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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Kleidchen an, Chad. Ist das nicht niedlich?« Sie drehte sich um und sah Leigh fragend an. »Glauben Sie, dass sie weint, wenn ich sie auf den Arm nehme?«
    »Sicherlich nicht«, antwortete Leigh. Sie schüttelte den schweren Mantel von den Schultern und legte ihn über ihren Arm. Chad übergab Sarah der Obhut seiner Mutter, nahm Leigh den Mantel ab und verschwand in den Korridor, um ihn, wie auch Sarahs Decke, an den Garderobenständer neben der Eingangstür zu hängen. Als er zurückkam, sah er erst auf seine Mutter, die Sarah hin und her wiegte und liebevoll auf sie einredete, und fing dann Leighs Blick auf. Beide mussten lächeln. Leigh spürte, wie ihr Herz sich ihm öffnete und ihn wieder aufnahm.
    Ihr Zorn löste sich in Luft auf. Sie sah, wie sich seine Miene entspannte, und begriff, dass er ihren Streit genauso ermüdend und überflüssig fand wie sie. Die Probleme, die sie aufgrund ihrerVergangenheit und seines Berufes trennten, schienen beinahe unüberwindlich, aber nichtsdestotrotz verband sie eine Zuneigung, die Leigh nicht verleugnen konnte und auch nicht verleugnen wollte. Irgendwie geschah alles viel zu schnell, schien alles außer Kontrolle geraten zu sein … aber wer vermochte schon einer Lawine Einhalt gebieten?
    Plötzlich sehnte sie sich danach, ihn endlich wieder zu berühren. Irgendwie schien er das zu spüren, denn im gleichen Moment kam er auf sie zu, legte ihr besitzergreifend den Arm um dieTaille und zog sie an sich. Ohne dass sie etwas dagegen unternehmen konnte oder wollte, brach ihre mühsam gewahrte Zurückhaltung zusammen. Sie vergab ihm, dass er sie getäuscht hatte, verdrängte ihre Ängste und ließ zu, dass er ihren Körper an seinen schmiegte.
    DasVerlangen, das sie in seinen Augen sah, als sie zu ihm aufschaute, irritierte sie. Aber sie entdeckte auch die Bitte um Geduld und einVersprechen darin.
    »Ach, sie ist einfach bezaubernd, Chad«, verkündete Chads Mutter inbrünstig. Sie sah mit leuchtenden Augen auf, blickte Leigh in die Augen und dann an ihr vorbei. »Stewart, komm her«, rief sie.
    Leigh drehte sich um und hätte um ein Haar erschreckt nach Luft geschnappt. Unwillkürlich versteifte sich ihr ganzer Körper. Sie spürte, wie Chad ihr beruhigend über den R ücken strich, und zwang sich zu lächeln.
    Mr. Dillon stand in derTür zum Gang. Er war ein beeindruckender Mann. In jungen Jahren war er bestimmt so kräftig und muskulös wie Chad gewesen. Die Falten in seinem Gesicht verrieten, dass er viel im Freien gearbeitet und viel gelacht hatte. Über der hohen Stirn bedeckte dichtes weißes Haar seinen Kopf. Er trug ein Hemd mit offenem Kragen, eine bequeme weinrote Hausweste und eine braune Hose, deren leeres linkes Hosenbein über dem Knie umgeschlagen und dort befestigt war. Er stemmte sich auf seine Krücken und kam ins Zimmer.
    »Hallo Chad«, begrüßte er seinen Sohn. Seine tiefe, feste Stimme klang vertrauenerweckend. »Leigh?« Er schaute sie an. Sie nickte. »Ich freue mich, dass Sie gekommen sind.« Er blieb vor ihr stehen, klemmte sich die rechte Krücke unter die Achsel und streckte ihr dann eine schwielige Hand entgegen. »Verzeihen Sie, dass ich meine Prothese nicht trage. Aber bei dieser Kälte ist sie ziemlich unbequem.«
    Lächelnd nahm Leigh seine Hand; sie fühlte sich warm und fest in ihrer an. Leigh hatte sich sofort von ihrem Schreck erholt und sich auf ihre Manieren besonnen. »Sie sollten sich nicht dafür entschuldigen, dass Sie sich in Ihrer eigenenWohnung wohl fühlen möchten, Mr. Dillon«, widersprach sie.
    Er legte den Kopf zur Seite und musterte sie nachdenklich, aber wohlwollend. »Wenn Sie einverstanden sind, sollten wir auf unnötige Förmlichkeiten verzichten«, schlug er dann zu ihrer Überraschung vor.
    »Einverstanden«, hörte sich Leigh antworten.
    Er schenkte ihr ein freundliches, warmes Lächeln. »Ich heiße Stewart.« Ohne ihre Antwort abzuwarten, wandte er sich an seinen Sohn. »Du hast recht gehabt, Chad. Sie ist wirklich wunderschön.« Leigh errötete, und alle lachten.
    »Chad ist wirklich schrecklich, Leigh«, sagte Amelia. »Er wollte uns nichts, aber auch gar nichts über dich verraten. Nich einmal, ob du blond oder brünett, klein oder groß bist. Nichts.Wir konnten ihn löchern, so viel wir wollten, er sagte immer nur: ›Sie ist wunderschön.‹«.
    Leigh merkte, wie sie noch mehr errötete. Aber trotz ihrerVerlegenheit fühlte sie sich geschmeichelt.
    »Jetzt lass mich endlich das Baby sehen, Amelia«, drängte

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