Tanz ins Glück
kann."
"Pass
und Geld sind nicht erforderlich. Und ich bin nicht der Besitzer,
sondern nur ein Angestellter."
Sie
waren jetzt im Haus, in einer großen Eingangshalle, die durch
einen Deckenventilator kühl gehalten wurde. Die Wände waren
cremeweiß gestrichen, der Boden war aus einem honigfarbenen
Holz. Abgesehen von einer mit Schnitzereien verzierten Holztruhe, auf
der eine Keramikschale voller roter und blauer Blumen stand, war die
Halle leer. Kein Empfang, keine Sitzgruppe, nichts, was zu einer
Hotelausstattung gehörte. Nur eine breite, geschwungene Treppe
aus demselben honigfarbenen Holz.
"Es
ist … sehr ruhig", sagte Chellie. "Wie viele andere
Gäste sind hier?"
"Sie
sind bis jetzt der einzige."
"Ich
verstehe." Das stimmte nicht, aber es erschien ihr wenig
sinnvoll, das zu erörtern, deshalb folgte sie Cornelius nach
oben. "Dann ist das Hotel gerade erst eröffnet worden?"
"Hotel?"
Er blieb stehen und blickte sich erstaunt um. "Dies ist ein
Privathaus. Sie sind auf Einladung des Besitzers hier, Mr. Howard."
"Das
muss ein Missverständnis sein. Ich kenne den Mann nicht. Ist er
hier? Ich sollte besser sofort mit ihm sprechen."
"Ich
bedauere. Mr. Howard ist in den Vereinigten Staaten."
"Wie
konnte er dann …?" Chellie verstummte. "Ah, ich
glaube, ich verstehe." Anscheinend nutzte Ash Brennan wieder die
Gutmütigkeit seines Arbeitgebers aus. Er musste sich seiner
Position in der Familie sehr sicher sein. Aber andererseits war er
wohl Mr. Howards zukünftiger Schwiegersohn. "Besitzt Mr.
Howard eine Yacht, die La Belle Rêve heißt?"
"Ja,
Mademoiselle." Cornelius sah sie besorgt an. "Gibt es ein
Problem? Wollen Sie noch immer weg?"
"Nein."
Chellie zuckte die Schultern. "Warum sollte ich nicht in seinem
Haus wohnen? Schließlich habe ich seine Gastfreundschaft in den
vergangenen Tagen schon genossen. Ich bin auf seiner Yacht
mitgefahren, habe seine Lebensmittel gegessen und trage die Sachen
seiner Tochter, also spielt es wohl keine Rolle mehr. Er hat doch
eine Tochter?"
Cornelius
nickte. "Mademoiselle Carol ist mit ihm in Florida."
"Ich
hoffe, ich schlafe nicht in ihrem Zimmer. Ich würde es hassen,
wenn sie kommt und es belegt vorfindet." Ich würde es
hassen, wenn sie kommt, Punkt! dachte Chellie, während sie im
Geiste die lächelnde Blondine auf dem Foto vor sich sah.
"Sie
wohnen in der Gästesuite." Cornelius klang ein bisschen
schockiert. "Aber weder Mr. Howard noch Mademoiselle werden
erwartet."
Gut,
dachte Chellie. Trotz ihrer Bedenken musste sie von ihrer Suite
einfach entzückt sein. Ein luftiges Wohnzimmer mit bunt
gepolsterten Rattansofas und -sesseln führte in ein großes
Schlafzimmer mit türkisfarbenen Wänden und weißen
Vorhängen, die sich sanft in dem leichten Wind vom offenen
Fenster bauschten. Die Steppdecke auf dem breiten Bett war
türkisfarben und weiß gemustert, das cremeweiß
geflieste Bad hatte eine große Wanne und eine Duschkabine.
Plötzlich
war Chellie den Tränen nah. So viel Komfort, so viel Schönheit
für eine, offen gesagt, ziemlich heruntergekommene Frau. "Es
ist alles wunderschön, Cornelius. Danke."
Er
sah erfreut aus. "Wenn Sie Ihr Kleid Rosalie geben, wird sie es
für Sie waschen und bügeln."
Nachdem
er gegangen war, duschte Chellie lange, dann zog sie cremefarbene
Shorts, ein schwarzes Top und leichte Segeltuchschuhe an und wagte
sich nach unten.
Eine
große Frau in einem gestreiften Kleid kam ihr entgegen. Sie
ließ abschätzend den Blick über Chellie gleiten, was
ihrem herzlichen Lächeln keinen Abbruch tat. "Möchten
Sie eine Erfrischung, Mademoiselle? Eistee oder Ananassaft?" Sie
führte Chellie durch ein Wohnzimmer nach draußen auf die
Veranda an der Rückseite des Hauses. Auf einem Tisch stand ein
Tablett mit Krügen und Gläsern.
"Eistee,
bitte." Chellie beobachtete, wie Rosalie den Tee einschenkte,
und nahm das Glas entgegen. Ein Schluck überzeugte Chellie, dass
es der beste Eistee war, den sie jemals getrunken hatte, voller Aroma
und nicht zu süß, und das sagte sie Rosalie auch, die
erfreut aussah. Ermutigt, schlug Chellie einen neuen Kurs ein. "Es
ist nett von Ihnen, sich all die Mühe zu machen. Schließlich
kann es Ihnen nicht gelegen sein, so kurzfristig einen Gast
aufgehalst zu bekommen. Ich habe angenommen, Mr. Brennan würde
mich in ein Hotel schicken."
Rosalie
tat alle Hotels mit einer Handbewegung ab. "Sie sind Mr. Ashs
Freundin, also wo sonst sollten Sie wohnen? Mr. Howard würde
wollen, dass Sie hier sind."
Na,
ich weiß
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