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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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auf die Gabel zurück und drehte sich um. Chad war ihr insWohnzimmer nachgekommen. Er hatte seine Jacke bereits wieder angezogen. Sie spürte, wie ihr Zorn erneut aufflackerte.Wie kam er dazu, zu kommen und zu gehen, ganz wie es ihm gefiel, so als würde ihreWohnung ihm gehören und als hätte sie hier gar nichts zu sagen?
    Aber sie hatte keine Lust mehr zum Streiten. Plötzlich war sie nur noch müde. »Das war deine Mutter«, erklärte sie ihm überflüssigerweise, denn er hatte das Gespräch bestimmt mitgehört. »Sie hat Sarah und mich für nächsten Sonntag eingeladen.Wir sollen zum Essen kommen und denWeihnachtsbaum schmücken helfen.«
    »Wenn Mutter Essen sagt, dann meint sie Mittagessen«, erläuterte er. »Ich hole dich um halb zwölf ab«, bestimmte er rigoros.
    Bevor sie ihm widersprechen konnte, hatte er bereits dieTür hinter sich ins Schloss geworfen.

Kapitel 5
    Die ganzeWoche über suchte sie nach einer glaubhaften Ausrede, um dieVerabredung abzusagen. Sie klügelte tausend Pläne aus, wie sie um das Essen herumkommen könnte, aber sie verwarf sie allesamt als zu theatralisch, zu lächerlich oder zu durchschaubar. Offenbar war ihr jeder R ückzug abgeschnitten. Insgeheim verwünschte sie sich dafür, dass sie Mrs. Dillons Einladung nicht von Anfang an höflich, aber bestimmt abgelehnt und es Chad überlassen hatte, die nötigen Erklärungen abzugeben. Genauso wie sie sich dafür verwünschte, dass sie immer noch so viel für ihn empfand.
    »Ich werde mich nicht in ihn verlieben«, hämmerte Leigh sich ein. »Ich werde mich nicht in ihn verlieben. Er wird mich bestimmt in R uhe lassen, wenn ich seinen Eltern nicht gefalle.Vielleicht mögen sie mich ja nicht.«
    Und dann verbrachte sie den ganzen Samstag damit, alles zu tun, damit sie ihnen gefiel. So anstrengend es auch war, sie ging mit Sarah zum Einkaufen ins Einkaufszentrum. In einer exklusiven Baby-Boutique kaufte sie ihrerTochter ein weihnachtlich rotes Samtkleidchen mit aufgestickten weißen Blümchen auf demVorderteil. Eine spitzengesäumte Strumpfhose und Satinschühchen vervollständigten die Aufmachung. Nur für den Fall, dass das neue Kleidchen schmutzig werden sollte, erstand sie zusätzlich einen Overall aus leichtem Jeansstoff für Sarah, zu dem eine bedruckte Bluse gehörte. EinTaschentuch aus dem gleichen Stoff wie die Bluse war in der hinterenTasche des Overalls festgenäht.
    Sarah machte sich nicht das Geringste aus ihren neuen Kleidern, dafür interessierte sie sich umso mehr für die knallrosa Papiertüte, in die sie eingepackt wurden. Als Leigh zu ihr herabschaute, sah sie zu ihrem Entsetzen, wie Sarah begeistert an dem Lackpapier nagte. Lois hatte recht gehabt. Aus Sarahs Unterkiefer ragten zwei kleine Zähnchen, mit denen sie alles beknabberte, was ihr in die Finger kam.
    Sich selbst kaufte Leigh ein paar Designerhosen aus weicher, warmer Lammwolle. Die dazu passende azurblaue Seidenbluse brachte ihre blauen Augen zum Leuchten. Außerdem verwöhnte sie sich selbst mit ein paar goldenen Ohrringen, die etwas prunkvoller waren als die, die sie gewöhnlich trug, aber für den Feiertag schienen sie ihr angemessen.
    Als sie zu Hause die Sachen in den Schrank hängte, dankte Leigh dem Himmel dafür, dass sie den Auftrag für die Dekoration der Saddle Club Estates bekommen hatte. Der ansehnliche Scheck, den sie dafür erhalten hatte, war ihr sehr gelegen gekommen. Dank ihremVertrag mit dem Einkaufszentrum und Gregs Pension brauchte sie zwar nicht jeden Cent zweimal umzudrehen, aber etwas Extrageld konnte sie immer gut gebrauchen. Natürlich war ihr klar, dass sie sich auf keinen Fall – ob mit Nebenverdienst oder ohne – mit den Chad Dillons dieserWelt vergleichen konnte.
    Am Sonntagmorgen war es klar, aber bitter kalt. Ein rauer Nordwestwind fegte durch die Straßen, als Chad an ihrerTür klingelte. Er blieb draußen stehen, stampfte mit den Füßen und vergrub die Hände in dem dickenWollmantel.
    »Guten Morgen.«
    »Hallo«, antwortete Leigh kurz angebunden, obwohl ihr Herz schmerzte, sobald sie ihn nur sah. Seine Augen strahlten wie der leuchtend blaue Himmel. Unter dem schweren Mantel schaute ein Sportsakko und ein Sporthemd mit offenem Kragen hervor. Seine Jeans sahen teuer und modern aus. »Wir sind gleich fertig. Ich muss nur noch Sarah warm einpacken.«
    Er trat ein, nahm ihren Mantel vom Garderobenhaken und half ihr hinein. »Kommt das alles mit?«, fragte er mit Blick auf die vollgepackteTasche mit Babysachen und den

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