Tanz im Feuer
wanderten seine seidenweichen Lippen und seine samtraue Zunge über ihreWange zurück zu ihrem Mund. Genüsslich zupfte und knabberte er an ihren Lippen, bis sie vor Lust zu sterben glaubte.
Sie konnte sich nicht erklären, wieso sie plötzlich ihre Arme um ihn geschlungen hatte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, sie bewegt zu haben. Sie wusste auch nicht, wieso sie sich plötzlich so verzweifelt an ihn klammerte, ihm so unmissverständlich zeigte, was sie wollte. Sie kam erst wieder zu sich, als sie spürte, wie er seinen harten Unterleib beschwörend an ihrem rieb. Und da war es schon zu spät. Sie hatte ihre Seele ihren Sinnen geopfert. Sie drängte sich gegen die Hand, die ihre Brust umfasst hielt und sie unaufhörlich streichelte. Ihre Brustwarze lag hart in seiner Handfläche. Er massierte kreisend die steife Knospe, bis sie nichts mehr außer seiner großen, festen Hand wahrnahm.
Genießerisch tauchte er seine Zunge in ihren warmen, feuchten Mund, küsste sie langsam und gleichmäßig im Rhythmus ihrer schlagenden Herzen. Ihre Zunge erwiderte seine Liebkosungen, antwortete mit gleichem Feuer, gleicher Leidenschaft.
Er fand denVerschluss ihres Büstenhalters zwischen den beiden Körbchen und öffnete ihn mit behänden Fingern. Jetzt waren ihm beide Brüste in ihrer ganzen Pracht zugänglich. Sie zog das Hemd aus seiner Hose, glitt mit beiden Händen darunter und krallte sich kurz, ohne es recht zu merken, in die harten, glatten R ückenmuskeln. Als sie begriff, was sie da tat, löste sie ihre Hände wieder und strich über seine Haut, um sich dann vorsichtig an seinerTaille entlang- und dann emporzutasten, bis sie das weiche Haar auf seiner Brust spürte.
»O Gott, Leigh. Ich muss dich lieben.« Seine Hände lagen wieder auf ihren Schultern, und er drückte Leigh sanft hinunter, auf denTeppich zu. Aber mit eisernerWillenskraft stemmte sie sich ihm entgegen.
In ihrem Kopf schrillten die Alarmglocken. Für Leigh war Sex gleichbedeutend mit seelischer Hingabe.Wenn sie erst einmal mit ihm geschlafen hätte, würde sie ihn nie wieder fortschicken können. Und er durfte sich nicht in ihr Leben drängen, nicht, solange er ihr nicht ganz und gar gehörte. »Nein, Chad«, flüsterte sie. Plötzlich standen ihrTränen in den Augen. »Nein.«
»Warum, Leigh?« Frustriert fuhr er sich mit der Hand durch das Haar. Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück. »Warum? Es ist doch verrückt, nein zu sagen.Wir wollen es schließlich beide. Nein, wir brauchen es beide.«
Seine Arroganz machte sie wütend und riss sie in dieWirklichkeit zurück. Plötzlich war ihr alles klar. Sie hatte nein gesagt, und er hatte sich darüber hinweggesetzt. SeinVerhalten erweckte ihren Zorn zu neuem Leben.
»Vielleicht bin ich wirklich verrückt«, fuhr sie ihn an, »aber dann nur, weil ich dich heute Abend in meineWohnung gelassen habe, obwohl ich von dir angelogen worden bin.«
»Ich habe dich nicht angelogen, als ich dich geküsst habe«, schränkte er ein.
»Ach nein, wirklich nicht? Hast du dich etwa nicht an eine einsameWitwe rangemacht, sie umgarnt und ihr was vorgespielt?Wolltest du mir nicht erst viel später von deiner gefährlichen Arbeit erzählen?« Sie stemmte die Fäuste in die Hüften. »Wenn ich nur daran denke, dass ich mich von dir habe küssen lassen … dass ich dich fast angefleht habe, mich zu lieben, während du mir die ganze Zeit etwas vorgespielt hast …« Sie schüttelte angeekelt den Kopf. »Das ist einfach widerlich.«
Wütend schob er den Unterkiefer vor. »Wer spielt hier wem was vor? Du belügst dich doch selbst! Du hast es keineswegs ›widerlich‹ gefunden, als wir miteinander auf deiner Couch geschmust haben.« Seine Augen funkelten sie anklagend an. »Du hast jede Minute davon genossen, Leigh. Und was eben passiert ist, fandest du genauso wenig ›widerlich‹«.Wenn du den Dingen ihren Lauf gelassen und dich ein bisschen entspannt hättest und nicht zwanghaft nach irgendwelchen Stolpersteinen gesucht hättest …«
»Felsbrocken«, korrigierte sie giftig und verschränkte die Arme vor der Brust.
Er wandte sich ab, starrte ein paar Sekunden lang auf die lachende Gretel an derWand und grummelte leise vor sich hin. Dann schaute er sie wieder an, kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum, atmete tief durch und bekannte schließlich: »Ich hätte dir von Anfang an sagen sollen, was ich beruflich mache. Es tut mir leid, dass ich es nicht getan habe. Aber ich habe dir ja schon erklärt,
Weitere Kostenlose Bücher