwanzig Meilen bis zu dem Landsitz der Dillons zurück. Missmutig stellte Leigh fest, dass Chad mit der Umschreibung »etwas Land« wieder einmal eindeutig untertrieben hatte.
    Chad lenkte denWagen auf eine geschotterte Privatstraße, die zwischen endlosen Zäunen

Weitere Kostenlose Bücher